Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Krumme Gurken

Krumme Gurken

Titel: Krumme Gurken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: cbt Verlag: Verlagsgruppe Random House GmbH
Vom Netzwerk:
»Da ist man an der frischen Luft und hat auch Bewegung… Wo spielst du denn Golf, Bennie?«
    »An der Wii«, sagte ich.
    »Ach, so!« Rowdys Mutter stemmte empört die Hände in die Hüften: »Das ist doch kein Sport!«
    »Doch!«, sagte Rowdy. »Beim Golf an der Wii bewegst du dich mehr als auf dem Golfplatz. Und wenn du das Fenster aufmachst, bekommst du auch frische Luft dazu.«
    «Wie auch immer«, sagte Rowdys Mutter, »wir fahren jetzt jedenfalls bei Bennie vorbei und holen seine Badesachen und dann machen wir echten Sport.«
    Musste sie ständig Bennie sagen, he?
     

     
    Meine Mutter war schon zu Hause und freute sich ziemlich, dass ich schwimmen wollte. Die Mütter sind eben alle gleich. »Wo hab ich mein Badezeug, Mama?«
    »Ich hab dir eine neue Schwimmhose gekauft!« Mutter reichte mir eine lange graue Badehose. Zum Glück ganz unauffällig. Keine Delfinbilder drauf. Wir holten noch Frau Kotzian ab, eine Freundin von Rowdys Mutter, und fuhren dann ins Freibad.
    Klar gingen Rowdy und ich nicht ins Wasser, obwohl wir’s Rowdys Mutter hoch und heilig versprechen mussten.
    »Zuerst etwas chillen!«, sagte Rowdy. »Du willst doch nicht, dass wir von dem Wasser einen Temperaturschock kriegen.« Das verstand ich nicht ganz: Draußen waren’s fünfunddreißig Grad im Schatten, und das Wasser im Schwimmbad kochte fast wie Hühnersuppe. Eine Menge
Hühner schwammen auch schon drin, he, he, he. Aber Rowdys Absicht, die Nummer hier ganz langsam angehen zu lassen, passte mir ganz gut. »Kann sein, dass hier im Wasser Haie sind!«, fügte Rowdy hinzu. »Wir dürfen nichts überstürzen!«
    Seine Mutter seufzte und legte sich mit ihrer Freundin gleich auf den Rasen am Eingangsgebäude, um’s zu Kaffee und Kuchen näher zu haben. Wir verzogen uns nach hinten. Na ja, so übel war’s gar nicht. Sonniges Chillen halt. Bis das Unerwartete geschah.
    »Carmela!«, sagte wieder mal Rowdy.
    »Du kannst mich mal!«, antwortete ich. »Ein wiederholter Witz ist kein Witz.«
    »Das ist kein Witz, Mann!«, stieß Rowdy hervor. Er starrte so erschrocken hinter mich, dass ich mich doch umdrehen musste. Und gleich sah ich SIE! Carmela im Anmarsch. Wie ein General an der Spitze seiner Armee: mit fünf Mädels aus ihrer Klasse im Anhang. Was an Sexappeal in unserer Klasse fehlte, gab’s in der Parallelklasse gigamäßig. Und diese in ein paar Körper gepresste Sexladung der 10b marschierte gerade im Freibad auf. Bevor wir uns vergraben konnten, stürmte die Busendivision das Rasenstück neben uns. Angeführt von dem Satansbraten Carmela, besser gesagt der ›Satanskeule‹!
    »Hi, Schnuckel!«, rief Carmela in Rowdys Richtung. Schnuckel? Und zu allem Überfluss ergänzte sie: »Hallo, Bennie!«
    Die Frauen schienen sich über Generationen gegen mich verbunden zu haben. Auch sie hatte meinen Kosenamen aus den Kindergartenzeiten gut drauf. Das war aber noch nicht alles. Die Mädchen fingen sofort an, sich auszuziehen. Ohne jede Warnung und Hemmung. Die Sorbin
Mascha schlüpfte zuerst sogar aus ihrem T-Shirt, unter dem sie keinen BH trug, und erst dann zog sie sich ihren Bikini-BH über die strammen Brüste. Heftigst am Angeben. Ja, sag mal!
    »Geil!«, flüsterte Rowdy. Ich lag auf dem Rücken, auf den Ellbogen gestützt und glotzte. Mit Disziplin war diese Show noch zu ertragen. Meist kriegte ich ja bei den Mädels meinen Ständer erst, wenn sie anfingen zu reden. Bin nun mal der geistige Typ. Trotzdem musste ich aufpassen. Um mich abzutörnen, dachte ich an das Weihnachtsgeschenk für unseren Vater – er kriegt immer Socken. Ein guter Abtörner ist auch das Denken an das Geschirrspülen zu Hause. Oder an die letzte Mathearbeit. Auch unser Englischlehrer ist nicht besonders erotisch. So weit, so gut.
    Als dann aber Carmela anfing, sich umzuziehen, bestrahlte ihre nackte Sonne meine Gurke so stark, dass sie nur noch wachsen wollte. Krasse Photosynthese. Mir blieb nichts anderes übrig, als einen halben Salchow aus der Rückenlage: Ich drehte mich im Sprung um 180 Grad um die Körperachse, fiel auf den Bauch und bohrte nach Erdöl: »Autsch!« Mann, oh Mann! Hatte mit meiner Bohrstange garantiert das Handtuch aufgerissen und ein Loch in den Rasen geschlagen. Dabei fast den Maulwurf gekillt. Verdammt! Ich war zum Baden hergekommen, und es wurde wieder mal eine Zirkusvorstellung draus, samt dem hoch hinausragenden Zirkuszelt.
    Die Mädels haben nicht mal vor Haien Angst. Schon hüpften sie um uns herum, lauter nackte Haut, mit

Weitere Kostenlose Bücher