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Kriminalpolka - Kommissar Zufall ermittelt

Kriminalpolka - Kommissar Zufall ermittelt

Titel: Kriminalpolka - Kommissar Zufall ermittelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gmeiner-Verlag
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Polizei!«
    Ich Arschgesicht! Vermasselte mir aus Angst vor dem übermächtig Weiblichen, das mir gegenübersaß, einen lukrativen Auftrag.
    »Bitte!«, klang es weinerlich wie eine Trottellumme, »Sie müssen mir helfen! Ich könnte das nächste Opfer sein. Die Polizei tappt im Dunkeln. Sie verfolgen die falsche Spur!«
    »Wie kommen Sie darauf?«
    »Der Giftpfeil. Das ist eine Finte. Ein Ablenkungsmanöver. Ich spüre das.«
    Ihr Busen bebte wie bei jenen Operettensoubretten, die vor Jahrzehnten bei Heinz Schenk im ›Blauen Bock‹ für einen Bembel als Gage Arien aus Lehárs ›Land des Lächelns‹ geträllert hatten.
    »Diesen Verdacht müssten Sie schon beweisen!«
    »Das wird Ihre Aufgabe sein. Können Sie blasen?«
    Ich erschrak ob dieser unvermittelten Frage.
    »Wie bitte?«
    Ich wusste nicht, ob ich mich freuen oder scheuen sollte.
    »Blasen!« Das Wort klang in meinen Ohren wie der Grunzpfiff der Schnatterente.
    Constanze klärte mich auf: »Wir sind momentan etwas unterbesetzt. Nicht nur durch das Ausscheiden Langfrieds.«
    »Mit Holz könnte ich vielleicht dienen«, sagte ich vorsichtig und starrte sicher etwas zu direkt auf den entsprechenden Stoß vor ihrer Hütte.
    »Na prima. Ich bin eine leidenschaftliche Rohrbläserin!«
    »Sie blasen auch?«, fragte ich.
    »Yes. Sax. Und Sie?«
    »Ich könnte flöten«, gab ich zu, da mich der Auftrag reizte.
    »Flöten ist nicht schlecht«, meinte sie, »Posaune wäre zwar besser, dann könnten Sie Langfried direkt ersetzen, aber mit einer Flöte kann ich bei Plasma sicher auch landen.«
    »Haben Sie denn so viel Einfluss?«
    »Ich kann mir in dieser Band alles erlauben. Ich bin der Star!«, verkündete sie mit erneut bebender Oberweite. Die würde ich auch umbringen , durchfuhr es mich.
    »Ich könnte Sie als Bläser bei uns einschleusen, und Sie könnten verdeckt in der Plasma-Blasmusik ermitteln.«
    »Muss ich da vorspielen?«, fragte ich bangen Herzens.
    »Ach iwo. Höchstens bei mir. Haben Sie denn Ihre Flöte dabei?«, zwitscherte der Stieglitz.
    Ich verneinte, was sie bedauerte.
    »Schade. Ein guter Bläser sollte sein Rohr immer am Mann haben. Und das Vorspiel lassen wir weg. Weiß jemand im Orchester außer mir, dass Sie Polizist oder Prrrivatdetektiv sind?«, fragte sie jetzt und rollte wieder wasserrallig das ›R‹.
    »Nur der geschwollene Klarinettist«, antwortete ich.
    »Ach, der breite Hein! Na der ist keine Gefahr. Wenn der was zu essen hat, hält er die Klappe. Der ist froh, wenn er bei uns noch mitspielen darf. Ich kümmere mich um ihn.«
    Sie sagte das mit dem unterschwelligen Fauchen des Gänsegeiers in der Stimme, dass mir um den armen Hein angst und bang wurde.
    »Außerdem kennen mich alle anderen«, ergänzte ich, »ich stand ja vor dem Orchester, als ich meine kleine Ansprache hielt.«
    »Dann können Sie also nicht verdeckt ermitteln«, bedauerte sie.
    »Vielleicht doch. Ich könnte mich verkleiden«, schlug ich vor. »Perücke, Bart und Bauchprothese. Sicher würden mich die Wenigsten auch ohne Verkleidung wiedererkennen, ich stand ja nur mit dem Rücken vor den Musikern.«
    Sie nickte.
    »Also, was ist? Nehmen Sie den Auftrag an?«
    Ich gab mich zögernd, was im Normalfall den Preis in die Höhe trieb.
    »Oder interessiert Sie der Fall nicht?«, fragte Constanze.
    »Ich bin immer an neuen Fällen interessiert«, gab ich zu, »doch Sie werden sicher verstehen, dass das alles eine Frage des Honorars ist.«
    Sie nickte verständnisvoll.
    »Logo. Sie bekommen Ihre Kohle schon. Was verlangen Sie denn?«
    Ich nannte meinen Tagessatz.
    »Dazu kommen natürlich noch Spesen.«
    »Die sind bei uns dabei. Hotelzimmer, Essen und Getränke. Und was den Tagessatz angeht …«, ihre Stimme klang nasal wie der Balzruf der Kurzschnabelgans, »könnte ich da einen Teil in Naturrralien bezahlen …?«
    Mir fielen keine Gegenargumente ein, und sie fügte schmachtend hinzu:
    »Mir wäre dann noch wichtig, zu wissen, ob Sie mich auch zu den Verdächtigen zählen!«
    »Das ist ohne genauere Untersuchung schwer zu sagen. Wie standen Sie denn zu dem Ermordeten?«
    »Nun ja, Langfried und ich waren … gute Freunde.«
    »Wie gut? Waren Sie und er ein Paar?«
    »Ich bitte Sie! Langfried war verheiratet.«
    »Ah so. Und wo waren Sie zur Tatzeit?«
    »Während der Schorle-Polka?«
    »Genau.«
    »Nun – …« Sie hielt die Luft an, überlegte zehn Sekunden und sagte schließlich: »Ich muss backstage gewesen sein. Vico wird das bezeugen können. Wir sitzen

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