Kriegssinfonie Band 1: Soldat (Die Kriegssinfonie) (German Edition)
Ossian langsam wissen.
Die Antwort kam schnell. „So unvorsichtig, wie diese Bauern hier sind?! Ich denke, das sollte kein Problem darstellen.“
„Gut, das ist gut“, murmelte Ossian.
„Cousin, du klingst abgelenkt“, bemerkte Onyx.
„Ich komme eben von einer Ratssitzung. Wir … “
Nein. Ich werde nichts sagen, solange die Chance besteht, dass ich mich irren könnte. Onyx hängt an dieser Idee. Er vermisst Karma. Ich werde ihm seine Träume nicht nehmen. Er hat bereits zu viel investiert. Stattdessen werde ich alles in meiner Macht Stehende unternehmen, um die Gefahr, die unseren Plänen droht, auszumerzen.
„…wir haben die Pläne weiter ausgearbeitet“, führte er den Satz zu Ende. Er konnte Onyx Freude über diese Nachricht über die geistige Verbindung spüren.
„Ich gebe es nur ungern zu, aber ich bin doch so weit gekommen, dass ich meinesgleichen hier vermisse.“
Sie sprachen noch eine Weile weiter. Onyx Enthusiasmus machte seinem Cousin das Herz schwer. Doch er hielt an seiner Entscheidung fest, diesem nichts zu sagen. Schließlich beendeten sie ihr Gespräch. Ossian ließ sich gerade genug Zeit, um seine Konzentration erneut zu sammeln, bevor er eine zweite Verbindung zu einem Geist herstellte.
„Garnet.“
Es dauerte eine Weile, doch schließlich erklang die heitere Stimme des Jüngeren, der zweifellos seinen Sieg feierte.
„Ja, Cousin?“
„Ich wollte dir mitteilen, dass ich meine Meinung geändert habe. Ich unterstütze dich. Du bist der kleine Bruder von Onyx. Wir drei haben diesen Plan gemeinsam auf die Beine gestellt. Ich werde euch nun nicht alleine lassen - auch nicht wegen einer Vision.“
Mag sie auch noch so bedrohlich sein.
„Es tut mir leid, dass ich gezweifelt habe, Garnet. Ich hoffe, du nimmst es mir nicht übel.“
„Übel? Wie könnte ich das, Cousin. Ich wusste, dass wir dich nie verloren hatten“ , meinte Garnet fröhlich. „Wenn du mich entschuldigst, ich werde gerade zum Tanzen aufgefordert.“
Mit einem Seufzen beendete Ossian auch diese Unterhaltung. Er starrte in die Dunkelheit, die mittlerweile Einzug gehalten hatte, hinaus aufs Meer. Karma, Onyx und eine verschwommene Bedrohung lagen dahinter.
Er hoffte, keinen Fehler gemacht zu haben.
Nachdem Onyx das Gespräch mit Ossian beendet hatte, blieb er noch eine Weile mit geschlossenen Augen stehen. Es hatte gut getan, eine vertraute Stimme zu hören. Er vermisste seinen Cousin und sogar seinen kleinen, sturen Bruder.
Bald, bald werden wir wieder vereint sein.
Seine schmalen Lippen verzogen sich zu einem dünnen Lächeln. Wieder überraschte ihn seine eigene Sentimentalität.
Hoffen wir, dass sie mich nicht von meiner Aufgabe hier ablenkt. Wenn wir schon dabei sind: Ich könnte ein bisschen auf Erkundung gehen. Vielleicht lässt sich heute Abend etwas Interessantes herausfinden.
So verließ er sein dürftiges Zelt und wanderte durch das dunkle Lager. Es war kalt und nass. Niemand würde sich gerne freiwillig draußen aufhalten – gut für ihn.
Onyx wanderte zwischen den Zeltreihen umher und lauschte. Er horchte nach Gesprächsfetzen, die der Seewind ihm zutrug. Doch er schien in dieser Nacht nicht so viel Glück zu haben wie in jener, in der er von der Parade erfahren hatte. Er kam an den Pferchen der Tamarche vorbei, die seine Präsenz mit einigen gedämpften Schnaufern würdigten.
Nicht mehr lange, ihr Lieben. Ich habe gute Neuigkeiten von Zuhause erhalten.
Fünf Geister strichen kurz an seinem vorbei, doch Antwort konnten sie ihm keine geben. Die Tamarche, die früher gelebt hatten, waren anders gewesen. Sie hatten über eine ausgeprägte eigene Persönlichkeit verfügt. Die ursprünglichen Tamarche waren fähig, über Gedanken mit ihnen zu kommunizieren und hatten ein nicht zu unterschätzendes Maß an Intelligenz besessen. Onyx konnte sich noch gut an seinen Tamarch erinnern. Sieg war ein erstaunliches Geschöpf gewesen.
Da Tamarche aber nicht so langlebig wie ihre Führer waren, hatten Onyx und seine Leute sich gezwungen gesehen, sie zu züchten. Damit waren die edlen Blutlinien der Wesen zunehmend verwässert worden. Der herkömmlichen Methode, Tamarche zu kreieren, hatten sie sich beraubt gesehen, nachdem …
Diese Hure! Nein. Ich werde keinen Gedanken an sie verschwenden.
Onyx atmete tief aus und klärte seinen von Gespenstern der Vergangenheit umnebelten Kopf. Er wandte sich vom Pferch ab und lauschte weiter.
Trivialitäten. Diese Bauern haben wohl nichts Wichtigeres als Frauen,
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