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Kryson 02 - Diener des dunklen Hirten.epub

Titel: Kryson 02 - Diener des dunklen Hirten.epub Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Rümmelein
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Auftraggeber«, antwortete Sick. Das Sprechen fiel dem Foltermeister angesichts der Verletzungen schwer. Er lispelte und seine Stimme klang von Furcht und Schmerz gebrochen.
    »Wer hat Euch das angetan?«, wollte Boijakmar wissen.
    »Madhrab«, zischte Sick von Hass erfüllt durch die Zähne.
    »Madhrab!«, mischte sich Chromlion ein. »Ich hätte es mir denken können. Diese Bestie muss so schnell wie möglich unschädlich gemacht werden. Wir müssen ihn suchen. Gewiss versteckt er sich innerhalb der Mauern des Hauses.«
    »Findet meinen Sohn«, keuchte Sick, »er weiß ...«
    »Euren Sohn? Ihr habt einen Sohn?« Boijakmar zeigte sich überrascht.
    »Ja, mein Vater«, antwortete Sick, »er wuchs im Kerker auf und half dem Lordmaster zu entkommen.«
    »Ich bin erstaunt, wie wenig ich darüber weiß, was sich mitunter innerhalb unserer Mauern zuträgt«, murmelte der Overlord nachdenklich.
    Die Befragung des Foltermeisters wurde jäh unterbrochen, als plötzlich die große, jedes Geräusch übertönende Glocke der Bewahrer erklang und Wände und Fußboden erzittern ließ. Die Glocke rief die Sonnenreiter und die Bewahrer auf dem Versammlungsplatz vor dem Haus des hohen Vaters zusammen. Ihr Läuten bedeutete eine ernsthafte Warnung vor einer Gefahr für die Bewahrer, der sie umgehend Folge zu leisten hatten.
    »Lasst die Wunden des Foltermeisters von den Orna versorgen«, wies der hohe Vater die Wärter noch beim Verlassen der Kammer an, »wir unterhalten uns später.«
    Dem Ruf der Glocke folgend hatten sich auf dem Versammlungsplatz bereits viele Sonnenreiter und die meisten Bewahrer des Hauses eingefunden, als Boijakmar in Begleitung des jüngst zum Lordmaster ernannten Chromlion eintraf. Das Erscheinen des hohen Vaters ließ die aufgeregt durcheinanderredenden Stimmen augenblicklich verstummen und einer erwartungsvollen Stille weichen. Der Overlord forderte die umstehenden Sonnenreiter auf, ihm Bericht zu erstatten. Als die Leichname eines Bewahrers und einer Sonnenreiterin auf den Platz gebracht und vor den Füßen des hohen Vaters abgelegt wurden, erübrigten sich für den Overlord weitere Fragen nach dem Grund der Aufregung. Der heilige Boden des Hauses war durch die beiden Morde erneut mit Blut besudelt worden. Jemand musste sich gewaltsam den Weg durch die schützenden Mauern gebahnt haben.
    »Stell einen Suchtrupp zusammen, Chromlion«, befahl der Overlord, »nimm dir Bewahrer und Sonnenreiter mit, so viele du für nötig erachtest. Du wirst mehr als Glück brauchen.«
    »Wie Ihr wünscht, mein Vater«, sagte Chromlion. »Ich werde mir Sarchas und einen Führer kommen lassen. Sobald sie im Haus eingetroffen sind, brechen wir auf. Drei Bewahrer und zehn Sonnenreiter sollten reichen. Ich selbst werde dem Trupp vorstehen.«
    »Finde Madhrab«, merkte der hohe Vater an, »finde ihn – ob mit oder ohne diese verdammten Blutjäger ist mir gleichgültig –, aber bring ihn lebend zurück. Das Urteil in der Grube muss vollstreckt werden. Wir wollen den Herrn der Grube nicht verärgern.«
    »Ich werde weit mehr tun als das«, antwortete Chromlion lächelnd, »wir werden seinem Heimatdorf einen Besuch abstatten und uns um die Familie des Bastards kümmern.«
    »Bedenke, mein Sohn. Wir schaffen uns einen Todfeind, wenn du seine Familie anrührst«, warnte Boijakmar.
    »Diesen Feind haben wir längst in ihm erweckt, schätze ich«, stellte Chromlion fest, »oder denkt Ihr, Madhrab wird Euch jemals verzeihen, mit welch väterlicher Fürsorge Ihr ihn empfingt und dann beseitigen lassen wolltet?«
    »Schweig!«, fuhr Boijakmar auf. »Er hätte verstanden, dass sein Opfer zum Wohle des Ordens und der Aufrechterhaltung der Macht der Bewahrer in den Klanlanden notwendig war.«
    »Wie Ihr meint, Overlord«, erwiderte Chromlion süffisant und verneigte sich demonstrativ. »Wir werden sehen, welch großes Verständnis er hegen wird, wenn Madhrab Euch erst von Angesicht zu Angesicht gegenübersteht. In Ketten gelegt, versteht sich.«
    Die intelligenten Sarchas wurden nur selten zur Jagd auf Gesetzlose oder geflohene Verurteilte eingesetzt. Kein einträgliches Geschäft für die Sarchas-Führer, und tatsächlich war die Jagd bei den meisten Verfolgungen dank ihrer Hilfe rasch wieder zu Ende. Die Sarchas-Führer wurden nach der Dauer der Inanspruchnahme ihrer Dienste bezahlt und nicht aufgrund eines möglichen Jagderfolges. Viele Jäger nutzten daher die zähen, in ihrem Körperbau und Fell Eiswölfen ähnelnden Tiere zur Jagd auf

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