Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Kris Longknife: Unter Quarantäne: Roman (German Edition)

Kris Longknife: Unter Quarantäne: Roman (German Edition)

Titel: Kris Longknife: Unter Quarantäne: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mike Shepherd
Vom Netzwerk:
sehen.«
    Das Restaurant war abgelegen. Die Beleuchtung war gedämpft genug für Jack, um sich eine restlichtverstärkende Brille aufzusetzen, als er sich mit Tom und Abby an einen Tisch zwischen der Tür und dem Tisch setzte, zu dem Kris und Hank von einer Hostess geführt wurden. Diese trug einen schillernden gelben Sarong, der bei gutem Licht vielleicht durchsichtig gewesen wäre, vielleicht auch nicht. Hank schien den Anblick verlockend zu finden.
    »Planst du, mit dem Mädchen zu tanzen, das du mitgebracht hast, oder lieber mit der Bedienung?«, fragte Kris und behielt dabei ein Lächeln bei.
    »Ich weiß bei euch Longknifes nie, ob ich später mit euch zusammen gehen oder vom Planeten verjagt werde. Dachte mir, ich halte lieber nach einer Alternative Ausschau.«
    »Na, gestatte mir mal einen guten Blick auf den Ober, und vielleicht gebe ich dich frei.«
    »Wer würde uns schon nehmen?«, fragte Hank und gab sich unvermittelt ernst, während er sich vorbeugte, damit seine Worte nicht so ohne Weiteres zu den Sicherheitsleuten durchdrangen, die ringsherum die Tische besetzt hielten, drei Reihen tief gestaffelt.
    »Wir könnten diesen Planeten und jeden darauf kaufen. Du hättest wahrscheinlich noch Wechselgeld übrig, um deinen Schoßcomputer aufzurüsten. Wir könnten jeden kaufen, aber könnten wir auch irgendjemanden dafür gewinnen, uns zu nehmen und zu behalten?«
    »Vielleicht müssen wir uns das erst verdienen«, sagte Kris.
    »Wie verdient man etwas, wenn man schon alles geerbt hat?«
    »Du klingst so«, sagte Kris und wusste dabei, dass ihre Worte einen hohlen Klang haben würden, »als hättest du viel über dieses Problem, das wir da haben, nachgedacht.«
    »Bist du auch in Therapie?«
    »Die Navy sieht es nicht gern, wenn ihre Offiziere emotional instabil sind.«
    »Ganz wie mein alter Herr. Ich möchte mal sagen, dass ich einen oder zwei Freunde finden konnte, über die er weniger weiß, als er denkt.« Kris fiel auf, wie seine Hand zuckte und wie er mit den Augen blinzelte. Hier ging es mehr um Hoffnung als um Aufrichtigkeit.
    »Mischt sich dein Vater stark ein?«
    »Ich denke, er fühlt sich allmählich alt. Da stehen uns heute all diese Verjüngungsmaßnahmen zur Verfügung, und Männer scheinen trotzdem so um die Fünfzig ihre eigene Form von Wechseljahren zu bekommen.«
    »Sogar dein Großvater lebt noch.«
    »Und Urgroßvater täte es vermutlich auch noch, wenn er nicht diesen Unfall gehabt hätte«, sagte Hank. Kris hatte den Bericht von Opa Als Unternehmensgeheimdienst über diesen »Unfall« gelesen. Die Schlussfolgerung war eine Vermutung von fünfzig zu fünfzig: der Aufstand eines Mitinhabers oder Hanks Vater.
    Interessante Familie.
    Hank klang jedoch gar nicht danach, als liebte er seine Familie mehr als Kris die eigene. Bestand eine Chance, ihn mit in diesen Schlamassel hineinzuziehen, in dem sie steckte?
    Ein Kellner tauchte an Hanks Seite auf. Der junge Mann trug ebenfalls einen hellblauen Sarong. Schimmernder Stoff und Eindrücke von nackter Haut spielten im matten Kerzenlicht mit Kris’ Augen Verstecken. Gute Brustmuskeln, gute Bauchmuskeln. Vielleicht sogar besser als die Jacks. Kris erfreute sich an diesem Anblick, während Hank seine Bestellung in einer Sprache aufgab, die sich jeder Deutung entzog. Nelly?
    Es könnte Balinesisch sein oder etwas, was mit Südostasien auf der alten Erde zu tun hat, aber es ist nicht die klassische Form; ein Dialekt, der sich im Weltraum verändert hat.
    Was hat das nicht getan? Kris verfolgte, wie der Mann sich den Weg zwischen den Wachleuten hindurch suchte, und stand auf.
    »Du folgst ihm, und ich mache mich auf die Suche nach der Hostess«, sagte Hank betont.
    »Ich denke, das Schild dort drüben weist auf die Damentoilette hin«, sagte Kris und deutete hinüber. »Obwohl ich den größten Teil des Nachmittags im Bad verbracht habe, glaubt meine Kammerdienerin nicht, dass man Zeit für altmodische Verwendungsarten dieses Ortes vergeuden sollte. Ich verspreche dir, dass ich eine viel bessere Gesellschaft sein werde, sobald ich um mehrere Liter leichter geworden bin.«
    »Wiederhole das fünfmal hintereinander in hohem Tempo.« Hank war wieder ganz sein lachendes Selbst. »Ich schwöre dir jedoch: Solltest du zu lange wegbleiben, bin ich mit der Hostess hinten im Büro.«
    »Ich werde daran denken«, sagte Kris, während sich Abby ihr anschloss.
    »Hätte ich gewusst, dass du mir üble Dinge nachsagst, hätte ich ein höheres Gehalt

Weitere Kostenlose Bücher