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Krise im Jahr 2000

Krise im Jahr 2000

Titel: Krise im Jahr 2000 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charles Eric Maine
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Dimension, wenn Sie verstehen, was ich meine. Als ich noch bewußtlos im Saturnschiff lag, versetzte der Führer der Doubles uns alle in jene andere Dimension. Und wissen Sie, was geschah? Die Saturnstadt wurde real, die irdischen Gebäude wurden zu Geisterhäusern. Auf diese Weise sind wir der Atomexplosion entronnen. Als die Bombe explodierte, befanden wir uns noch in jener andern Dimension. Die Erde und alle irdischen Dinge, auch die Bombe, waren bloße Hirngespinste, und von einer Geisterbombe kann man nicht getötet werden. Lynn Farrow und ich standen mitten in der Explosion. Wir waren von berstenden Atomen und allem möglichen umgeben, aber wir spürten nichts. Die Doubles sind gegen alles gefeit, Kyle. Sie haben gegen alles eine Abwehr zur Hand.«
    Kyle sagte nichts, sondern schnaubte nur zornig.
    »Schließlich«, fuhr Dexter fort, »erlegten sie Dr. Farrow und mir die Verpflichtung auf, allen, die für dieses Mißgeschick verantwortlich sind, die Wahrheit zu erklären. Sie haben die Sperrwand über den radioaktiven Krater hinaus ausgedehnt, und als wir die Gefahrenzone durchschritten hatten, hoben sie die Sperrwand und ließen uns hinaus. Ich habe Lynn Farrow nach Hause geschickt, Major Doakes hat sie in seinem Wagen mitgenommen. Sie ist todmüde, ich übrigens auch. Aber ich habe noch etwas zu erledigen.«
    »Was denn?« fragte Kyle.
    »Ich fliege nach Washington, um den Stabschefs den wahren Sachverhalt vorzutragen.«
    »Ich verstehe«, sagte Kyle nachdenklich. »Zufällig muß ich auch nach Washington. Ich bin zurückberufen worden.«
    »Ich auch«, erklärte der Senator. »Es scheint, als ob wir alle nach Washington fliegen.«
    Zum Erstaunen der beiden andern lachte Dexter plötzlich laut auf.
    »Was ist so komisch?« fragte Drazin in gekränktem Ton.
    »Ja, was ist so komisch?« wiederholte Kyle.
    »Der Gedanke, daß sie beide nach Washington wollen«, erklärte Dexter. »Sie sollten sich lieber erst einmal im Spiegel ansehen. Wie Vogelscheuchen sehen Sie aus. Selbst wenn Sie sich einigermaßen säubern, dürften Sie noch komisch genug wirken, Sie mit Ihrem blaugeschlagenen Auge, Kyle, und Sie mit Ihrem Riesenmund, Drazin.«
    »Dies blaue Auge ist mein Beweismaterial gegen Drazin«, fauchte der Oberst. »Ich werde es diesem Burschen heimzahlen!«
    »Nicht so schnell, Kyle«, gab Drazin zurück. »Sie haben zuerst zugeschlagen, und beim Himmel, dafür bringe ich Sie vors Gericht, und wenn das meine letzte Tat sein sollte. Ich lasse …«
    Dexter unterbrach ihn mit kräftiger Stimme. »Immer mit der Ruhe, meine Freunde! Da streitet und zankt ihr euch wie ein paar alte Weiber und kommt doch nicht weiter! Hören Sie mir jetzt mal eine Weile zu. Ich habe einen Vorschlag zu machen, und wenn Sie ihn reiflich überlegen, werden Sie ihn befolgen.«
    »Reden Sie!« sagte der Oberst.
    »Also erstens einmal besteht keine Notwendigkeit, daß wir alle drei nach Washington fliegen …«
    »Aber wir sind hinbeordert, wahrscheinlich zu einem Verhör auf höchster Ebene …«, erklärte Kyle.
    »Schön, Sie sind hinbeordert, aber das ist jetzt bedeutungslos. Dafür ist inzwischen zuviel geschehen. Das wichtigste von allem ist, daß zwei Menschen, Dr. Farrow und ich, unversehrt aus dem durch die Sperrwand abgetrennten Gelände entkommen sind und nun wahrheitsgetreu berichten können, was dort drinnen geschieht. Die Lage hat sich damit völlig geändert, und Washington muß alles darüber erfahren. Habe ich recht?«
    »Jawohl«, sagte Kyle.
    »Es hat also keinen Zweck, daß Sie oder Drazin New York verlassen, bis die Behörde meinen Bericht gehört hat. Ich sage voraus, daß eine völlige Wandlung der Politik eintreten wird. Vor allem aber rate ich Ihnen, diesen Ihren Kampf zu verschweigen. Das wäre eine schlechte Reklame. Sie würden sich beide nur lächerlich machen. Sie würden vielleicht beide Ihre Ämter verlieren, und das würde keiner von Ihnen wollen, nicht wahr?«
    »Aber wir können einen Befehl aus Washington nicht unbeachtet einfach übergehen«, betonte der Oberst. »Der Umstand, daß Sie stärkeres Material vorzulegen haben als wir, ändert die Sachlage nicht.«
    »Ich bin noch nicht zu Ende«, sagte Dexter geduldig. »Das nächste ist, daß Sie und Senator Drazin sich hinlegen. Es wäre zu schlimm, wenn die Reporter diese Kampfspuren auf Ihren Gesichtern sähen, und noch schlimmer, wenn Fotos in den Zeitungen oder auf dem Bildschirm erschienen. Man weiß, wie sehr Sie beide sich lieben.
    Selbst wenn Sie

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