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Kryson 04 - Das verlorene Volk

Titel: Kryson 04 - Das verlorene Volk Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Rümmelein
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befände sich in tödlicher Gefahr. Auch der Hüterin des Sees wäre die Mahlzeit nicht bekommen.«
    »Das wusste ich nicht«, zeigte sich Tomal überrascht.
    »Dann habt Ihr während der Prüfung etwas gelernt. Aber fragt Euren Magier Sapius, der wird Euch die giftigen Eigenschaften Eures und auch seines Blutes gewiss bestätigen. Immerhin haben sie ihm einst das Leben gerettet.«
    »Ihr meint seine Begegnung mit Quadalkar?«
    »Genau.«
    »Woher wisst Ihr davon?«
    »Ich bin Tarratar, und das bleibt mein Geheimnis«, schmunzelte der Narr.
    »Aber Sapius erzählte die Geschichte anders«, wandte Tomal ein.
    »Anfangs glaubte er an die Rettung durch die Saijkalrae-Brüder. Aber inzwischen weiß er es natürlich besser. Nicht die magischen Brüder retteten ihn, das Gift war es, warum Quadalkar von ihm abließ und große Schmerzen litt. Wie auch immer. Euer Blut weist jedenfalls ähnliche Eigenschaften auf, sonst wären die Akulrub nicht verendet. Das soll mir als Beweis genügen. Ihr stammt von den Altvorderen ab.«
    Ungläubig betrachtete Tomal seinen zerstochenen Arm, an dem sich große rote Schwellungen bildeten, die wie Feuer brannten. Er konnte den Arm nur unter Schmerzen bewegen.
    »Wie bedauerlich, dass die Wirkung der Stiche nicht ausbleibt«, keuchte Tomal, »das wäre eine wirklich nützliche Eigenschaft.«
    »Keine Sorge«, sagte Tarratar, »die Schmerzen gehen gleich vorbei. Dann werden die Stiche jucken und in ein paar Tagen gehen auch die Schwellungen wieder zurück.«
    »Und wozu war diese Prüfung gut?«, fragte Tomal.
    »Ich weiß nun, dass wir es wagen können, den nächsten Schritt zu gehen. Es besteht immerhin die vage Möglichkeit, dass Ihr wahrhaftig dieser Sohn des Feuers sein könntet«, antwortete Tarratar, »also werde ich Euch zu den Schatten begleiten. Besser gesagt bis zur ersten Schwelle.«
    »Worauf warten wir dann noch?«
    »Geduld ist eine Tugend, mein Freund«, erwiderte Tarratar, »Ihr wisst noch nicht alles über die Prüfung. Ihr müsst sterben, um zur ersten Schwelle zu gelangen. Ich hoffe, Ihr wart Euch dessen bewusst. Hinter der ersten Schwelle wartet der zweite Wächter mit einer weiteren Prüfung auf Euch. Bevor ich Euch jedoch töte und zur ersten Schwelle geleite, müsst Ihr mir eine Frage beantworten.«
    Tomal sprang auf und warf den Stuhl um. Was dachte sich Tarratar nur? Er würde sich nicht von einem Mann im Narrenkostüm töten lassen. Drohend riss er das Schwert aus der Scheide und setzte die Spitze der Klinge an Tarratars Hals.
    »Ich lasse mich nicht von Euch reinlegen, Gnom«, drohte Tomal.
    »Gemach, gemach, mein Freund«, Tarratar verzog sein Gesicht zu einer schmerzhaften Grimasse, »wir müssen nicht zu den Schatten gehen, wenn Ihr dazu noch nicht bereit seid. Also werde ich Euch auch nicht das Leben nehmen. Keine Sorge. Die Wahl überlasse ich Euch. Es ist schließlich Eure Prüfung, nicht die meine.«
    »Was soll das? Wie könnt Ihr von mir verlangen, dass ich mich von Euch töten lasse. Ich bin weder verrückt noch dumm. Welch böses Spiel treibt Ihr? Raus mit der Sprache«, forderte Tomal wütend.
    »Ich bin Tarratar, der erste Wächter. Das sagte ich Euch bereits. Meine Aufgabe besteht darin, jeden zu prüfen, den es nach Zehyr zieht und der nach dem verlorenen Volk sucht. Das ist alles. Die Maya verbergen sich jedoch im Reich derSchatten. Wollt Ihr dorthin gelangen und Euch auf die Suche begeben, gibt es keinen anderen Weg als den eigenen Tod. Ihr solltet mir vertrauen, Tomal. Bleibt Ihr im Reich der Schatten bei der Suche erfolglos und findet nicht aus eigener Kraft zurück, habe ich immer noch Euer Blut. Das ist Eure Sicherheit, von der ich sprach. Damit könnte es mir vielleicht gelingen, die Schatten zu überlisten und Euch zurückzuholen. Aber Ihr seid ein Lesvaraq, und wenn Ihr auch der Sohn des Feuers sein solltet, dann werdet Ihr die Maya befreien und aus eigener Kraft ans Licht zurückführen.«
    »Warum sollte ich Euch vertrauen? Ich kenne Euch nicht. Ein kurzer Stoß mit meinem Schwert und Ihr seid Geschichte!«
    »Das bin ich bereits, Tomal«, seufzte Tarratar, »bedauerlicherweise besitzt Ihr nicht die Gabe des Kriegers und Eure Magie ist in meiner Gegenwart nutzlos.«
    »Was wollt Ihr mir damit sagen?«
    »Ihr seid viel zu langsam, mich zu durchbohren«, lachte ihn Tarratar aus.
    Tomals Schwertarm zuckte vor. Der Stoß ging ins Leere. Plötzlich stand Tarratar hinter ihm und er verspürte einen lähmenden Schmerz in seinem Nacken. Der Narr

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