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Kroenung der Liebe

Kroenung der Liebe

Titel: Kroenung der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carol Marinelli
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gerade mit der fruchtig süßen Erdbeermarmelade bestreichen, da hielt Königin Zoes kühle Stimme sie davon ab. „Ich weiß nicht, ob du schon bemerkt hast, dass der Küchenchef dir auf meinen Rat hin eine Auswahl kalorienarmer Gerichte auf einem Extratablett zusammengestellt hat.“
    „Pardon?“
    „Sozusagen als Vorbereitung auf die Hochzeit …“
    „Du meinst also, ich bin zu dick und muss abnehmen?“ Sie erwartete eine Zurechtweisung für ihren offenen Ton, doch Zoe lächelte nur milde.
    „Du hast tatsächlich etwas zugelegt, seit du hier bist.“
    „Lass es“, forderte Alex mit warnendem Blick, und Allegra war froh, dass er ausnahmsweise nicht ihr, sondern seiner Mutter galt. Sie konnte immer noch nicht fassen, was sie gerade gehört hatte. Ihr Leben lang war sie eher zu schlank gewesen und hatte immer wieder von ihrem Vater gehört, dass sie mehr essen müsse.
    „Ich versuche nur zu helfen“, verteidigte sich Zoe. „Du kennst doch selbst den Druck, unter dem sie stehen wird, weil die Menschen von ihr absolute Perfektion erwarten. Und darum …“
    „Es reicht“, sagte Alex und wandte sich dann an Allegra. „Ignorier das, du siehst absolut wundervoll aus.“ Sein Blick verriet ihr, dass er meinte, was er sagte, und zum x-ten Mal wünschte sie sich, dass auch ihre Beziehung nicht nur eine Fassade wäre.
    „Du hast dich noch für keinen Designer entschieden.“ Zoe blieb beim Thema, doch glücklicherweise ging es jetzt nicht mehr um die Figur, sondern um das Kleid.
    „Ich weiß …“ Die Bilder der aufwendigen Hochzeitsroben, die man Allegra bisher vorgelegt hatte, sahen alle so konventionell und langweilig aus. „Was wirst du eigentlich tragen?“, fragte sie ihren Verlobten, um Zeit zu gewinnen.
    „Eine Militäruniform. Da ich einige Jahre in der Armee …“ Er brach ab, weil sein Handy klingelte und nahm den Anruf entgegen.
    „Das war extrem unhöflich, Alessandro“, rügte König Eduardo seinen Sohn, nachdem das Gespräch beendet war.
    „Meine Privatsekretärin.“ Eine Entschuldigung sparte Alex sich, was nicht gerade zur Lockerung der ohnehin angespannten Atmosphäre beitrug. „Seit zwei Wochen versuche ich, einen Termin auszumachen. Belinda brauchte die Bestätigung für ein Dinner morgen Abend, das mein Geschäftspartner vorgeschlagen hat.“
    „Es hätte warten können“, beharrte sein Vater kalt.
    „Irgendwie glaube ich nicht, dass seine Königliche Hoheit Scheich Razim Abdullah es liebt zu warten“, gab Alex im gleichen Ton zurück, und Allegra dachte nicht zum ersten Mal, dass Vater und Sohn sich in Sachen Arroganz durchaus ebenbürtig waren. „Da er ernsthaft erwägt, meine Firma zu kaufen, gebietet wohl die Höflichkeit, ihm mitzuteilen, dass wir sein Angebot gern annehmen.“
    Es war nicht die Retourkutsche über Höflichkeit, die Allegra aufhorchen ließ, sondern das kleine Wörtchen wir . Also musste sie davon ausgehen, dass Belinda mit von der Partie sein würde. Ob Alex sie deshalb unbedingt aus London weghalten wollte?
    Offenbar war auch er sich seines Fauxpas bewusst, da er standhaft ihren forschenden Blick mied. Vergeblich versuchte Allegra sich einzureden, dass sie keinen Grund zur Eifersucht hatte – nicht, weil sie Alex für einen Heiligen hielt, sondern weil ihre Verlobung nur eine Scharade war.
    „Wie geht es eigentlich deiner Familie?“ Auch Zoe schien die plötzliche Anspannung nicht entgangen zu sein.
    „Danke, gut“, erwiderte Allegra gepresst, wenn auch froh über die Ablenkung. „Ich habe gestern mit meinem Vater telefoniert. Er freut sich schon darauf, Alex zu sehen, wenn er in London …“
    „Dafür wird mir meine Arbeit wohl kaum Zeit lassen“, informierte dieser sie kühl.
    Allegra schluckte. „Er hat auch nach dir gefragt.“ Sie sah zu Zoe hinüber.
    „Oh!“
    „Hast du nicht erwähnt, dass du auch demnächst nach London reisen wirst?“ Allegra versuchte, sich an ihr gestriges Gespräch zu erinnern.
    „Nur eine kurze Stippvisite.“ Zoe lächelte flüchtig. „Ganz formell.“
    „Du kannst ja auf ein Tässchen Tee bei Bobby Jackson reinschauen!“ Ihr Mann mochte es als Witz gemeint haben, sein scharfer Ton implizierte allerdings etwas ganz anderes.
    Und plötzlich hatte Allegra das ganze Theater satt. Sie hasste es, wie Alex’ Familie miteinander umging. „Ihr entschuldigt mich?“, fragte sie erstickt, legte ihre Serviette zur Seite und erhob sich vom Tisch. „Der erste Designertermin steht gleich an, und ich möchte auf

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