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Kronjuwel (German Edition)

Kronjuwel (German Edition)

Titel: Kronjuwel (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eric Mann
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ihr Bedauern über den Ausgang ihrer Reise heraushören.
    »In der Tat«, meinte Goodwin, »Aber ich denke, es ist noch nicht vorbei. Wenn sich die Lage dort unten stabilisiert hat, kann ein Forscherteam zurückkehren und versuchen, Überreste unserer Expedition aufzuspüren.«
    Zwar waren seine Worte von bewundernswertem Optimismus geprägt, doch seine Augen sprachen eine ganz andere Sprache von Niedergeschlagenheit und Enttäuschung.
    Sie gaben sich untereinander die Hände, einige umarmten sich und schließlich gingen die beiden Forscher von der Stanford University zuerst durch den Sicherheitscheck in Richtung ihres Gates.
    Auch Goodwin verabschiedete sich, nicht ohne Noah vorher noch einmal zu sich heranzuziehen und ihm dafür zu danken, dass er seinem Mitarbeiter das Leben gerettet hatte. Noah lächelte schweigend und wandte sich dann Elisha zu. Sie umarmte ihn und flüsterte ihm dabei ins Ohr, »Meld‘ dich mal«, und gab dann Professor Caine die Hand bevor sie sich aufmachte um ihren Flieger nach Washington zu nehmen.
    So blieben Caine und Noah als einzige vor den Kontrollschaltern zurück.
    »Was für eine verrückte Reise«, sagte Caine und ließ ihren Blick über die Menschen in der Halle des Terminals schweifen, »Wer hätte gedacht, dass keiner von uns unverändert davon zurückkommen würde.«
    Noah wusste nicht, was er sagen sollte. Zum einen ergriff ihn die Abschiedsstimmung, doch im Grunde wusste er, dass seine Gedanken noch um etwas ganz anderes kreisten.
    Caine warf ihm einen Blick zu, als er nichts antwortete und sagte dann, »Na los, wir verschwenden nur Zeit.«
    Noah nickte und sah sich geradewegs in eine Sackgasse laufen, als sie langsam auf die Sicherheitskontrolle zugingen. Was sollte er tun? Es war vorbei, er war kurz davor aufzufliegen. Vorsichtig sah er sich um, verzweifelt auf der Suche nach einem Ausweg, doch es gab keinen mehr. Er hatte seine Chance verspielt. Er fragte sich, ob Caine wirklich Recht hatte, ob er wirklich als ein anderer Mensch von dieser Reise zurückkehrte. Vor der Reise war er ein unbedeutender, gewöhnlicher Wissenschaftler gewesen, von dem noch niemand gehört hatte. Und jetzt? Was hatte sich geändert? Er hatte einen sensationellen Fund gemacht, doch jetzt, da er in der Eingangshalle am Flughafen stand und darauf wartete, in Richtung des Gates zu gehen und die Steinplatte in seiner Umhängetasche bei sich trug, war er noch immer ein niemand, unbeachtet und unbekannt. Jetzt, da er die Macht hatte, es zu ändern, fand er nicht den geeigneten Augenblick, um zu enthüllen, was er getan hatte, um seine Lüge zuvor zuzugeben, auch wenn er genau wusste, dass niemand es ihm auf Dauer übel nehmen würde. Doch noch konnte er alles ändern. Er würde Caine davon erzählen, ihr die Steinplatte zeigen, sich erklären, sich mit dem Schock nach dem Angriff herauszureden versuchen, dann musste sie es ihm einfach nachsehen und ihn stattdessen als ebenbürtigen Wissenschaftler anerkennen, anstatt ihn für seine Heimlichtuerei zu verurteilen.
    Sie gingen langsam auf den Sicherheitscheck zu und die Sekunden vergingen für Noah wie Minuten. Endlich fasste er seinen Mut zusammen und griff nach Caines Arm, damit sie stehen blieb.
    »Hören Sie, Professor«, begann er und konzentrierte sich genau auf das, was er jetzt sagen würde, damit er keinen Fehler machte.
    »Ich habe...«, setzte er gerade an, doch die Stimme der Ansagerin erklang erneut in genau dem Moment durch die Lautsprecher über ihren Köpfen, als er mit seinem alles entscheidenden Geständnis beginnen wollte.
    »Letzter Aufruf für die Passagiere der Fluges 1650 nach Eugene, Oregon. Bitte begeben Sie sich umgehend zu Gate C5.«
    »Das sind wir«, meinte Caine und drehte sich mit einem raschen Blick in Noahs Gesicht um, »Erzählen Sie es mir doch einfach im Flugzeug, Noah.«
    Noah ließ entmutigt den Kopf ein wenig hängen bevor der gerade erst entstandene Mut sich wieder verflüchtigte und er kraftlos zurückgab, »Nein, Ma’am, es ist nicht so wichtig. Lassen Sie uns gehen.«
    Sie stellten sich an die länger werdende Schlange von Passagieren an der Sicherheitskontrolle an. Noah wusste genau was jetzt passieren würde, und er hatte sich entschlossen, nicht mehr dagegen anzukämpfen. Während sie langsam um einen Meter nach dem anderen auf die stämmige Beamtin mit mexikanischen Gesichtszügen zu glitten, bereitete er sich darauf vor, wie sie gleich seine Tasche durchleuchten würde, wie sie sich wundern würde und nach

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