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Krumme Gurken

Krumme Gurken

Titel: Krumme Gurken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: cbt Verlag: Verlagsgruppe Random House GmbH
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aus wie die Liebeskaiserin schlechthin. Und weg war sie. Ohne Kuss! Ja, sieht so eine Kiste aus, verdammt? I close my eyes, only for a moment, and the moment’s gone … Zum Glück würde ich meinen Kuss noch bekommen! Nächste Woche am Donnerstag. Mann! Noch acht Tage! Das war ja schlimmer als aufs Abi zu warten. Hab ich den Kuss jetzt aber gewonnen oder verloren? Egal!
    Trotzdem wollte das Grübeln bei mir nicht aufhören: Was hat sie mit »bis heute Abend« gemeint? Aha! Die Nacht am Liebesloch. Mit meinen Plattenbaustorys aus Dresden … Mist! Das hatte ich ganz vergessen. Ich musste mir eine neue Plattenbaugeschichte zusammenreimen. Zuerst aber sollte auch Fentons Zukunft etwas rosiger angestrichen werden. Ich konnte Fenton doch nicht in Tibet so allein lassen, nur mit seinen dunklen Gedanken an die tote Kim im Kopf.
     

     
    Der verzweifelte Fenton fliegt nach Marrakesch, um dort nach Professor Hayes zu suchen. Kim ist tot, er muss seinen Freund Richard finden. Und Hayes hat ja das Drachenauge, den Schlüssel nach Shambala. Fenton befreit Hayes aus dem Schuldnergefängnis. Die Nazis tauchen auf und killen Professor Hayes. Im Todeskampf erzählt Hayes Fenton, dass die Nazis ihm das Drachenauge genommen hätten. Nur mit diesem könne man aber die Karte des Piri Reis lesen, die den Weg zu dem zweiten Schlüssel von Shambala weise. Die Karte liege in einem Berliner Museum. Den ersten Schlüssel für Shambala, einen runden Talisman, hat Fentons Freund Richard gehabt. Plötzlich gab’s also ein klein wenig Hoffnung für Fentons Zukunft. Auf nach Berlin! In die Hauptstadt der Nazis. Fenton hat wieder viel Ekschn vor sich. So wie ich jetzt nach einer neuen Plattenbaugeschichte suchen musste. Scheiße verdammte!

Hamsterlegenden
    Krass! Hab zwar im Netz schon öfter gelesen, dass Frauen voll die Multitasker sind, aber so exzessiv? Sie hockte auf einer Bank ganz hinten im Klostergarten, las in einem Buch, sang aber dabei und klopfte gleichzeitig mit dem Fuß den Rhythmus. Heftig, oder? Ich kann nicht gleichzeitig lesen und Flöte spielen.
    Ich sollte nicht stören, konnte aber meine Neugier nicht ganz zügeln. Lässig schlenderte ich zu ihr. Vom Schotterweg guckte mich das Drachenauge an. Ich hob das Glasstück vom Boden auf. Wahrscheinlich war’s einem Mädchen aus ihrem Ring geschlüpft. Jetzt müsste Rowdy hier sein, ein solcher Fund würde ihn sicher entzücken. Das falsche Drachenauge ist wohl viel besser als eine Kastanie.
    »Wie machst du das nur – lesen und gleichzeitig singen?«, fragte ich.
    Mia hob den Kopf. »Ich lese nicht, ich singe nur«, sagte sie. Ich warf einen Blick in ihr Buch. Echt! Sie las nicht! Das waren keine Buchstaben.
    »Du kannst nach Noten singen?«, fragte ich. Ziemlich perplex, das gebe ich zu.
    »Das ist doch nicht schwierig«, sagte sie. »Ich singe auch nach Farben. Wenn ich ein buntes Bild sehe, fällt mir sofort eine Melodie ein.«

    »Davon hab ich bei Wikipedia gelesen«, sagte ich. »Das heißt Synästhesie. Nur tritt sie normalerweise umgekehrt auf. Die Musik-Farbe-Synästhesiker hören Töne und sehen dadurch Farben. Du siehst aber Farben und hörst Töne.«
    »Voll!«, sagte Mia. »Ich bin halt ein bissl anders.« Sie guckte mich mit ganz großen Augen an und strahlte mir eine Autobahn direkt ins Hirn, auf der ich ihr entgegenraste. Musste arg bremsen. Echt! Das Mädchen hatte kosmische Pflaumenaugen: Groß, blau, süß! Bio sicher noch dazu. Dahinter die Challenger-Tiefe ihres Pazifischen Ozeans, mit Meereswesen, die nie entdeckt werden, doch aus der dunklen Tiefe glitzerten auch Fischschwärme wie aufgebrochene Schatztruhen. Mann! Mias Augen hatten schon was. Auch wenn das Mädel natürlich nichts für mich war.
    »I …i …iiich muss da … dann wie…wieder!« Huch! Warum stotterte ich plötzlich.
    »Jepp! Was hältst du da in der Hand?«
    »Nix!«, sagte ich und zog meine Linke aus der Hosentasche.
    Mia lachte laut auf. »Nicht die Hand hab ich gemeint. Die andere!« Ich reichte ihr das Drachenauge. Mia nahm das Stück Glas und hielt es gegen die Sonne. »Voll schön«, flüsterte sie und sang plötzlich eine Melodie, aus der Rowdy mit seinen Instrumenten die Rockballade des Jahres machen würde. Sie wollte mir das Drachenauge zurückgeben. Guckte etwas traurig dabei.
    »Ich schenke es dir.« Was war mit mir los?
    »Echt?« Sie lachte und klatschte leicht die Hände zusammen, ohne das Drachenauge jedoch aus den Fingern zu lassen.
    »Jetzt muss ich aber

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