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Krontenianer - Rendezvous am Bogen (German Edition)

Krontenianer - Rendezvous am Bogen (German Edition)

Titel: Krontenianer - Rendezvous am Bogen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erasmus Herold
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Darmin und Fahris.
    Die Standardlampen der Decken und Wände waren abgeschaltet und das Notlicht war zu schwach, um den ganzen Antriebsraum zu erleuchten. Der größte Teil des Raums war in Dunkelheit gehüllt.
    Einem dumpfen Schlag folgte Vantis Fluchen. „Verdammt! Ich bin vor den Träger gelaufen. Wir brauchen unbedingt mehr Licht!“
    „Jerris, Waschquet, Manatec! Wo seid ihr?“, rief Marla, erhielt aber keine Antwort.
    Sie entdeckte das Glimmen einer Bedientafel, wie sie überall im Schiff verbaut worden waren und suchte im Dunkeln die passenden Schaltfelder. Unerwartet traf sie ein Schlag, der von der Hand durch den gesamten Körper wanderte.
    „Mist!“, keuchte sie und stützte sich kurz an der Konsole ab.
    „Was ist passiert?“
    „Das Bedienfeld steht unter Strom. Warten Sie mal!“
    Marla beugte ihren Oberkörper vor und während sich die Augen immer besser an die finstere Umgebung gewöhnten, erkannte sie, dass nunmehr Energie in winzigen bläulichen Wellen außen über das Panel kroch. Sie holte einen Stift aus der Beintasche und versuchte mit dessen nicht leitender Rückseite einen zweiten Anlauf. Ein sonores Summen erfüllte den Raum und die Deckenbeleuchtung wurde eingeschalten.
    „Gut gemacht“, lobte Vanti.
    „Die Wandbeleuchtungen sind hin.“
    „Egal. Das muss uns reichen.“
    Im hinteren Teil des Raumes gab es etliche Ausfälle in den Leuchtbändern, die dreispurig im gesamten Maschinenraum hingen. Einige der Abdeckscheiben waren geschwärzt, andere ließen gelegentlich ein leichtes Glimmen erkennen. Im vorderen Teil dagegen wurde der Maschinenraum inzwischen ausreichend erhellt.
    Marla massierte ihre Hand.
    „Haben Sie sich verletzt?“
    „Es kribbelt noch!“
    „Die schwarzen Rückstände müssen Ruß sein.“
    Marla rieb den Handrücken an ihrer Hose. „Sie haben recht. Ich kann die Spuren verreiben.“
    „Da vorne!“, zeigte Vanti. „Scheint in relativ gutem Zustand zu sein.“
    Die Sonde war ein Stück vor der Hauptdurchgangstür des Maschinenraums aufgeschlagen. Farbspuren am Boden protokollierten die Rutschpartie bis vor zum Tor.
    „Das Modul hatte seine Arbeit erfolgreich erledigt.“
    „Und die Reste warteten auf ihre Entsorgung. Kommen Sie, Frau Santiago! Suchen wir jetzt die drei Crewmitglieder.“
    Marla und Vanti liefen umher, schauten zwischen die umgeworfenen Behälter und in die verschiedenen Nischen. Der Maschinenraum besaß mit einer durchgehenden Deckenhöhe von zwei Etagen eine erstaunliche Größe. Auf der Grundfläche standen unzählige ovale Druckbehälter aus Edelstahl auf Gestellen aus Titan. Parallel laufende Plasmaleitungen verliefen an den Wänden, entlang des Antriebsmoduls, das zur Hälfte in den Maschinenraum hineinragte, vorbei an verschiedenen Kühlzonen bis zum Pumpsystem. Der andere Teil des Antriebs ragte nach draußen ins All und sorgte mit seinem abschließenden Zwillingsmodul für den kräftigen Vorschub des Schiffes.
    Um einen Koloss dieser Größe durchs Weltall zu bewegen, bedurfte es einer massiven Schubkraft. Die Energie erhielt das Schiff aus einem Gemisch von Materie und Antimaterie. Die zwei sensibelsten der vier benötigten Komponenten lagerten getrennt in gesicherten dickwandigen Zonen an Steuerbord und Backbord. Die zusätzliche Anreicherung mit moduliertem Plasma und Quecksilberatomen sorgte für den gewünschten Treibstoff des Stufe-Drei-Masseantriebs der „ Beautiful Decision “. Der Sekundärkreislauf versorgte zusätzlich sämtliche verbleibende Systeme des Schiffs.
    Die zweite Etage des gesamten Maschinenraums war von einer weitläufigen Galerie umgeben, in der Mitte mit freiem Blickfeld nach unten. An sechs Stellen ermöglichten fest montierte Steigleitern den Aufstieg hinter die Balustrade. Von dort konnte die Wartungsmannschaft sämtliche Druckbehälter und Plasmaleitungen warten und zudem für die Instandhaltung in die Antriebsmodule steigen. Drei Sektionen wurden durch Energiefelder gesichert: Die Lagerung der Materie an Steuerbord, die der Antimaterie an Backbord und das zentrale Depot des modulierten Plasmas. Zudem schützten zwei breitwandige Energiegitter die arbeitende Crew und den Rest des Schiffs. Eines in der Mitte des Raumes und das andere vor der großen Ausgangsschleuse mit seinen beiden Nebentoren.
    „Jerris, Waschquet, Manatec!“, rief Marla erneut.
    „Ich finde das sehr seltsam. Die Kontrollanzeigen weisen darauf hin, dass alle fünf Felder zum Zeitpunkt der Detonation aktiv gewesen sind“,

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