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Krumme Gurken

Krumme Gurken

Titel: Krumme Gurken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: cbt Verlag: Verlagsgruppe Random House GmbH
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Vorhang.
    Im Zimmer hüpfte ich unter die Dusche. Krass, oder? Eine eigene Dusche im Zimmer. So etwas hatte ich noch nie. Das Dachbodenzimmer war nur für mich eingerichtet worden. Aus einer Abstellkammer.
    Nach dem Duschen zog ich den Bezug von der Bettdecke runter, schmiss die Decke in die Ecke und schlüpfte unter das Laken. Nur in Boxershorts. Wegen der Hitze hätte ich auch nackt schlafen können, mit sechzehn musst du aber auf alles gefasst sein. Ein ungewollter Samenerguss nach einem heißen Traum auf dem ganzen Bettlaken verteilt, würde meinen Eltern viel zu viel Gesprächsstoff bieten.
    Jetzt musste ich noch mein Schlafmittel nehmen – klar brauche ich keine Pillen. Wenn ich mir aber im Bett einen
abrubbele, schlafe ich wie das Dornröschen. Ich inspizierte meine Gurke. Zum Glück war ich mit ihr jetzt einigermaßen zufrieden. Aber noch mit so acht Jahren, o, Mann! Als ich meine erste fette Erektion … na ja, jetzt hab ich’s doch etwas übertrieben, also sagen wir, so ungefähr mit zwölf war das.
    Jetzt gefiel mir die Krümmung nahezu – so innig vertraut. Sanft wie bei einer Geige. Ich begann den Bogen zu streicheln und zauberte gleich eine Melodie hervor – gesungen von einer Frauenstimme. Verdammt nah! Scheißeee! Hatte mich ein weibliches Wesen beim Wichsen erwischt? Kurz nach meiner Entlarvung als Spanner? Vom Regen in die Traufe! Ich zog das Bettlaken über die Gurke. Vielleicht hatte man mich dabei mit ’nem Handy gefilmt. Landete ich jetzt bei YouTube? Bennie – der einsame Wichser? So viel Ruhm brauchte ich nicht. Gewichst hatte ich doch extra immer nur bei runtergezogenen Jalousien, damit ich in der besten Rolle meines Lebens nicht bei Google Earth auftreten musste – sollte man mich jetzt trotzdem mit dem prallen Joystick in der Hand erwischt haben?
    Und wieder Mädchenstimmen. Jetzt mehrere! Sie kamen aus der Ecke des Zimmers. Ich schlüpfte in meine Shorts und suchte nach der Quelle: Wärmer… wärmer… heiß … Es brennt! Die Stimmen schossen mir aus einem Loch unten in der Wand entgegen.
    Puh! Erleichterung! Ich war doch nicht beobachtet worden. Kein Guckloch, nur ein Schallfenster. Die Handwerker hatten vergessen, das Loch ums Heizungsrohr herum dicht zu machen. Stark! Mädchen im Nachbarzimmer. Auch in ihrem Gespräch ging’s um Bauarbeiter:
    »Der Tätowierte schaut total süß aus«, sagte ein Mädchen mit etwas bayerischem Zungenschlag.

    »Voll!«, sagte ein anderes Mädchen. »Brettbauch wie Johnny Depp.«
    »Na, dann kannst du den wohl vergessen, Mia«, sagte eine dritte. »Oder meinst du, so einer steht auf rundlich?«
    »Lass Mia in Ruhe, Anna!« Ich erkannte die Woodstock-Tante, die mich im Garten erwischt hatte. »Musst du sie immer so fertigmachen?«
    Boah! Anna und das Hippiemädchen wohnten gleich hinter der Wand.
    Und jetzt wusste ich auch, wie zwei der Mädels hießen. Den Namen meiner nackten Königin Anna kannte ich ja schon. Die Dickste im Zimmer war Mia. Noch zwei blieben übrig: Das Mädchen mit dem bayerischen Dialekt und die verschrobene Hippiebraut. Wohl hatte ich das Hippiemädchen so stark mit Anna verbunden, dass mich das komische Kribbeln erst jetzt packte, als sie sprach, obwohl ich Anna schon vorhin von unten gehört hatte. Na ja, da hatte ich ja auch noch nicht gewusst, dass es Anna war.
    »Wenn die Kerle so gut gebaut sind, haben sie einen kleinen Lümmel«, sagte die Bayerische. »Meistens trainieren sie ihre Muskeln, weil sie Komplexe wegen ihrem Lümmel haben.«
    Die hatte echt keine Ahnung, die Tusse – Rowdy und ich hatten ja mit den Muskeln nichts am Hut.
    »A, ge!«
    »Ich hab vorhin den Sohn des neuen Hausmeisters gesehen«, hörte ich die Stimme des Hippiemädchens aus dem Garten. Komischerweise wurde das Kribbeln sofort stärker. Wahrscheinlich, weil ich Schiss bekam, was die Woodstock-Blume jetzt meiner Auserwählten Anna erzählen würde.
    »Seinen Lümmel?«, fragte die Bayerin.
    Die schien eine krass derbe Nummer zu sein. Meine eigenen
Sprüche zu verwenden? Aber echt! Eine verdammte Telepathin auf jeden Fall. Fast hätte ich ja im Garten die Wünschelrute rausgeholt.
    »Hi, hi, hi…«
    »Der ist so alt wie wir«, sagte die Hippie-Tusse. Jetzt würde sie mich wohl verpfeifen und ihren Freundinnen erzählen, dass ich im Garten rumgespannt hätte. Und dann würde mich die nackte Prinzessin Anna mit einem Schraubstock aus der Schulwerkstatt kastrieren. Doch das Mädchen verriet mich nicht.
    »Echt? Nena!«, fragte das

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