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Kris Longknife: Die Rebellin: Roman (German Edition)

Kris Longknife: Die Rebellin: Roman (German Edition)

Titel: Kris Longknife: Die Rebellin: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mike Shepherd
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vom Speck ab. »Dieses Frühstück ist verdammt gut. Neuer Koch?«
    »Ja, Sir«, antwortete Kris. »Second Class Blidon hat eine Kochausbildung. Sie ist bereit, die Aufsicht in der Küche zu führen.« Sie wandte sich an Pearson. »Mit der Erlaubnis des Lieutenants.«
    »Mein Toast hat so gut geschmeckt wie immer.« Pearson rümpfte die Nase.
    »Na ja, meine Rühreier sind die Besten, die ich in viel zu langer Zeit hatte. Ensign, möchten Sie, dass die Kantine Ihrer Abteilung zugeschlagen wird?«
    »Nur, wenn Sie und der Lieutenant das wünschen, Sir.« Sogar die Tochter eines Premierministers lernte ein wenig Fingerspitzengefühl.
    »Ich wünsche es. Sehen Sie auch mal, ob Sie etwas im Hinblick auf die Unterkünfte ausrichten können. Sie sind schmutzig. Pearson, übergeben Sie den entsprechenden Etat an Longknife hier; sie soll damit machen, was sie für richtig hält.«
    »Wenn Sie es sagen, Sir.«
    »Ich denke, das habe ich gerade. So, jetzt sehen Sie beiden Frauen mal zu, dass sie von hier verschwinden. Ich benötige eine Rasur.«
    Kris salutierte und zog sich zurück. Pearson hielt sie auf dem Flur an. »Vergessen Sie aber nicht, Ensign Longknife, dass ich es bin, die Ihre Ausgaben kontrolliert, und dass man für die Veruntreuung staatlicher Gelder ins Gefängnis kommen kann, egal welchen Namen man trägt.«
    »Ja, Ma’am, ich verstehe vollkommen«, sagte Kris und marschierte aus dem HQ . »Nelly«, flüsterte sie, »wurde jemand mit einer Ausbildung als Buchhalter bislang noch nicht eingeteilt?«
    »Nein.«
    »Hat jemand einen Buchhalter in der Familie?« Ein weiterer Sprössling würde sie demnächst dafür hassen, zu einer Arbeit herangezogen zu werden, die er oder sie unter den Fittichen der Eltern hassen gelernt hatte. »So ist einfach das Leben, Kid«, flüsterte sie ihrem nächsten Opfer zu, wer immer das sein würde.
    Kris wies Nelly an, dem Lagerhauspersonal Anweisung zu erteilen, sich um acht Uhr unter Waffen aufzustellen. Die Uniform des Tages waren Gefechtsanzug und Regenumhang. Sie widerstand der Versuchung, ihre fünf Marines in Gefechtspanzerung zu stecken. Irgendwie zweifelte sie daran, dass man für diesen Hilfseinsatz die schweren Sachen eingepackt hatte. Kris übertrug die Kantine und die Unterkünfte an Tom, wonach sie gerade noch genug Zeit für ein Gespräch mit zwei Petty Officers Third Class hatte, die eine übereinstimmende Haltung zum Buchhalterberuf und ihren selten zu Hause gesehenen, buchprüfenden Eltern einnahmen. Tom und sie warfen eine Münze, um zu bestimmen, wer wen bekam. Zu seinem lauten Protestschrei, er wäre nicht zur Raumflotte gegangen, um »Erbsen zu zählen«, erklärte Kris Petty Officer Spens, er würde genau das für sie tun.
    Um acht Uhr stellte Spens die Abteilung auf und ließ sie zum Lager marschieren; falls er jemals Drillkommandos gelernt hatte, so waren sie ihm inzwischen entfallen. Er brachte einige recht kreative Ersatzlösungen zustande, um die Abteilung in Marsch zu setzen; die Soldaten verstanden, worauf er hinauswollte, selbst wenn sie es nicht im Gleichschritt hinbekamen. »Marschgesang!«, rief Kris.
    Auf Eins klang es noch ganz schön schwach; vor allem die Marines in den hinteren Reihen schafften es. Das Zwei kam schon forscher. Beim zweiten Vier hatten es selbst die schlimmsten Vertreter geschafft, im Gleichschritt mit den anderen zu marschieren.
    »Hoch den Kopf und halt ihn dir!«, ertönte der Gesang aus den hinteren Reihen, wo die Marines stolz und aufrecht marschierten. »Space Marines marschieren hier. Eins, zwo, drei, vier!«
    Die Navyleute, die aufgrund des Marschgesangs inzwischen Kopf und Schultern gerade hielten, fielen trotz fehlender Erfahrung ein, ohne zu merken, dass sie gerade von den Marines zum Besten gehalten worden waren.
    Spens jedoch war sich darüber im Klaren. Er wartete gerade mal vier Takte, ehe er in den Marschgesang die Zeile einfügte:»Navy den Takt angibt hier!« Na ja, ein bisschen Wettbewerb schadete nie, und die Soldaten ähnelten inzwischen weniger ertrunkenen Hündchen und ein bisschen mehr der stolzen Raumflotte. Einer sehr nassen Navy, aber immerhin. Kris hoffte, dass der Colonel mitgehört hatte. Vielleicht lächelte sogar er.
    Ringsherum waren Zivilisten zum Vorschein gekommen und zogen unter dem neuesten Wolkenbruch die Schultern hoch. Als sie den lautstarken Marschgesang hörten, blickten sie auf, manche mit offenem Mund, andere neugierig. Ein paar sahen genau hin und rannten davon, auch wenn Kris keine

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