Kroenung der Liebe
Sie ist es, die sich ändern muss. Wenn ich tot und begraben bin, kannst du tun, was du willst. Aber bis dahin …“
Sekundenlang duellierten sich Vater und Sohn mit Blicken, dann drehte sich Alex auf dem Absatz um.
„Ich bin immer noch König!“, beharrte Eduardo, aber er sagte es zum Rücken seines Sohns und sah, wie der Kronprinz von Santina sich versteifte.
7. KAPITEL
„Allegra …“, flüsterte Alex drängend und schlüpfte unter die Decke.
Jeden Moment konnten die Kammerzofen auftauchen. Doch länger als zehn Minuten neben seiner Verlobten zu liegen und sie nicht berühren zu dürfen, würde ihn umbringen, darum war es vielleicht sogar besser, dass er die letzte Nacht auf dem Sofa verbracht hatte.
Ihre Augen waren immer noch vom Weinen geschwollen. Nach ihrem harmonischen Zusammensein im Bosco Verde und der anschließenden Konfrontation mit seinem Vater hatte er Allegra in aller Ruhe versucht zu vermitteln, dass es keine radikalen Veränderungen geben würde, was das royale Leben in Santina betraf. Maximal einen Kompromiss im Einzelfall und nach Absprache.
„Hör doch auf zu schmollen“, bat er.
„Ich schmolle nicht, ich denke nach.“
„Und worüber?“
„Was für eine untragbare Situation das hier ist, und wie gern ich zurück nach Hause möchte.“ Abrupt wandte sie sich ihm zu. „Kann ich nicht doch mit, wenn du nach London fliegst?“ Er hatte ihr diesen Wunsch mehrfach verweigert, aber damit wollte sie sich nicht abfinden. „Ich habe in der letzten Zeit kaum etwas von meiner Familie gehört.“
„Und ich dachte, ich hätte mich klar ausgedrückt.“ Als wenn nicht schon genug Chaos herrschte, seit die Jacksons den Palast von Santina geentert hatten! Irgendwie war es Izzy Jackson gelungen, seinem Bruder Matteo den Kopf zu verdrehen, und sein entfernter Cousin Rafe McFarland hatte Allegras Stiefschwester sogar geheiratet! Je weniger Kontakt sie zu ihrer Familie hatte, umso besser.
„Du wirst hier in der nächsten Zeit ziemlich beschäftigt sein.“
„Ich werde hier sterben“, prophezeite Allegra mit Grabesstimme.
Alex seufzte. „Sei nicht so melodramatisch. Hast du nicht selbst darauf bestanden, so schnell wie möglich diese neue Biografie über deine Familie fertigzustellen?“ Der vorwurfsvolle Unterton in seiner Stimme war kaum zu überhören. Denn genau das hatte Allegra vorgeschützt, als er ihr gestern Abend in aller Ruhe die Position seines Vaters erklären wollte. Anstatt etwas Entgegenkommen und Verständnis zu zeigen, hatte sie sich an ihren Laptop gesetzt und bis tief in die Nacht gearbeitet. Und er war auf dem verflixten Sofa eingeschlafen!
Leider konnten sie die Diskussion auch jetzt nicht weiterführen, weil es an der Tür klopfte. Missmutig forderte Alex die Kammerzofen auf, einzutreten. Doch es war der Butler, der einen Servierwagen hereinschob.
„Nur Kaffee?“, fragte Allegra, nachdem sie vorgegeben hatte, erst vom Anklopfen aufgewacht zu sein.
„Meine Eltern haben vorgeschlagen, dass wir mit ihnen frühstücken“, informierte Alex sie steif. „Sie möchten mit uns über die Hochzeit sprechen. Du hast dich noch immer nicht für einen Designer entschieden, der das Kleid entwerfen soll.“
Sie wartete mit der Antwort, bis der Butler sich zurückgezogen hatte. „Scheint mir vergeudete Zeit und verschwendetes Geld zu sein angesichts unser beider Hoffnung, dass diese Hochzeit nie zustande kommen wird.“
Da von Alex keine Reaktion kam, seufzte sie frustriert und trank einen Schluck Kaffee. „Warum beim Frühstück?“, wollte sie dann wissen. Immer muss alles so formell sein! Können die Santinas sich nicht ohne Verabredung unterhalten wie ganz normale Menschen?
„Weil mein Vater den ganzen Tag über offizielle Verpflichtungen wahrnehmen muss, und ich am späten Nachmittag bereits nach London abfliege.“
„Und ich sitze hier fest“, murrte Allegra, schwang die Beine aus dem Bett und folgte ihrer Kammerzofe, die inzwischen hereingekommen war, ins Bad. Während sie sich nach einer erfrischenden Dusche ohne Assistenz der Zofe angekleidet hatte, versuchte sie, nicht daran zu denken, wie Alex die Zeit zwischen seinen geschäftlichen Meetings in London verbringen würde. Sie mochte unerfahren sein, aber nicht dumm. Und ihr Verlobter war ein Mann, der bisher ein reges Sexleben gepflegt hatte.
Das Frühstück geriet bereits in dem Moment zur Katastrophe, als Allegra sich an den Tisch setzte und nach ihrem Lieblings-Buttercroissant griff. Sie wollte es
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