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Krontenianer - Rendezvous am Bogen (German Edition)

Krontenianer - Rendezvous am Bogen (German Edition)

Titel: Krontenianer - Rendezvous am Bogen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erasmus Herold
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einfach aus dem Kopf bekommst“, erklärte Wogi. „Die berauschende Wirkung haut einen ziemlich schnell um. Nichtspensaner sowieso und dann knipst es dein Licht aus. Die ersten Met-Opfer wachen wohl nach zwanzig, dreißig Minuten wieder auf und sind mehr oder weniger handlungsfähig, der Kopf hat aber noch den ganzen Tag etwas davon.“
    „Du erzählst das, als wenn du selber einige intensive Erfahrungen mit Met hinter dich gebracht hättest.“ Mane grinste und Wogi musste lachen.
    Dann hörten sie das Starten des Antriebs. Sie wussten, jetzt kam es auf ihren Plan an, und dass er so funktionierte, wie sie ihn ersonnen hatten. Die Aggregate erhöhten die Drehzahl und ein sonores Geräusch erfüllte den kleinen Angriffsflieger. Vibrationen ließen das Tuch an der Wand erzittern, Metalle rieben aneinander und es knarrte durch das gesamte Schiff. Dann zündete das Triebwerk. Mane und Wogi hielten den Atem an und lauschten mit aller Aufmerksamkeit. Auf einmal durchschnitt ein mächtiger Zischlaut die aufkommenden Betriebsgeräusche des Raumschiffs. Gefolgt von einem gigantischen Knall wurde der Flieger aus der bisherigen Flugbahn katapultiert. Mane wurde mit brachialer Gewalt an die Decke geschleudert. Wogi folgte nur in kurzem Abstand. Auf einmal schien oben unten zu sein und umgekehrt. Unerwartet verlor das Schiff die künstliche Schwerkraft. Teile flogen kreuz und quer durch den Raum und waren durch die schlagartige Richtungsänderung teilweise als gefährliche Geschosse mit hoher Geschwindigkeit unterwegs. Beiden schmerzten die Ohren, denn der Knall war unerwartet laut gewesen. Eine leichte Blutspur lief aus Wogis Ohr und er schien das Bewusstsein zu verlieren. Mane griff mit der rechten Hand nach ihrem Begleiter, während sie mit der linken Halt in einem Transportnetz suchte. Es gelang ihr, ihre beiden Körper in das Netz zu wickeln, um in dieser Position abzuwarten.
    Das Resultat der Plasmaentzündung konnte sich sehen lassen, auch wenn sie knapp der Zerstörung des eigenen FightDragons entgangen waren. Mane lockerte ihren Griff und war sich sicher: Wenn sie ein Signal senden konnte, dann war es dieses gewesen.
    An verschiedenen Stellen im Schiff piepte, zischte und klapperte es. Spensaner schienen aufgebracht durch die Gänge zu laufen. Hektische Klicklaute und fremdartiges Gegröle vermittelten den Eindruck, die Crew habe mit einigen Problemen zu kämpfen. Unvermutet kehrte die künstliche Schwerkraft auch in die kleine Lagerkammer zurück und Mane legte den Senator behutsam auf eine der Decken. Wogi wirkte schwach, müde und schloss seine Augen.
    Überraschend erschütterte eine zweite Explosion das Schiff. Wieder flogen die beiden durch den Lagerraum und schlugen erneut an die Wände. Das Schiff schien nun um seine drei Achsen zu trudeln, ein Hinweis darauf, dass es zurzeit niemand unter Kontrolle hatte. Die Krontenianer prallten hart auf den Boden zurück. Mane versuchte den Schmerz des Aufschlags zu unterdrücken, doch sie benötigte einige Zeit, bevor sie sich wieder regen konnte.
    „Was war der Grund für die zweite Explosion?“, fragte Mane, als sie sich aufrichtete und ihren schmerzenden Nacken mit der rechten Hand massierte.
    Doch der Senator gab keine Antwort. Er würde nie wieder antworten können. Mane sah sein verdrehtes Genick und seine weit aufgerissenen Augen.
    „Mein treuer Freund und Befreier, warum musst du mich jetzt verlassen?“, flüsterte die Waffenoffizierin. Sie drehte seinen Kopf aus der abnormen Position zurück und schloss seine Augen. Dann nahm sie eine Decke und legte sie über den leblosen Körper.
    ‚Leben und Tod liegen so eng beieinander’, dachte Mane und die Tränen liefen über ihr Gesicht. Sie empfand tiefe Trauer über den Verlust eines Krontenianers, den sie nicht mal einen Tag gekannt hatte. Dessen ungeachtet hatten sich die beiden in dieser kurzen Zeit mehr Hoffnung und Zuversicht gegeben, als Mane sich kurz nach ihrer Entführung erhofft hätte. Der Senator war für sie ein Strohhalm gewesen, ein Hoffnungsschimmer in dieser aussichtslosen Situation und nun lag er dort – tot.
    Der spensanische Angriffsflieger stabilisierte seine Fluglage, Mane nahm eine deutliche Kursänderung wahr. Wahrscheinlich hatte die Crew das taumelnde Schiff abgefangen und auf Grund der sich nähernden Anomalien die lange fällige Kursänderung initiiert.
    ‚Die Zündung des Plasmas wird Erfolg bringen’, redete Mane sich ein. ‚Irgendjemand da draußen muss mich doch bemerken und

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