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Kubu und der Tote in der Wueste

Kubu und der Tote in der Wueste

Titel: Kubu und der Tote in der Wueste Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Stanley
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Regenrinnen blätterten ab, und an einigen Stellen sah man durch die Wandfarbe die Backsteine. Draußen vor dem Haus war ein Schild aufgestellt, aber sie konnten es nicht lesen. Auf einige Außengebäude – vielleicht Scheunen – führten ebenfalls Wege zu.
    Am meisten interessierte Kubu jedoch eine plötzliche Erweiterung der Straße hinter dem Haus. Es sah aus, als wäre das Stück gerodet und provisorisch geglättet worden. Man konnte es wahrhaftig nicht als Landebahn bezeichnen, aber ein erfahrener Buschpilot würde eine kleine Maschine dort hinunterbringen können. Sie kreisten drei Mal über dem Haus, aber nichts regte sich.
    »Landen wir«, sagte Kubu. Mike warf ihm einen skeptischen Blick zu, sagte aber nichts und setzte den Hubschrauber auf dem offenen Stück auf. Weder am Haus noch in der umgebenden Landschaft regte sich etwas. »Wie schnell könnten Sie starten?«, fragte Kubu, der mit dem Schlimmsten rechnete.
    »Sehr schnell, wenn ich müsste«, antwortete der Pilot. Er klang nervös.
    »Ich will mich mal umsehen«, sagte Kubu. »Bitte bleiben Sie hier bei Mahongo. Funken Sie das Hauptquartier an und geben Sie unsere exakte Position und unser Vorhaben durch. Bleiben Sie am Funkgerät, während ich draußen bin, und lassen Sie den Motor laufen. «
    Kubu öffnete seine Tür und stieg aus dem Hubschrauber. Er schluckte und merkte, dass er Durst hatte. Auch seine Kopfschmerzen machten sich wieder bemerkbar. Er dachte an seinen riesigen Angreifer mit dem Loch im Kopf. Er dachte an Kobedi, der erschlagen worden war. Er dachte an frisches Menschenfleisch, das von Hyänen gefressen wurde. Er hatte Angst.
    Er ging auf das Schild zu. Darauf stand: Bechuanaland Cattle and Meat Company Limited. Privatgelände. Unbefugtes Be treten bei Strafe verboten. Dieselbe Warnung wurde auf Setswana und Afrikaans wiederholt. Niemand hatte versucht, in einer der Buschmann-Sprachen zu schreiben. Es war ein schwarzes, an den Rändern angerostetes Schild mit leuchtend weißen Buchstaben, von denen einige ein wenig verschmutzt aussahen. Kubu ging auf die massive Holztür zu. Sie war mit einem Sicherheitsschloss und einem Vorhängeschloss am Riegel verbarrikadiert.
    Kubu umrundete das Haus, wobei er ein Ziehen in der Magengrube verspürte, als er außer Sicht des Helikopters geriet. Sämtliche Fenster im Erdgeschoss waren geschlossen und mit einbruchsicheren Gittern versehen, die unüberwindlich aussahen. Die Fenster im ersten Stock dagegen waren ungeschützt. Man kam nicht in das Haus hinein, es sei denn, man brach ein. Plötzlich sträubten sich Kubu die Nackenhaare. Er fuhr herum und sah, dass eines der Fenster im ersten Stock offen stand. Es sah leer aus, als fehlte die Scheibe. Kubu starrte fast eine Minute lang hinauf, bis er an den Piloten dachte, der gewiss beunruhigt war, wenn er so lange hinter dem Haus verborgen blieb. Er beendete rasch seinen Rundgang und winkte Mike zu, sobald der Hubschrauber wieder in Sicht kam, um zu bedeuten, dass alles in Ordnung sei.
    Dann ging er zu den Außengebäuden, zwei Schuppen, die nebeneinanderstanden. Einer war offenbar unbenutzt. Die Türen standen offen, und im Inneren hatte sich Sand aufgehäuft. Kubu ging hinein, aber der Schuppen war leer. Die Flügeltüren des zweiten Gebäudes jedoch wurden wiederum von einem dicken Hängeschloss gesichert. Es gab keine Fenster, aber als Kubu die Türen aufzog, so weit es der Riegel erlaubte, entstand ein kleiner Spalt. Er spähte mit einem Auge hindurch, das andere schloss er. Er musste einen Moment warten, bis er sich an die Dämmerung drinnen gewöhnt hatte.
    Dann konnte er ein Fahrzeug erkennen. Es war ein Landrover, und er war BCMC-gelb. Daneben gab es noch weitere Gegenstände, aber die konnte er in dem schwachen Licht nicht erkennen. Er ließ die Türen los, sodass sie sich in der Mitte zusammenfügten. Dann kehrte er zum Hubschrauber zurück.
    »Funken Sie das Hauptquartier an, Mike. Fordern Sie ein leichtes Flugzeug an. Es kann auf der offenen Fläche hier landen. Sie sollen ein Team der Spurensicherung und einen Schlosser mitbringen. Ach ja, und einen Durchsuchungsbeschluss brauchen wir auch. Das hier ist BCMC-Gelände, aber erwähnen Sie das nicht. Sagen Sie nur, dass wir vermuten, der gesuchte gelbe Landrover befinde sich in einem Schuppen vor Ort. Wir warten auf sie. Sagen Sie Bescheid, dass sie an Proviant und Getränke für uns denken sollen.« Kubu stieg in den Helikopter und wartete darauf, dass sich sein Herzschlag wieder

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