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Kubu und der Tote in der Wueste

Kubu und der Tote in der Wueste

Titel: Kubu und der Tote in der Wueste Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Stanley
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wenn auch nicht viel. Er beschloss, ein Fax an alle Polizeidienststellen und die Einwanderungsbehörde zu senden mit der Bitte, die Augen nach einem portugiesischsprachigen Mann zwischen Mitte dreißig und Mitte vierzig mit einem auffälligen roten Bart offen zu halten. Er hoffte, das Alter einigermaßen richtig geschätzt
    zu haben.
     

Kapitel 50
    Dianna trat an den Schreibtisch der Sekretärin und fragte freundlich: »Ist Mr Hofmeyr zu sprechen?« Die Sekretärin erkannte sie auf den ersten Blick. »Natürlich, Miss Hofmeyr. Bitte treten Sie ein.« Sie machte sich nicht die Mühe, Cecil vorzuwarnen, denn sie ging davon aus, dass er von nun an stets für die neue Vorsitzende des Unternehmens zu sprechen sei.
    Dianna klopfte an und öffnete die Tür. Sie blickte sich in Cecils Büro mit seinen großzügigen Dimensionen um, das früher ihrem Vater gehört hatte. Sie benutzte bisher noch ein bescheidenes Beraterbüro, aber das machte ihr nichts aus. Sie hatte den Sitz ihres Vaters am
    Kopfende der Tafel im Vorstandssaal inne.
    Cecil sah von seiner Akte auf.
    »Bitte setz dich, Dianna. Ich bin sofort für dich da.« Dianna hatte bereits wie selbstverständlich in dem französischen Renaissancestuhl Platz genommen, dessen Stabilität Kubu Sorge bereitet hatte.
    Cecil schob das Dokument zur Seite und erkundigte sich freundlich: »Wie läuft deine Tour?« Dianna absolvierte gerade eine Vielzahl von Sitzungen mit den einzelnen Direktoren. Er hatte nicht angeboten, sie dabei zu unterstützen, sondern ließ sie ihren eigenen Weg finden. Es schien, als kannte sie die meisten bereits. Die Direktoren hatten ihrerseits die Präsentationen bereits vorbereitet, wenn auch vermutlich für Angus.
    »Oh, sehr gut. Du hast ein straffes Regiment geführt.« Cecil nickte, reagierte aber nicht auf ihr Kompliment. Sie glichen zwei Springbock-Widdern, die sich lauernd umkreisen. Keiner wollte zuerst seine Hörner einsetzen, aber beide hielten die Köpfe gesenkt und die Muskeln angespannt, falls es zu einem Kampf kommen sollte. Es war ihre erste private Unterhaltung seit der Vorstandssitzung.
    »Onkel Cecil«, begann Dianna, die Familienbande betonend. »Ich hoffe, wir können gut zusammenarbeiten. Ich war sehr überrascht, ich meine, von Angus. Ich brauche deine Hilfe.«
    »Gerne. Mit Vergnügen. Womit kann ich dienen?«, antwortete Cecil kalt. »Übrigens, wie geht es Angus?«
    »Viel besser. Darüber wollte ich unter anderem mit dir reden. Ich würde gerne ein paar Tage mit ihm in unserem Ferienhaus in Plettenberg Bay in Südafrika verbringen. Ich glaube, er braucht jetzt Unterstützung. Wir könnten uns am Strand ein wenig abkühlen.« Dianna lachte kurz auf, denn am Kap herrschte gerade eine Hitzewelle, aber Cecil ignorierte ihren kleinen Scherz.
    »Ich habe mir Sorgen wegen der Klinik gemacht, in der Angus sich befindet«, sagte er. »Deshalb habe ich sie mir angesehen. Nicht gerade das Richtige, um sich von einer Tropenkrankheit zu erholen. Eher etwas zur, sagen wir, Rehabilitation? Sie sind sehr diskret dort, meine Güte. Sie wollten nicht mal zugeben, dass sie einen Patienten namens Angus Hofmeyr haben, bis ich den Anruf bei der Vorstandssitzung erwähnte. Er darf unter keinen Umständen gestört werden, so scheint es.«
    Dianna zuckte mit den Schultern. Sie hatte damit gerechnet. »Angus hatte gar keine Malaria, Onkel Cecil. Er ist auf Entzug. Es ging nicht anders.«
    »War das wichtiger, als bei der Vorstandssitzung zu erscheinen?«
    »Wäre es dir lieber gewesen, er hätte betrunken oder im Koma dagesessen? Genau die richtige Botschaft an unsere Investoren, oder?« Jetzt klang sie wütend.
    »Vielleicht hast du recht«, lenkte Cecil ein. »Deiner Mutter geht es übrigens gut. Ich habe nach der Sitzung mit ihr gesprochen. Sie hat gar nicht verstanden, was die ganze Aufregung sollte.«
    Damit hatte Dianna nicht gerechnet. Cecil und ihre Mutter konnten sich nicht ausstehen. Ihre Mutter hasste Botswana und verachtete ihren Schwager mit der Abneigung der konventionell verheirateten Frau für einen gut aussehenden Mann, der anderweitige Interessen hegte. Abgesehen von geschäftlichen Angelegenheiten hatten sie wenig miteinander zu tun gehabt, nachdem die Familie nach London gezogen war.
    »Meine Mutter geht sehr diskret mit solchen Geschichten um«, sagte Dianna aalglatt.
    »Offensichtlich«, stimmte Cecil widerwillig zu.
    Dianna wechselte das Thema. »Ich möchte den Firmen-Learjet benutzen.« Sie wusste, dass Cecil den Learjet als

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