Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Kryson 02 - Diener des dunklen Hirten.epub

Titel: Kryson 02 - Diener des dunklen Hirten.epub Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Rümmelein
Vom Netzwerk:
hatten und sich gegenseitig vertrauten. Dieser Austausch hatte Elischa gefehlt und ließ sie die trüben Gedanken vergessen und wieder aufblühen. Sie war schön wie nie zuvor. Kein Wunder, Elischa wurde verwöhnt, erholte sich mit jedem Tag zusehends und sammelte Kräfte für die Geburt ihres Kindes.
    Lange musste Kryson nicht mehr auf die Geburt der Lesvaraq warten.

G EBURT
    W as sagt ihr da?«, der dunkle Hirte war außer sich vor Zorn und brüllte mit knabenhafter Stimme. »Verloren? Wie konnte das geschehen? Ihr wollt die ersten Diener der Saijkalrae sein? Die besten, fähigsten und erfahrensten unter meinen Saijkalsan? Lächerlich, ihr werdet Quadalkar und Kallahan nie erreichen. Wir gaben euch die Macht der Magie, um mit uns über Ell zu herrschen, und wie nutzt ihr diese Kraft? Ihr verliert Sapius aus den Augen. Ich bin enttäuscht und … wütend. Nichtsnutzige Versager. Soll ich mich vielleicht selbst auf die Suche nach ihm machen? Ist es das, was ihr wollt? Ich würde ihn finden. Und ihr … ihr werdet ihn finden. Kehrt nicht zurück, ehe ihr Sapius nicht gefangen habt. Sonst werde ich euch einen Platz unter den Gescheiterten in der Finsternis anweisen.«
    »Verzeiht, mein Hirte«, verteidigte Haisan ihre Rückkehr mit leeren Händen, »wir hätten ihn beinahe gefangen. Aber Sapius verstand es, seine Spur zu verwischen. Mit jedem Tag wird die Verbindung zu den Saijkalrae schwächer und seine Macht wächst. Ihm wurde geholfen, dessen bin ich mir sicher.«
    »Wer sollte einem abtrünnigen Saijkalsan helfen? Erklärt mir das!«, schrie Saijrae außer sich vor Wut.
    »Jemand, der es versteht, sich in den Wäldern zu verstecken und seine Existenz vor uns zu verschleiern«, antwortete Hofna.
    »Jemand, der den Umgang mit der Magie gewohnt ist«, ergänzte Haisan.
    »Meint ihr die Tartyk, Sapius’ Volk?«, fragte der dunkle Hirte verblüfft. »Sie halten sich mit ihren Drachen für gewöhnlich nicht in den Wäldern von Faraghad auf.«
    »Nein, nicht die Tartyk«, antwortete Haisan, »wir wurden beobachtet. Ich fühlte eine sehr alte Präsenz der freien Magie. Schwach zwar, aber spürbar. Es schien, als wären die Altvorderen im Herzen des Waldes zugegen.«
    Da schnalzte der dunkle Hirte mit der Zunge und tippte sich gedankenverloren mit dem Finger an die Stirn. »Sie sind also tatsächlich noch da. Nach all den Sonnenwenden. Einst haben wir sie ihrer Macht beraubt, die Klan und die Rachuren vertrieben sie und doch überlebten sie all die Sonnenwenden in der Verbannung. Erstaunlich. Ich wundere mich, dass sie es wagen, sich einzumischen und ihr gut gehütetes Geheimnis zu gefährden. Was denkst du, Tallia?«
    Tallia hatte sich in den dunklen Schatten der Hallen verborgen gehalten und trat auf die Frage des Hirten in das Licht einer Fackel. Pechschwarzes, langes Haar ließ ihre Haut noch blasser erscheinen, als sie ohnehin geworden war. Die Augen waren schwarz wie die des Hirten und von dunklen Ringen umrandet. Sie trug ein einfaches weißes Gewand mit goldenen Streifen, das bis zum Boden reichte und ihre Füße verdeckte.
    »Die Naiki verstecken sich in den Wäldern. Sie denken, sie wären vor Euch sicher, mein Hirte«, sagte Tallia mit kalter Stimme, die selbst Haisan und Hofna erschaudern ließ. »Sie sahen die von Eurer Hand verdunkelte Sonne und rüsten sich für den Kampf gegen die Saijkalrae.«
    »Und was lässt sie glauben, gegen mich und meinen Bruder bestehen zu können?«, fragte der dunkle Hirte weiter.
    »Die Geburt der Lesvaraq steht unmittelbar bevor«, antwortete Tallia. »Sie wissen davon.«
    In den heiligen Hallen der Saijkalrae wurde es plötzlich still, kaum dass Tallia gesprochen hatte. Leise ertönte wie aus weiter Ferne die Melodie des ewigen Schlafes, die den weißen Schäfer in tiefem Schlaf hielt. Der Fluch Quadalkars wirkte unverändert auf den zweiten Bruder.
    Haisan und Hofna sahen sich an. Der dunkle Hirte hatte sich in Tallia eine Gefährtin erwählt, die offensichtlich einen Blick in die Zukunft wagen konnte.
    »Habt ihr das gehört?«, unterbrach Saijrae die Stille. »Tallia besitzt die Gabe der Vorhersehung.«
    »Ja, mein Hirte«, antworteten Haisan und Hofna zugleich, denen die Verwandlung des Mädchens nicht entgangen war.
    »Geht und findet einen dieser Naiki«, befahl der dunkle Hirte, »ich muss wissen, wo Sapius steckt und was es mit den Lesvaraq auf sich hat. Sollten die Lesvaraq wiedergeboren werden, müssen wir ihrer habhaft werden, und zwar rasch.«
    »Wie Ihr

Weitere Kostenlose Bücher