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Kryson 02 - Diener des dunklen Hirten.epub

Titel: Kryson 02 - Diener des dunklen Hirten.epub Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Rümmelein
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auf sich warten lassen. Niemand weiß genau, wo und wann das Ereignis stattfinden wird. Aber es wird geschehen, und es ist unsere Pflicht, den Saijkalrae einen Schritt voraus zu sein. Ich muss Ulljans Buch finden und die Lesvaraq so lange beschützen, bis sie stark genug sind, sich den Saijkalrae zu stellen«, antwortete Sapius.
    In Gedanken versunken trat der Krolak von einem Fuß auf den anderen und wiegte seinen mächtigen Schädel dabei hin und her. Er dachte an die junge Sklavin, die sie erst heute aus den Klauen der Rachuren befreit hatten. Bei ihr hatte er ein ähnliches Kribbeln wie bei Sapius verspürt. Was, wenn das Schicksal der Naiki, der Klanfrau und das des Magiers eng miteinander verknüpft waren? Vielleicht konnte dieser Sapius wirklich nützlich sein? Er musste es wagen. Die Angelegenheit war zu wichtig für sein Volk und konnte alles ändern.
    »Gut, ich werde Euch zu meinem Volk bringen«, willigte Baijosto ein, »wartet hier auf mich. Solltet Ihr mein Vertrauen ausnutzen, werdet Ihr getötet. Ich werde auf jeden Fall zurück sein, bevor Euch Eure Verfolger eingeholt haben. Ihr habt einen angemessenen Vorsprung und es sieht so aus, als hätten sie Eure Fährte bereits verloren.«
    Der Krolak ließ Sapius stehen und kletterte zurück in die Bäume zu den anderen Baumwölfen des Rudels, die dort ungeduldig auf ihn warteten.
    Die letzten dreitausend Fuß zur Siedlung waren mehr als nur beschwerlich. Taderijmon war gezwungen, zwischendurch drei weitere Male zu rasten, bevor er endlich die mächtigen Bäume erreichte, in deren Wipfeln die Naiki ihre versteckte Siedlung weit oben errichtet hatten.
    Baijosto hatte ihn nicht noch einmal aufgesucht und sich während des restlichen Weges mit dem Rudel der Baumwölfe glücklicherweise dezent zurückgehalten oder war anderweitig beschäftigt gewesen. Taderijmon war froh darüber, sosehr er seinen Bruder liebte und ihm vertraute. An den Anblick des schrecklichen Krolak und das Gefühl eines großen Baumwolfrudels dicht im Nacken konnte und wollte er sich nur schwerlich gewöhnen.
    Es war früh am Morgen, kurz nachdem die beiden Sonnen aufgegangen waren, als Taderijmon die Siedlung erreichte. Er war bis auf die wenigen kurzen Unterbrechungen die ganze Nacht durchgelaufen. Einmal hatte er über einen längeren Zeitraum gedacht, das Rudel sei verschwunden. Schreckliches Geheule und Kampfgeräusche, die durch den Wald klangen, hatten ihn jedoch schnell eines Besseren belehrt. Sie waren in der Nähe geblieben und hatten offenbar ein Opfer erlegt. Auf seinen letzten Schritten hatte er die Baumwölfe allerdings gar nicht mehr wahrgenommen. Just als Taderijmon die für den Transport in die Baumkronen herabgelassenen Körbe erreichte, trat hinter ihm Baijosto in Begleitung eines Fremden zwischen den Bäumen hervor, was ihn zuerst erschreckte und dann erleichtert aufatmen ließ. Baijosto hatte sich zurückverwandelt und war nackt. Anscheinend hatte er keine Zeit gehabt, seine an der Stelle des Überfalls auf die Rachuren zurückgelassenen Kleider wieder an sich zu nehmen.
    »Bruder!«, rief Taderijmon erfreut und hob die Hand zum Gruß. »Ich bin froh und erleichtert, dich in deiner wahren Gestalt heil wiederzusehen. Du hast mir einen gewaltigen Schrecken eingejagt.«
    »Glaube mir, ich schätze mich nicht weniger glücklich, als Naiki in meiner angestammten Gestalt in unsere Siedlung zurückkehren zu dürfen«, antwortete Baijosto, »das Leben als Krolak in den Bäumen ist anstrengend.«
    »Wie bist du das Rudel losgeworden?«, fragte Taderijmon furchtsam.
    »Keine Sorge. Ich habe ihnen fernab der Siedlung Beschäftigung verschafft. Eine fette Herde Waldschweine wird ihre Jagdlust und den größten Hunger für eine Weile stillen. Sie gehorchen mir und sind für die Siedlung keine Gefahr«, versuchte Baijosto die Befürchtungen seines Bruders zu zerstreuen.
    »Und wer ist der Fremde? War es denn klug, ihn hierher mitzubringen?«, hakte Taderijmon weiter nach, nachdem er Sapius eingehend gemustert hatte.
    »Ich weiß nicht, ob es vernünftig war, Taderijmon. Es war nur ein Instinkt, dem ich folgte«, sagte Baijosto zögerlich, mit einem Seitenblick auf den Magier. »Er nennt sich Sapius und gibt vor, ein Magier auf der Flucht vor den Häschern des dunklen Hirten zu sein. Wenn wir ihm Unterkunft gewähren, will er sich für uns nützlich machen. Ich glaube, unser Zusammentreffen ist von ähnlicher Bedeutung wie die Befreiung der Klanfrau.«
    Sapius spähte vorsichtig auf

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