Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Kriminalgeschichte des Christentums Band 01 - Die Fruehzeit

Kriminalgeschichte des Christentums Band 01 - Die Fruehzeit

Titel: Kriminalgeschichte des Christentums Band 01 - Die Fruehzeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karlheinz Deschner
Vom Netzwerk:
Aussicht auf millionenfache Zerstörung menschlichen Lebens in der heutigen Situation das Opfer atomarer Rüstung zu bejahen«, der Jesuit Gundlach sogar den Untergang der ganzen Welt in Kauf nimmt: »Denn wir haben erstens sichere Gewißheit, daß die Welt nicht ewig dauert, und zweitens haben wir nicht die Verantwortung für das Ende der Welt«; natürlich mit Billigung von Papst Pius XII., der selbst den ABC-Krieg gegen »gewissenlose Verbrecher« erlaubte. Und all dies nach »Ausbreitung des Reiches menschlicher Gesittung«! Also gestehe man, daß es nicht um den Kampf geordneter Staaten gegen Naturvölker ging und hier, seit mindestens 1000 Jahren, geht, sondern um die rücksichtslose Durchsetzung des Stärkeren gegen das Schwächere, des Korrupteren gegen das – vielleicht! – weniger Korrupte, kurz um das Gesetz des Dschungels. Es hat bis zu diesem Augenblick die Menschheitsgeschichte beherrscht, sobald ein Staat wollte (oder nicht wollte wie ein anderer), gewiß nicht nur in der christlichen Welt. 91
    Denn selbstverständlich wird nicht behauptet, an allem Elend sei bloß das Christentum schuld. Es geht eines Tages vielleicht genauso elend ohne Christentum weiter. Dies wissen wir nicht. Wir wissen nur: mit ihm wird und muß es so weitergehn. Nicht zuletzt deshalb mache ich seine Schuld sichtbar in allen wesentlichen Fällen, auf die ich gestoßen bin, möglichst umfassend zwar, doch nie überzeichnet, nie übertrieben, wie es nur jenen scheinen kann, die von christlicher Geschichte keine Ahnung haben oder die darüber getäuscht worden sind.
    Daß es neben aller Gewaltpolitik eine theologische Diskussion gab, daß etwa im Arianischen Streit »die theologische Arbeit weitergegangen«, daß »nicht alles kirchliche Leben im Machtkampf der Parteien untergegangen ist« (Schneemelcher), wurde wohl nie geleugnet und gilt für die ganze Geschichte des Christentums. Doch hält der Verfasser, der von Weihnachten bis Himmelfahrt lauter Plagiate sieht, weder von der theologischen Arbeit etwas noch vom kirchlichen Leben. Im Gegenteil: denn gerade sie dienen – mit dogmatischen Lügen, homiletischem Zuspruch, liturgischen Betäubungen: was die Predigt offenläßt, übertönt die Orgel – dem nackten Kampf um die Macht, der gerade ihretwegen so erfolgreich geführt werden konnte und noch geführt wird. 92

1. Kapitel

Der Auftakt im alten Testament
    »Und was geschieht? ... ›der Engel des Herrn‹, heißt es, ›zog aus und schlug aus dem Lager der Assyrer 185000 Mann; und als man sich am andern Morgen früh aufmachte, fand man lauter Leichen.‹
Das sind die Früchte der Frömmigkeit gegen Gott ...
«.
    Der hl. Kirchenlehrer Kyrill von Alexandrien 1

    »... wird deutlich, daß Geistesgeschichte und politische Geschichte nicht getrennt werden können. Das gilt allgemein, jedoch besonders für Israel, in dessen Geschichte kaum eine Schlacht erwähnt wird, bei der nicht ein religiöses Motiv im Hintergrunde steht.«
    Martinus Adrianus Beek 2

    »Aber gefährlicher als der Straßenunfug und die Räuberpatrioten der Gebirge waren die Fortschritte der jüdischen Theologie.«
    Theodor Mommsen 3

    »Es ist hier überall leicht zu sehen, daß die befremdendsten Strafdrohungen immer die sind, wo die Theologie ins Spiel kommt ...«; »daß zur Ausrottung der Heiden die gründliche Vernichtung ihrer Kulte und Kultgegenstände hinzukommt ... Das Ermorden der andersgläubigen Priester samt Weibern und Kindern wird als typisch israelitische Verfahrensweise angesehen.«
    Erich Brock 4

    »Durch den Kampf gegen die Kananiter wurde das Heidentum überwunden und das von Gott den Vätern verheißene Land als Bühne der Offenbarung vollends erobert. Der Kampf gegen die Kananiter war also
ein Religionskrieg, so gut wie die nachchristlichen Kämpfe der Kreuzfahrer
auf dem gleichen Boden, und deshalb mit den gleichen religiösen Waffen des Gottvertrauens ›Gott will es‹ zu führen.«
    Kardinal Michael Faulhaber 5

Die Greuel Davids und der modernen Bibelübersetzer

    In der Königszeit dauern die Kriege, Raubzüge, Überfälle unentwegt fort.
    Samuel, Israels letzter Richter und erster Prophet, hatte die Philister bekriegt und besiegt, dann jedoch, zu alt geworden, Saul zum Heerführer gesalbt. Ihm befahl er in Gottes Namen: »So zieh nun hin und schlag Amalek und vollstrecke den Bann an ihm und an allem, was es hat; verschone sie nicht, sondern töte Mann und Frau, Kinder und Säuglinge, Rinder und Schafe, Kamele und Esel ...« – und

Weitere Kostenlose Bücher