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Kroenung der Liebe

Kroenung der Liebe

Titel: Kroenung der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carol Marinelli
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erkennen war. „Bestimmt. Ich denke, das Foto, auf das sie es abgesehen hatten, ist im Kasten.“
    Es tat weh, seine pragmatische Bemerkung zu hören, doch sie zwang sich zu einem sorglosen Lachen. „Na, dann können wir ja aufbrechen …“
    Die Rückfahrt zum Palast verlief ganz anders, als Allegra es erwartet hatte. Alex fuhr nur auf Nebenstrecken, hielt immer wieder an, um ihr einen besonders reizvollen Blick zu zeigen oder sie auf besonders schöne Pflanzen hinzuweisen.
    Und Allegra zeigte ihm die winzigen Blumen, die ihr das kleine Mädchen im Café geschenkt hatte. „Sie brauchen dringend Wasser“, stellte sie dabei fest.
    „Sie wachsen hier überall auf der Insel, das ganze Jahr über, fast wie Unkraut. Tatsächlich ist es ein echtes Problem, sie unter Kontrolle zu halten.“
    „Ich finde sie schön“, flüsterte Allegra und steckte ihre Nase in das Sträußchen.
    Als sie den Palast erreichten, wirkten sie fast wie ein echtes Paar. Hand in Hand betraten sie die riesige Marmorhalle, wo man sie informierte, dass König Eduardo sie in seinem Arbeitszimmer erwarte.
    „Allegra!“ Königin Zoe bemühte sich, die offensichtliche Verärgerung ihres Gatten mit einem Lächeln zu überspielen. „Wir haben uns Sorgen gemacht. Dir hätte sonst was geschehen können.“
    „Mir ist aber nichts passiert.“
    „Und wenn man dich erkannt hätte?“
    „Ich bin erkannt worden.“ Allegra bemühte sich, nicht allzu rüde zu erscheinen, doch sie fühlte sich bevormundet und ungerecht behandelt, und ihre Nerven lagen immer noch blank. „Ich bin in ein Café gegangen, und weißt du, was der Besitzer getan hat? Er hat seinen Laden meinetwegen geschlossen. Nur die anwesenden Gäste durften bleiben. Sie waren total begeistert, haben mich aber in Ruhe gelassen, bis auf ein kleines Mädchen …“
    Sie lächelte in Erinnerung an das Kind mit den Blumen und hielt ihnen demonstrativ das kleine Sträußchen entgegen. Angesichts der starren und missbilligenden Gesichter um sich herum schwand ihr Lächeln jedoch schnell wieder.
    „Unkraut!“, bemerkte König Eduardo abfällig.
    Allegra schluckte und erzählte von ihrem Streifzug durch die Galerien und Läden. Dabei sah sie nur die Königin an. „Ich war zwar kein Ersatz für dich, aber die Menschen schienen sich trotzdem zu freuen, mich zu sehen.“
    „Und morgen werden die Zeitungen voll sein mit kompromittierenden Bildern, einer Liste deiner Einkäufe und Beschwerden über königliche Habgier.“ Ohne Vorwarnung nahm König Eduardo ihr die Einkaufstüten aus der Hand.
    „Wie kommst du dazu, ihre Einkäufe zu kontrollieren“, wetterte Alex los, doch sein Vater ließ sich nicht irritieren und schüttete alles auf seinen Schreibtisch. Anstatt der erwarteten Perlen und Juwelen kamen nur ein Paar Postkarten und für Santina typische Souvenirs zum Vorschein, wie eine Schneekugel mit einer Miniaturausgabe des Palasts.
    „Das habe ich alles selbst bezahlt!“, verteidigte sich Allegra, drehte sich abrupt um und verließ das Arbeitszimmer. Wenn sie jetzt blieb, würde sie etwas sagen, das sie hinterher sicher bedauerte.
    „Geh ihr nach“, befahl Königin Zoe ihrem Sohn in ungewohnt scharfem Ton und wandte sich dann ihrem Mann zu. „Du hättest ihre Sachen nicht anrühren dürfen.“
    Doch Alex hörte nicht auf sie, sondern funkelte seinen Vater wütend an. „Du sagst, die Menschen lieben sie und versuchst trotzdem, sie zu verändern“, warf er ihm vor.
    „Ich regiere das Land, dessen König du eines Tages werden willst“, entgegnete Eduardo hart und hielt seinem Sohn das Buch entgegen, das mitverantwortlich für seine gereizte Stimmung war. Es war die Biografie über Bobby Jackson, die seiner Familie und besonders Allegra so viel Kummer bereitet hatte. „Du hast den Kopf verloren und eine falsche Wahl getroffen. Deine Verlobte …“
    „Hat nur einen kleinen Ausflug unternommen und kein Verbrechen begangen“, platzte Königin Zoe unerwartet dazwischen. „Lieber Himmel! Sie ist durch die Straßen flaniert, um sich mit ihrer neuen Heimat vertraut zu machen, mehr nicht.“
    „Das ist nur der Anfang“, konterte Eduardo und bedachte die Frau, der er einst vertraut hatte, mit einem sengenden Blick. „Dann macht sie sich Freunde, später auch engere Freunde und ehe man sich versieht …“ Er brach ab und fuhr sich mit der Hand über die Augen. „Royale Verhaltensregeln bestehen nicht ohne Grund, und für deine Braut werden sie ganz bestimmt nicht geändert, Alessandro.

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