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Kronjuwel (German Edition)

Kronjuwel (German Edition)

Titel: Kronjuwel (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eric Mann
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Verdiener, die etwas Wert auf Lebensstandard legten und deren Leben sich trotzdem eigentlich in der Hauptsache um ihre Arbeit drehte, für die sie früh aufstanden, nur unregelmäßig Mahlzeiten zuhause einnahmen und zeitig wieder zu Bett gingen.
    Bevor er aus dem Taxi stieg und sich daran machte, seine große Reisetasche aus dem Kofferraum zu holen, fragte er Caine, wie viel er ihr für die Fahrt schulde, doch sie winkte nur ab und meinte, es hätte ohnehin auf dem Weg gelegen. Er nahm es nickend zur Kenntnis und bedankte sich, nahm sein Gepäck und betrat ohne sich noch einmal umzudrehen die kleine Eingangshalle des Wohngebäudes.
    Ein vertrauter Geruch nach Wandfarbe und den leichten Reinigungsmitteln, mit denen das Gebäude stets sauber gehalten wurde, begegnete ihm als die Tür des Fahrstuhls, mit dem er in den fünften Stock gefahren war, sich öffnete und den Weg auf den Flur freigab. Er schritt über den schlichten Teppich, an dem man sich im Winter ständig elektrisch auflud, sodass einem bei der nächsten Berührung mit einem metallenen Gegenstand ein kleiner Stromschlag durch die Fingerspitzen fuhr. Er ging an mehreren Türen vorbei, bis er die weiß lackierte Holztür zu seiner Wohnung erreichte. Neben der Tür stand auf einem kleinen Glasschild die Nummer 5-06 des Appartements, die sich auch auf dem Anhänger seines Schlüssels wieder fand, den er aus einem Seitenfach seiner Reisetasche kramen musste, ehe er aufschließen konnte.
    Gemischte Gefühle breiteten sich in ihm aus, als er in die kühle, dunkle Wohnung eintrat. Er musste unwillkürlich einen Moment stehen bleiben, als wagte er es nicht, einen weiteren Schritt in den Raum herein zu machen. Alles war so, wie er es zurückgelassen hatte. Die nicht vollständig zugezogenen Vorhänge ließen nur wenig Licht auf die leer geräumten Tischplatten des Couchtischchens und der Küchenecke fallen. Ein kleiner roter Punkt leuchtete am Rahmen seines Fernsehers auf, die Digitalanzeige an der Mikrowelle zeigte die Uhrzeit in grünen Ziffern an. Er schaltete das Licht mit dem Schalter gleich neben ihm ein und löste sich dann endlich von seinem Platz in der Tür. Achtlos ließ er die Reisetasche neben der Couch fallen und ging zum Kühlschrank. Nicht viel hatte er darin zurückgelassen, eine Flasche Cola und drei kleine Wasserflaschen standen ordentlich nebeneinander aufgereiht in der Tür, die anderen Fächer waren komplett leer. Er griff nach einer der kleineren Plastikflaschen, schloss den Kühlschrank mit dem Knie und lehnte sich gegen die Arbeitsfläche der Küchenzeile während er ein paar Schlucke des durchgekühlten Wassers trank. Bei aller Vertrautheit kam es ihm eigenartig vor, wieder in seiner Wohnung zu stehen, als hätte er eigentlich erwartet, nach dem Abenteuer, das jetzt hinter ihm lag, nicht wieder in sein altes Leben zurückkehren zu müssen. Er konnte nicht genau sagen, warum er so fühlte, doch es kam ihm falsch vor, als wäre ihm Besseres bestimmt, als hätte sein Schicksal einen Fehler gemacht, indem es ihn wieder zurück nach Eugene geschickt hatte, anstatt ihn als Lohn für das Durchgestandene in ein neues Zuhause zu führen.
    Sein Verstand sagte ihm, dass es gefährlich werden konnte, solche Gedanken zuzulassen, doch so sehr er versuchte, es abzuschütteln, als er zu den Fenstern herüberging und die Vorhänge beiseite zog, um einen Blick auf die Straße unten werfen zu können, dieses Gefühl blieb tief in seinem Bewusstsein haften. Hätte er bereits zu diesem Zeitpunkt geahnt, was es einmal verursachen würde, er hätte sich vor sich selbst erschrocken, doch wenn er Monate später noch einmal im Kopf an diesen Tag zurückkehren würde, würde er verstehen, dass es dieser eine Gedanke war, auf dem jeder einzelne Schritt auf seinem weiteren Weg letztlich beruhte.
    Erneut wollten sich rastlose Gedanken in sein Bewusstsein drängen, doch er zwang sich, sie in die hintersten Ecken seines Kopfes zu verbannen während er mit dem Auto seinen gewohnten Weg zur Universität fuhr. Nach einer halben Stunde erreichte er die Fakultät und stellte seinen Wagen im Parkhaus ab. Er schritt entspannt über die große Wiese vor dem Hauptgebäude. Einige Studenten lagen mit ihren Büchern auf dem Gras und genossen die Sonne an einem schönen Frühsommer Tag. Als Noah an ihnen vorbei ging, sahen einige von ihnen auf und riefen ihm Grüße zu. Sie gratulierten ihm und drückten ihre Freude über seine Rückkehr aus. Noah lächelte, nickte und nahm ihre

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