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Kriegssinfonie Band 1: Soldat (Die Kriegssinfonie) (German Edition)

Kriegssinfonie Band 1: Soldat (Die Kriegssinfonie) (German Edition)

Titel: Kriegssinfonie Band 1: Soldat (Die Kriegssinfonie) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unknown
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Auch du hängst an deinem Leben. Wir sind alle Kinder des Schicksals. Das vereint uns, macht uns stark. Ab morgen gehörst du auch zu uns, du wirst schon sehen.“

2. Albträume
    Faolan schlief schlecht. Wahrscheinlich hätte er nicht so viel essen sollen, denn sein Magen fühlte sich hart wie ein Stein an. Er wachte immer wieder auf und hatte das Gefühl, jemand beobachte ihn. Doch wenn er sich aufsetzte und umsah, dann war da niemand.
    Zwei Männer schliefen noch im gleichen Raum wie er: Rost und Cam. Die beiden Männer unterschieden sich in ihrem Aussehen wie Tag und Nacht. Cam war von schlanker Statur und besaß einen rotblonden Haarschopf. Sein Deckhaar trug er lang, während er den Rest seitlich des Schädels kurz geschoren hatte. Sein Gesicht war schmal und die Augen leuchteten in einem intensiven hellgrün. Auch wenn Cam nicht klein war, reichte er Rost kaum bis an die Schultern. Der glatzköpfige Hüne war mit der Statur eines Kriegers gesegnet. Seine Oberarme waren dick und die breite Brust mit Muskeln bepackt. Trotz seiner Maße bewegte er sich leichtfüßig und mit der Grazie einer Raubkatze. Die markanten Gesichtszüge mit den graugrünen, tiefliegenden Augen gaben ihm einen nachdenklichen Ausdruck, der von seiner sanften Stimme unterstrichen wurde.
    Der junge Arzt versuchte, sämtliche Gedanken an den vergangenen Tag zu verdrängen, die ihn nur vom Schlafen abgehalten und zum Grübeln gebracht hätten. Er döste ein, träumte schon halb, zuckte zusammen, weil er im Traum ein Pferd besteigen wollte, und war wieder hellwach. Die Bewegung hatte ihn geweckt. Er unterdrückte ein Fluchen und stemmte sich auf die Ellbogen.
    Dann eben nicht.
    Missmutig kleidete er sich an und verließ den Raum. Er war barfuß, damit er niemanden durch das Geräusch seiner Stiefel weckte. Der schwarze Boden war jedoch bitterkalt und seine Füße schrien bald schon nach warmen Socken. Faolan ignorierte sie. Ein bisschen Schmerz war gar nicht so schlecht – das lenkte ihn ab.
    Er wanderte durch den Gang, von welchem hie und da eine Tür abzweigte. Mit dem halbherzigen Gedanken im Kopf, eine Toilette zu finden, marschierte er an allen vorbei. So gelangte er zur Grabkammer zurück. Jemand hatte aufgeräumt, weshalb ihm die Geschehnisse vom Vormittag als widersinnig und unreal erschienen. Ebenso konnte er die Tatsache, dass er einen Toten wieder zum Leben erweckt haben sollte, beinahe nicht akzeptieren. Beinahe, weil alle Bewohner, selbst Flex, der es ja wissen musste, Queens Urteil so blind vertrauten. Diese Frau hatte definitiv etwas Besonderes an sich. Er schloss die Augen und stellte sich ihre intensivleuchtenden Augen vor.
    Nicht gut. Hör auf, so etwas zu denken!
    Er musste sich zusammenreißen, deshalb konzentrierte er sich wieder auf die Grabkammer. Aus einem Impuls heraus suchte er das Neue in sich, wie er es schon am Nachmittag gemacht hatte. Dieses Mal ging es viel einfacher. Dunkelheit durchflutete ihn, bis er sich vorkam wie ein Gefäß, das alle verfügbaren Schatten in sich aufnahm. Für eine kurze Zeit gab er sich damit zufrieden, nur zu fühlen. Doch Neugierde trieb ihn weiter. Er wollte wissen, was er noch alles tun konnte. Ein Gedanke formte sich in seinem Kopf und kurz darauf hielt er wieder sein Soldatengladio in der Hand. Aber das genügte ihm nicht. Es musste noch mehr möglich sein. Vielleicht die Streitaxt des Eberwesens, gegen welches er gekämpft hatte?! Er konzentrierte sich, stellte sich die schwere Waffe vor und begann, die Schatten in seiner Hand zu formen. Er brauchte eine Weile, bis er das gewünschte Ergebnis in der Hand hielt. Zu seiner Verwunderung fühlte sich die Axt schwer wie ein Original an. Das hätte er nicht erwartet. Schließlich bestand sie ja nur aus Schatten.
    Er tüftelte bis in die frühen Morgenstunden. Doch auch nachdem er zahlreiche Waffen durchprobiert hatte, glaubte er nicht, dass er sein Potenzial schon voll ausgeschöpft hatte. Da sich seine Blase jetzt jedoch mit Nachdruck meldete, vertagte er weitere Experimente und suchte einen Ort, an dem er sich erleichtern konnte. Er fand schließlich einen Raum, ziemlich tief in den Fundamenten des Tempels versteckt, der seinem Bedürfnis entsprechen konnte. Die Wände waren nur grob behauen und bestanden aus dunklem Gestein. Auf einem Sims, ungefähr einen Meter über dem Boden, befanden sich Löcher. Faolan sah dort unten nichts, doch das Rauschen von fließendem Wasser drang zu ihm hinauf.
    Mit eiskalten Füßen kehrte der junge

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