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Kris Longknife: Die Rebellin: Roman (German Edition)

Kris Longknife: Die Rebellin: Roman (German Edition)

Titel: Kris Longknife: Die Rebellin: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mike Shepherd
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Wardhaven mehr, keinen Orbitalfahrstuhl und auch nicht mehr viele Leute am Boden«, gab der Captain zu bedenken.
    Natürlich, dachte Kris, konnte die Erde ihre Schiffe auf ein halbes g abgebremst haben, damit die Politiker mehr Zeit erhielten, diesen ganzen Schlamassel zu regeln. Sie behielt diesen Gedanken für sich; sie diente auf einem Kriegsschiff, und es war ihr Job, Wardhaven zu verteidigen. Der Skipper sorgte nur dafür, dass die Speerspitze so scharf wurde, wie er das hinbekam. Krishatte nicht vor, irgendetwas zu unternehmen, was diese Spitze stumpfer gemacht hätte.
    Als die Mannschaft in der Messe zu Mittag saß, befahl Thorpe Tom, die Taifun in die Gefechtskonfiguration umzuformen. »Longknife, blicken Sie ihm dabei über die Schulter. Ich möchte nicht die ganze nächste Woche lang nach dem Schrank für die Wischeimer suchen.« Der Skipper betrachtete den Eins O, während er das sagte, und Tommy brauchte sein übliches Grinsen nicht einzustellen. Trotzdem arbeitete er langsam und methodisch, als sich Kris an der Station zu ihm gesellte. Er absolvierte die Checkliste, ohne dass Kris eingegriffen hätte. Es war eine Standardumformung; sie hatten sie oft genug durchgeführt, sodass der Vorgang jetzt fehlerlos ablaufen musste. Nachdem er alle Vorbereitungen getroffen hatte, meldete Tom: »Wir sind so weit, Sir.«
    Der Skipper nickte dem Wachoffizier zu. »Alle Mann zur Umformung bereithalten«, gab die Frau durch. »Diensthabende Wache, nehmen Sie Ihre Plätze ein.«
    »Tun Sie es, Ensign«, befahl der Captain, und Tommy griff in die Tastatur seiner Workstation. Da die meisten Besatzungsmitglieder gerade futterten, wurden Messe und Kantine an Ort und Stelle eingefroren. Als Nächstes schrumpfte die Triebwerksabteilung. Die äußeren Unterkünfte wurden eingefahren und die Doppelkabinen der Spacer zu Achterkabinen umgeformt. Der Schiffsdurchmesser fiel um die Hälfte. Im ganzen Schiff schrumpften geräumige Korridore zu engen Durchgängen. Die breiten Gänge in Vorratsräumen taten es ihnen gleich. Zuletzt verdickte sich das Strahlungsschott zwischen Triebwerksabteilung und dem restlichen Schiff, und das Schiff verlor dadurch gute zwanzig Meter Länge.
    »Jetzt ist die Taifun ein echtes Kriegsschiff und ein verdammt kleines Ziel«, knurrte der Captain zufrieden. »Wachoffizier, alle Mann sollen nach fehlenden Räumen Ausschau halten unddiese unmittelbar Ensign Lien melden. Ensign, vergeuden Sie keine Zeit damit, es beim zweiten Mal richtig hinzubekommen. Mir gefällt Longknifes Lösung. Entleeren Sie alle abgeirrten Räumlichkeiten, löschen Sie sie und erzeugen Sie sie an den richtigen Stellen neu.«
    »Ja, Sir«, sagte Tommy und blinzelte Kris zu. Vielleicht hatte sie ja schon vor Hancocks Eignungsbericht den Weg in die Gunst des Captains angetreten.
    Thorpe stand auf. »Brückenteam, nehmen Sie sich dreißig Minuten fürs Mittagessen. Sie haben diese leichten Probleme ganz ordentlich gelöst. Wir sehen dann gleich mal, wie Sie bei ein paar mittelschwierigen abschneiden.«
    Kris fragte sich, wie die Simulationen noch schlimmer werden konnten, und ging nach ihrer Unterkunft sehen. Rasch brachte sie die schmalen Gänge dorthin hinter sich und fand alles so vor, wie es sein sollte. Sobald sie und Chief Bo sich davon überzeugt hatten, dass alle ihre Sachen auffindbar waren, sahen sie rasch in die Unterkünfte der Frauen mit Mannschaftsdienstgraden hinein. Dor lagen keine Probleme vor; sogar die üblichen Klagen über die Acht-Personen-Kabinen klangen gedämpft. »Sie haben Angst, dass es diesmal ernst wird«, murmelte Bo, als sie wieder gingen.
    Und so traf Kris verspätet zum Mittagessen ein. Das geschrumpfte Schiff enthielt keine Offiziersmesse mehr; die Offiziere speisten jetzt gemeinsam mit der übrigen Besatzung in der Kantine. Die meisten Crewmitglieder hatten schon gegessen, ausgenommen die Brückenmannschaft und dem Anschein nach die Wachhabenden von der Triebwerksabteilung. Der Eins   O kommandierte einen Tisch weit vom Eingang entfernt und auch in sicherer Distanz zum Heizertisch. Lieutenant Commander Paulus, der Chefingenieur des Schiffs, hatte sich an einem Tisch, der so weit wie nur möglich vom Eins O entfernt stand, mit seinen Offizieren und Mannschaften umgeben. Tommy hatte sichzu den Technikleuten gesetzt und war vermutlich in ein Gespräch über Nano- oder sonstige technische Freuden vertieft. Seufzend nahm Kris Kurs auf einen freien Platz neben dem Eins   O. Damit landete sie direkt neben

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