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Kryson 03 - Zeit der Dämmerung

Titel: Kryson 03 - Zeit der Dämmerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Rümmelein
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wütend und traurig zugleich. »Du könntest uns helfen, statt uns mit deinen Worten zu diffamieren, und ihm einen Pfeil in den Hals jagen.«
    »Du vergisst, dass ich ein Sonnenreiter war und im Gegensatz zu dir und den anderen nicht verwandelt wurde. Ich werde den Bluttrinkern auf diese Weise ganz gewiss nicht beistehen. Im Gegenteil. Hoffentlich wird der Lordmaster der Plage ein für alle Mal ein Ende bereiten.«
    Renlasol war drauf und dran, sich auf Drolatol zu stürzen, um ihm das Blut aus den Adern zu saugen. Aber Jafdabhs höchst kritischer Blick hielt ihn gerade noch einmal zurück.
    »Tja … also … wenn ich Euch in Eurem Zwist unterbrechen dürfte«, mischte sich Jafdabh ein, »unser Auftrag lautete, den Nachschub bis hierherzubringen. Mir wird es langsam zu heiß auf dem Schlachtfeld. Wir haben unseren Teil erfüllt. Ihr, Renlasol, werdet jetzt absteigen und die Ladung abladen lassen. Drolatol, meine Männer und ich werden weiterziehen, sobald Ihr uns bezahlt habt, was uns zusteht.«
    »Ihr werdet warten müssen, bis die Belagerung vorüber ist. Dann werdet Ihr aus den erbeuteten Schätzen reich entlohnt werden«, meinte Renlasol.
    »Tja … wie war das eben?«, hakte Jafdabh nach, wobei er den aufsteigenden Ärger in seiner Stimme nicht unterdrücken konnte. »Sagtet Ihr, ich müsste auf die Bezahlung warten?«
    »So etwas Ähnliches sagte ich, ja«, bestätigte Renlasol.
    »Das ist entgegen der Abmachung!« Jafdabh klang plötzlich hart und schroff. »Niemand lässt Jafdabh warten. Selbst die Bluttrinker nicht.«
    »Wendet Euch an Quadalkar, Todeshändler. Ich jedenfalls habe keine Anunzen oder Gold bei mir, um Euch zu bezahlen«, antwortete Renlasol.
    »Tja … das vielleicht nicht«, Jafdabh kniff die Augen zusammen, »aber ich werde die Blutsklaven mit mir nehmen, wenn Ihr sie nicht bezahlt. Der Bluthandel besitzt sehr einfache Regeln, die selbst Ihr verstehen solltet, und Ihr wisst doch, wie das Geschäft läuft.«
    »Das würde Euch und Euren Männern schlecht bekommen«, drohte Renlasol.
    »Droh mir nicht, Bursche!«, regte sich Jafdabh auf.
    Der Todeshändler pfiff laut durch die Finger und machte mit der Hand zwei Zeichen in Richtung der hinter ihm wartenden Wagen. Renlasol wusste nicht, wie ihm geschah, als er plötzlich gleichzeitig von vielen starken Armen gepackt wurde. Ehe er sich’s versah, lag er in schwere Ketten gefesselt und konnte sich nicht mehr rühren.
    »Ihr seid mein Pfand, junger Bluttrinker«, sagte Jafdabh kalt lächelnd, »und werdet mich begleiten.«
    »Das … das dürft Ihr nicht!«, flehte Renlasol. »Lasst mich frei. Quadalkar wird Euch bis ans Ende Eurer Tage jagen. Wenn er Euch gefunden hat – und das wird er –, wird er Euch richten.«
    »Redet keinen Unsinn, Junge«, erwiderte Jafdabh kalt lächelnd. »Seht Euch den Bewahrer an. Ihr kennt ihn weit besser als ich. An dem muss Euer Meister erst vorbei. Und für mich sieht der Lordmaster nicht danach aus, als ob er sich eine Schwäche leisten wollte. Wenn Ihr dann erst am Verdursten seid, werden wir weitersehen. Und Ihr werdet Durst bekommen, großen Durst, das verspreche ich Euch. Dann lernt Ihr, was der Fluch tatsächlich bedeutet, und Ihr werdet bereuen, jemals ein Bluttrinker geworden zu sein. Ich wollte den Entzug eines Bluttrinkers schon immer mit eigenen Augen sehen, wenn der wunderbare rote Saft des Lebens direkt vor der Nase liegt und doch unerreichbar bleibt. Ihr gebt mir endlich Gelegenheit dazu.«
    »Ihr seid wahnsinnig, Jafdabh!«, schrie Renlasol.
    »O nein … nur ein guter Geschäftsmann und in der Einschätzung meiner Aussichten stets realistisch. Also grämt Euch nicht, denn es hat ohnehin keinen Zweck. Wir werden eine nette Zeit miteinander verbringen, bis ich entweder für meine Waren und die Dienste bezahlt werde oder Ihr noch, in den Flammen der Pein ausgetrocknet und dürstend, nach einem Tropfen Blut betteln werdet.«
    Jafdabh gab das Zeichen zum Abmarsch. Die Wagen setzten sich sofort in Bewegung. Der Krieg der Bluttrinker, die Belagerung und der Kampf um die Mauern interessierte ihn kein bisschen.
    »Die Bewahrer wagen einen Ausfall!«, rief Quadalkar entzückt. »Wunderbar! Darauf haben wir die ganze Zeit gewartet. Dieser Lordmaster ist doch in seiner Raserei hilfreicher, als ich dachte. Sie eilen, ihn im Kampf gegen die Kriecher zu unterstützen. Es wird Zeit, dass wir in die Schlacht eingreifen, Yilassa.«
    »Aye, Meister«, antwortete die Kriegerin düster, »Seelen für die Klinge,

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