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Kronjuwel (German Edition)

Kronjuwel (German Edition)

Titel: Kronjuwel (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eric Mann
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tut mir leid, aber ich gebe noch nicht auf. Ich bin mir sicher, dass wir etwas herausfinden können. Ich brauche mehr Zeit.«
    »Die habe ich leider nicht«, meinte Ava und wandte sich von ihm ab. Einen Moment lang zögerte Noah, dann sprach er aus, was er sich schon seit dem gestrigen Abend durch den Kopf gehen lassen hatte.
    »Wie wäre es, wenn Sie mich begleiten? Nach San Francisco. Ich denke, es gibt da noch einiges, das ich gerne erfahren würde. Und so wie ich das sehe, können Sie hier in L.A. sowieso nichts ausrichten. Ich habe ein ziemlich geräumiges Haus, das wird kein Problem sein. Vielleicht täte der Ortswechsel Ihnen mal ganz gut.«
    Ihm war nicht ganz klar, warum er diese wildfremde Frau in sein Haus einlud, doch irgendetwas weckte sie in ihm, das ihn unweigerlich dazu brachte, ihr zu vertrauen. Vielleicht wollte er ihr helfen, vielleicht hatte er ohne, dass es ihm klar war, andere Absichten, aber vielleicht dachte er auch wie so oft in letzter Zeit weiter gar nichts, sondern ließ den Moment auf sich zukommen.
    «Jeder Tag, an dem ich meine Tochter nicht finde, könnte der letzte sein, an dem es noch möglich ist«, gab sie zurück und drehte sich zu Noah um »Glauben Sie ich mache einfach Urlaub, während ich noch nicht einmal weiß, ob sie überhaupt noch am Leben ist?«
    »Keiner redet von Urlaub«, beschwichtigte Noah sie, »Aber was wollen Sie hier schon machen? Doyle jeden Tag auflauern und ihm folgen, in der Hoffnung, dass er Sie vielleicht irgendwann mal genau zu dem Versteck führt, an dem er Ihre Tochter gefangen hält?«
    »Für Sie ist es leicht, das zu sagen, Ihnen wurde nicht das wertvollste gestohlen, das sie jemals besessen haben.«
    »Das stimmt, und ich behaupte nicht, ich wüsste, was Sie durchmachen. Aber ich weiß, dass Doyle wie ein Geschäftsmann und ein Verbrecher zugleich denkt. Wenn ihm etwas im Weg steht, räumt er es einfach weg. Und wenn etwas unnötige Kosten verursacht, dann reduziert er die Kosten, indem er es entsorgt.«
    »Was soll das heißen?«, fragte Ava und sah ihn entsetzt an.
    »Das soll heißen, dass ich es für sehr unwahrscheinlich halte, dass Ihre Tochter noch am leben ist. Vier Wochen sind eine lange Zeit. Aber wenn sie es ist, dann werde ich das für Sie herausfinden, doch dazu brauche ich Zeit.«
    Ava sah ihn mit einem für Noah unmöglich einzuordnenden Ausdruck an. Dann verpasste sie ihm mit der flachen Hand eine schellende Ohrfeige. Dann, bevor Noah wusste, wie ihm geschah, verpasste sie ihm noch eine zweite, und erst bei der dritten packte Noah ihren Arm beim Ausholen und hielt Sie davon ab, erneut zuzuschlagen.
    »Es tut mir leid, aber warum sollten Sie sich da etwas vormachen«, sagte er nüchtern mit kontrollierter Stimme.
    Es schmerzte ihn zu sehen, wie ihre Gesichtszüge erschlafften, der Druck ihres Armes in seiner Hand abnahm und sie schließlich in die Knie ging. Noah fing sie auf und setzte sie auf die Couch vor der sie standen. Mit leerem Blick, ganz so wie bei ihrem letzten Besuch in Noahs Suite, sah sie erst auf einen unbestimmten Punkt an der Wand und blickte Noah dann in die Augen.
    »Ich will es noch nicht glauben«, sagte sie und lehnte sich an seine Schulter, woraufhin sie heftig und bitterlich anfing zu weinen.

Erschütterung
    Sie holten ihr Gepäck ab und verließen das Terminal in San Francisco um kurz nach zehn vormittags. Noah hatte den frühesten Flug gebucht, den er bekommen konnte, nachdem er den Aufenthalt in seinem Hotel um einen Tag verlängert hatte. Er trug seine kleine Reisetasche ebenso wie die Sporttasche, in die Ava die wenigen Dinge aus ihrer kleinen Wohnung in L.A. gepackt hatte, die sie brauchen würde. Mit einem Taxi ließen sie sich zu Noahs Haus fahren. Als sie ausstiegen sah Ava sich begeistert um. Die Palmen direkt vor Noahs Haus wogen leicht im Wind hin und her und wenn man sich anstrengte konnte man sogar das Rauschen der Wellen hören, die nur ein paar Blocks von ihnen entfernt auf den Strand trafen.
    »Keine schlechte Gegend«, meinte sie als Noah die Tür aufschloss.
    In ihrem Gesicht erkannte Noah das Erstaunen, als sie das Haus betrat und die Inneneinrichtung erblickte.
    »Der Schlafbereich ist gleich dort die Treppe hoch. Da gibt es auch eines von zwei Bädern, das andere ist hier unten. Küche, Wohnbereich und Arbeitsbereich sind allesamt im unteren Stockwerk. Du nimmst das richtige Bett, ich schlafe auf der Couch.«
    Immer noch sprachlos von dem luxuriösen Anblick, der sich ihr bot blieb Ava

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