Krisenfest leben
Weg zu neuen Zielen. Je nachdem was Sie sich vornehmen, kann ein Veränderungsprozess Wochen, Monate oder auch Jahre in Anspruch nehmen.
Blicken Sie nach vorne
Auf dem Weg zu einem neuen Ziel sind Rückschläge die Regel, nicht etwa die Ausnahme. Es ist daher besonders wichtig, mit Stagnation, Rückfällen und Rückschritten richtig umzugehen.
Auch Rückschläge gehören dazu!
Hier gilt Ähnliches wie im Umgang mit der Krise: Die Art, wie Sie etwaige Rückschläge oder eine lange Durststrecke bewerten, entscheidet darüber, ob Sie daran scheitern oder ob Sie sie überwinden und damit auch Ihr Selbstvertrauen weiter stärken können. Ein guter Weg, Rückschläge zu bewältigen, ist, sie als Entwicklungsschritt zu betrachten und vorrangig die Frage zu stellen: »Was lerne ich daraus?« und: »Wie kann ich das, was ich gelernt habe, für meinen weiteren Weg fruchtbar machen?«
Was hilflose von selbstwertstarken Kindern unterscheidet
Eine Gruppe von Wissenschaftlern um die New Yorker Psychologin Carol Dweck hat erforscht, wie unterschiedlich hilflose und selbstwertstarke Kinder mit Misserfolgen umgehen. Über die Hälfte der hilflosen Kinder erklärte den eigenen Misserfolg mit der persönlichen Unfähigkeit. Indessen führte keines der selbstwertstarken Kinder seinen Misserfolg auf mangelnde eigene Fähigkeiten zurück. Die Mehrzahl sah eher mangelnde Anstrengung, Pech oder andere Faktoren als Grund ihres Scheiterns an. Während die selbstwertstarkenKinder ihren Misserfolg als Schritt zu einer besseren Lösung betrachteten und weiter beharrlich am Ball blieben, gaben die Hilflosen auf, weil sie überzeugt waren, auch weiterhin zu scheitern. Sie äußerten auch überwiegend Missfallen (»Das macht keinen Spaß!«), während zwei Drittel der Selbstwertstarken – und keines der Hilflosen – zuversichtlich blieben, die richtige Lösung schon noch zu finden.
Unnötige Stolpersteine
Große Stolpersteine auf dem Weg zur Krisenbewältigung und zum Erreichen neuer Ziele sind Vergleiche mit der Vergangenheit. Vielleicht waren Sie früher tatsächlich reicher, gesünder, fröhlicher, geliebter, anerkannter und sahen vielleicht auch besser aus. Mag ja sein. Wenn Sie sich das immer wieder vor Augen halten, wird Ihnen Ihre jetzige Situation und werden Ihnen auch die Ziele, die Sie ins Auge gefasst haben, schal und zweitrangig vorkommen. Das bringt Sie nicht weiter, sondern es schwächt Sie. Was jetzt zählt, sind die Gegenwart und die Zukunft – ohne Vergleiche mit »damals«.
Wenn Sie Gefahr laufen, sich in Vergleichen zu der Zeit vor der Krise zu verlieren, sagen Sie »Stopp!« und dann etwas wie »Es ist wie es ist. Dies ist der Boden, auf dem ich stehe und von hier aus geht es weiter.« Wo Sie heute stehen, ist das Resultat dessen, wie Sie gestern, bzw. wie Sie in Ihrer Vergangenheit gedacht und gehandelt haben – und auch das Resultat dessen, was Sie vielleicht unterlassen haben. Ihre Zukunft aber wird von dem geprägt, was Sie heute denken und in die Tat umsetzen.
Übung: Notfall-Zettel
Wenn Gefühle der Angst, der Hilflosigkeit und der Hoffnungslosigkeit Sie zu lähmen drohen, fragen Sie sich:
Was genau belastet mich jetzt?
Was kann ich in dieser Situation kurzfristig verändern?
Was ist notwendig, um dies langfristig zu verändern?
Wen kann ich zu Rate ziehen?
Was sind meine Alternativen?
Was ist jetzt ein kleiner Schritt zur Veränderung?
Schreiben Sie sich diese Fragen auf einen Zettel und stecken Sie ihn in Ihre Jackentasche oder Ihren Geldbeutel, so dass sie ihn immer bei sich haben.
Sobald Angst, Hilflosigkeit oder Hoffnungslosigkeit Sie zu lähmen oder zu überwältigen drohen, schauen Sie auf diesen Zettel und beantworten Sie nacheinander die Fragen.
Beginnen Sie dann umgehend damit, die Antwort auf »Was ist ein kleiner Schritt zur Veränderung?« praktisch umzusetzen.
Es kann auch ein sehr kleiner Schritt sein. Wichtig ist die Richtung, in die Sie sich bewegen – weg von den Gefühlen der Hilflosigkeit wieder hin zur Lösungsorientierung.
Immer wieder kann es während des Prozesses der Krisenbewältigung zu Tiefpunkten kommen, in denen wir verzweifeln und uns vorkommen, als würden wir uns im Kreis drehen. Auch wenn wir inspirierende und motivierendeneue Ziele für uns entdeckt haben, kehren wir möglicherweise wieder zu den alten Gewohnheiten zurück, wenn wir uns niedergeschlagen und mutlos fühlen. Dann stellen wir vielleicht auch alles in Frage, was wir bisher erreicht haben und sind
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