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Krumme Gurken

Krumme Gurken

Titel: Krumme Gurken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: cbt Verlag: Verlagsgruppe Random House GmbH
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Depressionen kriegen. Von einem Mädchen geschlagen zu werden! Dabei hatte ich früher mal ziemlich gut Tischtennis gespielt. Bevor ich’s an der Wii zu zocken anfing.
    »Um was spielen wir?«, fragte Anna.
    »Wie um was?«
    »Um welchen Preis? Man spielt doch nicht nur so aus Spaß!« Echt! Das sagte die hübsche Anna ganz ernst.
    »Man kann doch nur aus Spaß spielen«, sagte ich etwas verunsichert.
    »Das ist Zeitverlust«, sagte Anna. »Mein Papa sagt, dass man immer versuchen sollte, etwas zu erreichen. Wir müssen um etwas spielen!«
    »Was möchtest du also von mir?« fragte ich.
    »Eigentlich nichts.«
    »Vielleicht könnte ich dir jeden Tag die Schuhe ablecken?«
    »Wie bitte?«, fragte die Schöne. »Ach, nein! Das wäre schade um die Schuhe. Wenn du verlierst, dann gibst du mir einen Kuss.«
    »He?«, rief ich. »Dafür müssen wir doch nicht Tischtennis spielen! Das kann ich auch gleich machen!«
    »Nein! Nicht jetzt! Du musst mir den Kuss bei unserer Party geben. Vor den Mädchen.«
    »Vor deinen Zimmerfreundinnen?«
    »Ja!«
    »Und wann steigt die Party?«
    »Nächste Woche Donnerstag.«

    »Und wo?«
    »In unserem Zimmer.«
    »Im Internat? Echt?« Hmm … was hatten die Mädels mit mir eigentlich vor? Ach, Wurscht! Für einen Kuss von Anna würde ich sogar Spinat essen. »Und wenn ich gewinne?«, fragte ich.
    »Dann … was möchtest du haben?«
    »Eine Nummer!«, platzte es aus mir raus. Ein Gedanke hatte sich verselbstständigt und war einfach nach draußen geflitzt, ohne den Weg durch das Büro für die Freiwillige Selbstkontrolle zu nehmen.
    »Waas?«, fragte Anna.
    »Ehmm … eine … eeh … deine Telefonnummer hab ich gemeint.«
    »Meine Telefonnummer kannst du auch so haben«, sagte Anna.
    »Dann auch einen Kuss«, sagte ich.
    »Wirklich?«, fragte sie. »Okay, aber ich werde den Kuss gewinnen!«
    »Nö, ich!«, sagte ich. »Und ich will ihn gleich nach dem Spiel, nicht später vor den Mädchen. Aber einen richtigen! Nicht so Baby-Bussi auf die Backe.«
    »Also gut«, sagte Anna und seufzte. »Du wirst sowieso verlieren.«
    Obwohl Göttin, allwissend war sie nicht. Ich würde gewinnen, auch wenn ich verlor. Einen Kuss bekam ich so oder so, oder?
    Sie spielte nicht schlecht, doch ob sie tatsächlich eine Pingpong-Meisterin war, bezweifelte ich. Ich war kein Meister und schlug sie zwei zu null auf Sätze. Wahnsinn! Gleich würde Anna mich küssen. »Bekomme ich jetzt meinen Preis?«, fragte ich.

    »Du hast noch nichts gewonnen«, sagte sie. »Bei einem so hohen Einsatz muss man auf mindestens fünf gewonnene Sätze spielen.
    Nach einer halben Stunde hatte ich sie dann fünf zu null geschlagen.
    »Und nun?«, fragte ich.
    »Heute geht das nicht«, sagte sie. »Ich habe meine Tage.«
    »Tage? Darf man da nicht küssen?«
    »Natürlich nicht!«
    »Wann bekomme ich dann meinen Kuss?«
    »Nächste Woche«, sagte sie.
    »Vor den Mädchen?«
    »Ja!«
    »Hey! Erst am übernächsten Donnerstag? Dauern die Tage so lange?«
    »Manchmal dauern die Tage Wochen«, sagte Katja.
    Waas? Ich drehte mich um. Katja stand in der offenen Tür. In einer bunten Bluse mit exotischen Schmetterlingen. Entweder Flohmarkt oder Karl Lagerfeld. Echt hübsch!
    »Was machst du hier?«, fragte Anna.
    »Ich hab meinen Schlüssel im Zimmer liegen lassen«, sagte Katja. »Mia ist in der Stadt. Hab gedacht, du wärest mit Emma hier… Hallo, Benn!«
    »Hi!«
    »Emma ist auch in die Stadt gefahren«, sagte Anna und reichte Katja den Schlüssel. Die Schmetterlinge trugen Katja davon.
    »Sie ist eifersüchtig«, sagte Anna.
    »Wirklich?« Und dann, ohne nachzudenken: »Würdest du mit mir gehen?«
    »Wohin?«, fragte Anna.
    »Na, gehen … ich meine, ob wir zusammen gehen könnten?
« Mann! War ich jetzt komplett durchgedreht? Einmal hab ich sie durchs Fenster nackt gesehen und gleich biete ich ihr den Ehering an. Stolz auf mich war ich aber schon, dass ich eine solche Ungeheuerlichkeit Anna gefragt hatte. Wohl hatte mich das Tischtennis so heiß gemacht. Sport ist nicht Mord! Sport ist Selbstmord!
    »Ach … ich weiß nicht«, sagte Anna. »Dich zum Freund haben, meinst du? Das wäre mir wahrscheinlich zu langweilig.« Gleich runzelte sie aber die Stirn. »Oder warte!«, sagte sie. »In Ordnung! Dann gehen wir zusammen. Tschüss! Ich muss jetzt zum Abendessen. Bis heute Abend, also!«
    Ich guckte ihr nach. Und Mann, oh Mann! So von hinten sah sie nicht mehr aus wie eine Königin, nö, keine Königin mehr. Von hinten sah sie

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