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Kris Longknife: Die Rebellin: Roman (German Edition)

Kris Longknife: Die Rebellin: Roman (German Edition)

Titel: Kris Longknife: Die Rebellin: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mike Shepherd
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deren Besatzungen wissen wollten, wann vielleicht ein Landeplatz frei wurde. Zu den achtzig Besatzungsmitgliedern der Taifun gehörte, sehr zu Captain Thorpes Missfallen, keinerlei Sprengstoffexperte, der den beiden Marine-Specialists hätte helfen können, sodass alle Welt wartete, während die beiden Soldaten aus Kris’ Einheit ihrer Arbeit nachgingen.
    Während sich die Detonationen vom Haus entfernten, trug Kris Edith ins vordere Zimmer zurück. Von der Tür aus sahen sie den Marines bei der Arbeit zu. Gassensoren entdeckten den Geruch von Sprengstoffen in dem wirbelnden Nebel aus Dampf und Abgasen. Die Marines warfen dann einen Sprengsatz auf die entdeckte Mine, zogen sich zurück und zündeten ihn. Das reichte gewöhnlich, um die Mine ebenfalls hochzujagen. Die wenigen Minen, die nicht auf dieses Verfahren reagierten, blieben für ein später eintreffendes reguläres Bombenentschärfungsteam liegen. Dieser wenig förmliche Umgang mit der Arbeit des Minenräumens ergab schließlich genügend sicheren Grund, dass Kris einen Specialist mit dem Auftrag hinausschicken konnte, einen Transponder für den ersten Hubschrauber zu installieren.
    Zwei Minuten später gingen drei Rotormaschinen auf eine Kreisbahn über der Lichtung; Kris gab Befehl, die Minenjagd auszusetzen. Ein Heli stieß herab und setzte ein Team von Sprengstoffexperten ab, ehe er wieder hochzog. Diese Freiwilligen eines örtlichen Bergbaukonsortiums unterstützten nun die Marines. Sobald die Fläche gesichert war, brauste ein zweiter Helikopter heran und landete, ohne vorher um Erlaubnis zu fragen.
    Es konnte kein Zweifel daran bestehen, wen er brachte. Eine Frau und ein Mann stürmten aus der Maschine. Edith jauchzte, und Kris verlor sie beinahe aus dem Griff. Kris hielt sie jedoch fest, wobei sie sich bemühte, nicht gegen das Kind anzukämpfen, und sie registrierte erstaunt, wie stark eine Sechsjährige war, wenn sie es wollte. Die Frau, von Ediths lautstarkem Schrei als »Mami, Mami« identifiziert, rannte über das Feld, fiel immer wieder hin und rutschte aus, bis sie mit Schlamm bedeckt war, und stürmte die Stufen zur Hütte herauf, gefolgt von dem Mann keine zwei Schritte hinter ihr. Das Kind, das bislang an Kris’ Hüfte festgewachsen schien, flog förmlich in die Arme der Mutter. Es wurde geweint und gedrückt und geflennt, während sich die drei ganz in ihrem Familienuniversum verloren.
    Kris hatte ihre Tränen längst vergossen; sie wandte sich wieder zur Jagdhütte um, fand ihre Gefangenen in Gunnys nicht wirklich freundlicher Obhut und organisierte sie zum Abtransport. Als Kris wieder auf die Veranda hinaustrat, fand sie die wiedervereinigte Familie noch immer an derselben Stelle vor. Ein großer Heli saß inzwischen auf der einzelnen Landefläche, und die Motoren liefen allmählich aus, während die Maschine ein Dutzend Männer ausspuckte, deren Uniformen und harte Augen sie als Polizisten identifizierten. Kris führte die Familiesachte ans äußerste Ende der Veranda und brachte dann ihre Gefangenen unter schwerer Bewachung zum Vorschein. Die drei, die sich noch immer gegenseitig drückten, schenkten den Entführern keine Beachtung. Der Befehlshaber der Polizeigruppe musterte die vier, die in Handschellen gingen, und den fünften, der halb getragen wurde, mit einer harten Miene, als nähme er bereits die Maße für ihre Särge.
    »Auf der hinteren Veranda liegt ein Toter. Ist noch Papierkram zu erledigen«, fragte Kris, »oder übergebe ich Ihnen die Leute einfach?«
    »Ich übernehme sie von Ihnen, Ma’am. Wenn Sie Papierkram möchten, kann ich ein paar Formulare für Sie auftreiben. Solche Dinge nehmen wir hier draußen recht locker«, sagte er, ohne den Blick von den Gefangenen zu wenden, die schnell abgeführt wurden. »Ich habe gehört, dass einer von ihnen einen Arzt braucht.«
    »Der mit den weichen Knien«, erklärte Kris.
    »Er wird es schaffen«, knurrte der Cop.
    »Nun, die anderen sagen, er wäre der Boss«, erzählte Kris und deutete dabei auf die übrigen Gefangenen. »Ich würde gern erfahren, was er zu sagen hat.«
    »Er wird sehr bald den Mund aufmachen.« Jetzt grinste der Cop. »Ich schätze, wir kriegen sie alle zum Reden. Sie werden noch froh darüber sein, endlich reden zu dürfen.«
    Das warf für Kris die Frage auf, welche anderen Bestandteile aus der Erklärung der Menschenrechte, wie sie die Society erlassen hatte, auf Sequim noch nicht ratifiziert worden waren. Kris hatte jedoch andere Probleme. »Gunny,

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