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Kriegssinfonie Band 1: Soldat (Die Kriegssinfonie) (German Edition)

Kriegssinfonie Band 1: Soldat (Die Kriegssinfonie) (German Edition)

Titel: Kriegssinfonie Band 1: Soldat (Die Kriegssinfonie) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unknown
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brauchte nichts, da er nichts besaß außer dem, was er am Leibe trug. Auch um Waffen musste er nicht besorgt sein, schließlich konnte er jederzeit eine aus den Schatten greifen. Er war zwar mit seinem Können noch nicht zufrieden, brauchte mittlerweile jedoch bloß noch ein, zwei Herzschläge, um eine Waffe in der Hand zu halten. Also blieb er in der Küche sitzen und grübelte. Viel wusste er nicht über ihren Auftrag. Sie mussten Karma verlassen – per Schiff. Dies war die einzige Möglichkeit, die Hauptstadt des Reiches Korin zu verlassen, denn sie lag mitten in einem Binnenmeer. Da Shade noch nie zu der Stadt auf den Klippen gelangt war, war ihm auch nicht bekannt, wie lange die Schiffsreise dauern oder wie gut er sie vertragen würde.
    Flex betrat die Küche. Über seiner Schulter hing ein Seesack. „Nichts zu packen?“, fragte er und setzte sich neben den jungen Arzt.
    „Nicht wirklich.“
    „Das kommt schon noch. In meinen ersten Jahren hier habe ich mich auch nicht so wohl gefühlt“, munterte er ihn auf, weil er offenbar seine Unsicherheit bemerkte.
    „Wie lange bist du schon dabei?“, wunderte sich Shade.
    „Ach“, der dunkelblonde Mann kratze sich am Hinterkopf, „wenn du mich so fragst. Ich kann mich kaum mehr daran erinnern. Muss über hundert Jahre her sein.“
    „Du machst Witze!“
    „Nein. Ausnahmsweise nicht.“
    „Aber hundert Jahre! Das ist eine wirklich lange Zeit.“
    „Ich weiß.“ Flex zuckte mit den Achseln.
    „Du siehst so jung aus!“, staunte Shade.
    „Tja, niemand hier altert. Wir wissen nicht, ob es an uns liegt oder an Mythos. Er war der Erste, wie du vielleicht schon weißt.“
    Er wusste es nicht, weshalb er gespannt weiter zuhörte. „Keiner weiß genau, was er wirklich mit seinen Kräften anstellen kann. Ich glaube auch nicht, dass ich es je herausfinden möchte. Aber jetzt habe ich dich wieder eingeschüchtert.“ Er machte eine entschuldigende Geste und lachte herzhaft. Das Lachen wirkte ansteckend. Trotzdem erschien es Shade wichtig zu sagen: „Ich bin nicht eingeschüchtert.“
    Flex nickte vielsagend.
    Daraufhin schwiegen beide. Schon bald tröpfelten die anderen herein. Nicht alle trugen Gepäck mit sich, wie Shade feststellte.
    Mythos erschien als Letzter und er brachte eine Überraschung für sie mit: Über seinem linken Unterarm lagen neun Gewänder. Er selbst hatte sich schon umgezogen und trug eine seegrüne Robe mit Goldsaum.
    „Kostüme?“, stöhnte Rock.
    Dagegen schienen sich Cam und Flex zu freuen. „Ich wollte schon immer wissen, wie mir Frauenkleidung steht!“, meinte Flex und gab Cam einen Ellbogenstoß in die Rippen.
    Mythos blickte an sich herab, die Lippen geschürzt. „Frauenkleidung? Ich muss dich enttäuschen, Flex. Ich habe nur vier weibliche Modelle hier. Aber vielleicht möchtest du mit Ash tauschen?“
    Er warf ihr einen fragenden Blick zu, doch sie entgegnete kühn: „Wenn ich ehrlich bin, Myth, ich kann mir den Unterschied auch nicht vorstellen. Du trägst ja bereits einen Rock!“ Sie bleckte die Zähne und lachte.
    Mythos seufzte schwer und fing an, die neuen Kleidungsstücke zu verteilen. „In diesen Kreisen trägt man eben so etwas.“
    Shade begutachtete sein Los. Immerhin, die Farbe war akzeptabel: ein verwaschenes Graublau. Die Frauen hatten ihre Gewänder wortlos entgegengenommen und verließen den Raum, um sich umzuziehen.
    „Von wo kommen wir denn genau?“, erkundigte sich Rock.
    „Aus Acharaï, also arbeite an deinem –ch- .“
    Der Hüne verdrehte die Augen, ihm gefiel die Maskierung als acharaÏsche Handelsgesellschaft ganz und gar nicht. Das Königreich im östlichen Zipfel des Hochkönigtums galt in Karma als besonders hinterwäldlerisch. Durch den florierenden Handel mit gewobenen Stoffen hatte es das kleine Reich zu beträchtlichem Wohlstand gebracht. Die Bewohner galten jedoch gemeinhin als träge, was durch den derben Dialekt nur noch unterstrichen wurde.
    Shade schlüpfte aus seiner bequemen, schwarzen Kleidung und legte erst das Untergewand und dann das Übergewand an. Irgendwie fühlte er sich nackt, so ohne Hosen. Mythos sammelte die Alltagskluft der Tempelbewohner ein und stopfte sie in einen Lederrucksack.
    Nach kurzer Zeit kehrten die Frauen zurück. Immerhin betonte ihre Ausstattung ihre weibliche Figur ein bisschen. Das Oberteil war mit farblich passenden Bändern am Rücken zusammengeschnürt worden. Ärmel und Rock waren ebenso weit und Falten werfend wie das männliche Modell.
    „Bevor

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