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Kriegssinfonie Band 1: Soldat (Die Kriegssinfonie) (German Edition)

Kriegssinfonie Band 1: Soldat (Die Kriegssinfonie) (German Edition)

Titel: Kriegssinfonie Band 1: Soldat (Die Kriegssinfonie) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unknown
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sich beinahe am letzten Bissen alten Brotes, als plötzlich Mythos und Rock aus dem Gebüsch am Wegesrand sprangen.
    Seine sonst gutmütige Stute stieg wiehernd hoch und hätte ihn beinahe von ihrem Rücken geworfen. Nur seine Reflexe bewahrten ihn vor einem unschönen Abgang. Ein Fluchen unterdrückend versuchte er sein Tier zu beruhigen.
    „Schnell, folgt uns“, forderte Mythos sie auf. Shade warf Cam einen verwirrten Blick zu, entnahm dessen Miene jedoch, dass auch dieser keine Ahnung hatte, was los war. Das dichte Buschwerk bog sich zur Seite, um die drei Reiter hindurchzulassen.
    Also ist Ivy ebenfalls in der Nähe.
    Sie trafen nicht nur diese, sondern den ganzen Trupp an. Shade hatte sich darauf gefreut, alle wiederzusehen. Aber als er in die ernsten Gesichter blickte, war er sich nicht mehr sicher, ob solche Emotionen angebracht waren. Er hatte das unangenehme Gefühl, dass sie ihn besonders böse anstarrten.
    Vielleicht haben sie von meiner Wunderheilung gehört und sind nicht
    begeistert davon. Khazan, mach dich auf einen Rüffel gefasst.
    Sie befanden sich auf einer kleinen Lichtung. Shade stutzte, als ihm auffiel, dass alle Tempelmitglieder in voller Kampfmontur bereitstanden. Sämtliche Waffen waren umgegürtet, Haare nach hinten gebunden und nach Belieben Rüstungsteile oder Harnische angelegt worden.
    „Es gab eine kleine Planänderung. Wir schlagen heute Abend zu“, erklärte Mythos, wobei er eine schmale, lange Klinge aus dem Nichts ergriff und sie prüfend in der Hand wog.
    „Warum der plötzliche Sinneswandel?“, wollte Shade überrumpelt wissen.
    „Weil für heute eine Abendtafel mit dem König einberufen worden ist und sich alle wichtigen Adelsleute am Hof versammeln werden. Eine solche Gelegenheit bietet sich uns so bald nicht wieder.“
    Mythos’ Stimme war sachlich. So, als ob er Shade gerade erklärt hätte, wie ein bestimmtes Objekt funktionierte. Nichts deutete darauf hin, dass ihm der Gedanke, noch am gleichen Tag Dutzende von Menschenleben auszulöschen, unangenehm erschien. Shade lief ein Schaudern den Rücken hinab und sämtliche Härchen an seinen Armen und im Nacken richteten sich auf. Er sah sich um, obwohl er wusste, dass er auch auf den anderen Gesichtern kein Entsetzen oder zumindest Unbehagen über den bevorstehenden Gewaltakt erkennen würde. Einzig Queen warf Mythos immer wieder nervöse Blicke zu.
    Sie fürchtet sich aber nicht vor dem Töten, sondern vor sich selbst.
    „Wie gehen wir vor?“, erkundigte sich Ash, deren schlechte Laune angesichts der blutigen Aussichten wie weggeblasen schien. Angewidert wandte sich Shade von ihr ab. Er starrte in den bewölkten Himmel hinauf und lauschte mit einer Mischung aus Neugierde und Angst den Worten ihres Anführers.
    „Der Palast, wenn man ihn so nennen kann, ist einfach gebaut. Der Speisesaal befindet sich im Erdgeschoss, zwischen der Bibliothek und dem Festsaal. Drei von uns werden hineinplatzen. Da der Raum zwei Ausgänge besitzt, werden wir diese je doppelt besetzen. Drei streifen durch das Gebäude und kümmern sich um das Personal. Alles in allem ...“
    „Warum das Personal auch?“ Shade hatte sich wieder Mythos zugewandt, der, überrascht von der Unterbrechung, ihm einen leicht verwirrten Blick zuwarf. „Weil wir keine Zeugen hinterlassen, Shade.“
    Natürlich. Darauf hätte ich kommen können.
    Shade bedeutete Mythos, fortzufahren, was dieser nach einem kritischen Blick auch tat. „Denkt daran, es geht darum, schnell zu sein. Wir wollen uns nicht allzu lange dort aufhalten. Hat noch jemand Fragen? Nein? Gut, dann verteile ich nun die Aufgaben,“ erklärte Mythos weiter und innerhalb eines Wimpernschlages erschien das Modell eines edlen Herrenhauses vor ihnen. Es blieb nur einen Augenblick vollständig, dann verschwand das Dach und die Wände wurden durchscheinend, sodass man auf die Gänge und in die verschiedenen Räume sehen konnte.
    „Flex, Cam und Ivy, ihr seid für das Personal zuständig. Rock und Ash, ihr nehmt die Türe, die zum Festsaal führt. Queen und ich bewachen die Verbindungstür zur Bibliothek und ...“
    Oh nein. Ich bin drinnen. Warum ich?
    „…Shade, Rost und Tau kümmern sich um jene, die Manns genug sind, zu bleiben und zu kämpfen. Shade, es liegt an dir, den König zu töten.“
    Warum ich?
    „Weil du noch nie einen Königsmord begangen hast“, antwortete Mythos und Shade realisierte, dass er die Frage laut ausgesprochen hatte.
    Ash legte übermütig einen Arm um seine Schultern.

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