Krontenianer - Rendezvous am Bogen (German Edition)
entwickelt hat, glauben wir eine konkrete Spur zu unserem Mannschaftsmitglied Mane val’ Monee entdeckt zu haben. Es ist davon auszugehen, dass sie sich in spensanischer Gefangenschaft auf einem mittlerweile georteten Raumschiff befindet. Sollten sich alle Indizien unserer Annahmen bestätigen, glaube wir, das Leben von Mane ist nach einer halben Woche Entführung in großer Gefahr. Dies ist der Grund für unseren überstürzten Aufbruch von Ogartis. Ich bitte alle Crewmitglieder, sofort die Stationen zu besetzen. Freie Zeiten sind für die kommende Schicht aufgehoben. In Kürze werden wir in die unmittelbare Nähe des spensanischen Schiffes springen.“
Die Mannschaft konnte bemerken, wie viel Zeit der Captain für die detaillierte Erklärung investierte, um zu beschreiben, was in der nächsten halben Stunde auf das Schiff und dessen Besatzung zukommen würde.
Anschließend kontaktierte er Jack. „Du musst Manes Aufgaben übernehmen. Ich brauche ein oder zwei modifizierte Torpedos. Die Zielkoordinaten bekommst du von Blade. Ich empfehle eine wärmesuchende Zielfindung. Unsere Absicht ist nicht die Zerstörung des Gegners, sondern die komplette Deaktivierung seines Antriebs.“
„Habe verstanden“, antwortete der Frachtmeister. „Lang ist es her, dass ich mich mit den Torpedos beschäftigt habe. Wird schon schief gehen!“ Er lachte laut auf. „Keine Sorge ... ich begebe mich jetzt in das Waffendepot des Schiffs.“
„Frau Netson, wie ist der aktuelle Status?“
„Captain, die Koordinaten des Anflugsektors sind mit den Informationen der Krelaner abgeglichen. Ich hatte Sie bereits darüber informiert. Der Sprung wird uns an den Rand eines Anomalienfeldes bringen.“
„Hatten Sie das? Nun gut. Sehen Sie eine Gefahr für unser Schiff?“
„Der Sprung birgt kein Risiko und die Anomalien vor Ort stellen eine kalkulierbare Bedrohung dar.“
Rati kontaktierte erneut den Technikraum, um auch von Blade den letzten Status zu erfahren.
„Captain, ich habe den Antrieb auf volle Leistung gebracht und bin bereit. Die manuelle Drosselung nach dem Abschuss der Torpedos wird etwas schwierig werden und dadurch kann das Zeitfenster um wenige Sekunden variieren. Ich hoffe, das genügt unserem Plan, mehr kann ich nicht beeinflussen. Martin Ende.“
Rati nahm Blickkontakt zu Vanti und Marla auf. Er schloss kurz die Augen und schien kurz abzuschalten. Dann gab er den Befehl per Sprechfunk.
„Freigabe zum Sprung!“
Blade gab den Pro-Puls-Antrieb frei. Tihr rief die Startprozedur auf. Die Statusanzeige wechselte von dunkelblau auf hellgrün, die Panoramascheibe der Pilotenkanzel färbte sich schwarz und die fünf Sekunden des Countdowns verstrichen. Tihr zündete den Antrieb. Der Raum um die „ Beautiful Decision “ expandierte. Es wirkte, als würde das Schiff an Kontur verlieren und infolgedessen tauchte es in den Subraum ein und verschwand.
„Wir haben den Normalraum verlassen“, informierte Tihr die gesamte Mannschaft.
Nun war es an Jack. Er wartete einen Augenblick, dann schoss er die zwei modifizierten Torpedos ab. Beide waren mit wärmefixierter Zielfindung auf den Antrieb des spensanischen FightDragon programmiert, der erste beladen mit einem Viertel seiner üblichen Sprengkraft, der zweite mit fünfzehn Prozent. Zur Beschädigung des gegnerischen Antriebs war die errechnete Explosionskraft mehr als ausreichend.
„Torpedos sind raus“, rief Jack über Funk.
Die beiden Aale flogen nach Beute suchend im Pro-Puls-Tunnel vor dem Schiff – der passende Zeitpunkt für Blade, um jetzt bremsend auf den Antrieb einzuwirken. Der Abstand zwischen den Torpedos und dem Schiff vergrößerte sich, erst langsam und dann immer schneller. Wie die Höllenhunde des Teufels jagten die Geschosse auf ihrer Bahn, dem Gegner eine gewaltige Überraschung zu bereiten. Nach wenigen Sekunden zeigten die Scanner das Eintreten der Torpedos in den Normalraum. Dann hatte auch die „ Beautiful Decision “ das Zielgebiet erreicht und verließ den Pro-Puls-Tunnel.
Die Außenkameras zeigten, was die Crew zu sehen erhoffte. In gut einer dreißigstel Tristade flog der gegnerische FightDragon. Die Torpedos hatte ihre Aufgabe erfüllt und vor der Ankunft des Transportschiffes getroffen. Der spensanische Flieger trudelte, eine beachtliche Rauchwolke zog hinter ihm her, sein Antrieb schien funktionslos zu sein. In diesem Moment erlosch die komplette Beleuchtung des Spensaners, der nun in seiner dunklen Titanhülle orientierungslos durchs
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