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Kubu und der Tote in der Wueste

Kubu und der Tote in der Wueste

Titel: Kubu und der Tote in der Wueste Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Stanley
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gesehen.«
    »Geht so«, antwortete Luiz leise. »Ich trinke zu viel. Bin immer noch in der Werkstatt. Aber immer noch clean!« »Wunderbar, Luiz! Herzlichen Glückwunsch.«
    »Was wollen Sie?«, fragte Luiz, nicht gerade freundlich. Seine Beziehung zu dem Detective war seit jeher recht ambivalent gewesen.
    »Ich möchte, dass du mir einen Gefallen tust«, sagte Kubu. »Hast du diesen Mann schon mal gesehen?« Er reichte ihm ein Foto des Mannes, von dem er annahm, dass er Kobedi getötet hatte. »Wir glauben, dass er aus Angola stammt. Er ist letzte Woche ermordet worden. Wir wissen nicht, wer er ist. Kam er manchmal hierher?«
    Luiz warf einen kurzen Blick auf das Foto und legte es dann umgedreht auf den Tisch. Er trank einen Schluck von seinem Tequila. Langsam schüttelte er den Kopf. »Kenn ich nicht!« Aber ein Funken der Angst in seinen Augen sagte Kubu das Gegenteil.
    »Bitte, Luiz. Ich brauche deine Hilfe.«
    »Sie brauchen immer meine Hilfe! Wenn ich helfe, kriege ich Probleme!«
    »Ich möchte nur wissen, wer das ist. Hast du ihn schon mal gesehen?«
    Luiz starrte erst Kubu an, dann sein Glas und schüttelte den Kopf. »Sie sind schlecht für mich.« Er stockte. »Sehr schlecht!« Wieder schüttelte er den Kopf. »Wie er richtig heißt, weiß ich nicht. Man nennt ihn Sculo. Aus Angola. Sagen Sie nicht, dass ich das gesagt habe! Er hat böse Freunde.« Luiz blickte sich nervös in der Bar um.
    »Böse Freunde?«, fragte Kubu. »Wer sind diese bösen Freunde?«
    Luiz schüttelte ängstlich den Kopf. »Böse Freunde! Ich sage Ihnen – ich sterbe! Sehr schlecht.« Kubu konnte seine Angst förmlich spüren.
    »Luiz, ich muss es wissen. Ich habe drei Mordopfer, darunter Sculo. Wann hast du ihn zuletzt gesehen?«
    Luiz fuhr fort, den Kopf zu schütteln. »Sehr böse.«
    Kubu starrte Luiz an, sagte aber nichts. Luiz senkte den Blick, schaute sich um, sah Kubu an. Wieder blickte er in sein Glas. Schließlich sagte er: »Böser Mann mit Sculo. Wie ich. Aus Angola. Namen weiß ich nicht.«
    »Ich brauche aber seinen Namen, Luiz. Bitte.«
    Luiz schwieg.
    »Namen weiß ich nicht. Ehrlich. Böser Mann. Er mag dich nicht, du tot.«
    Kubu schob zweihundert Pula über den Tisch.
    »Sehr böse«, sagte Luiz, stopfte die Pula aber in seine Hosentasche.
    »Weißt du, wo ich ihn finden kann? Wo wohnt er?« »In Angola.«
    »Wie oft kommt er in die Bar? Siehst du ihn öfter?«
    Wieder schüttelte Luiz den Kopf. »Nicht oft. Vier, fünf Mal im Jahr.«
    »Luiz. Bitte hilf mir!«, bat Kubu. »Wann hast du ihn zum letzten Mal gesehen?«
    Luiz starrte Kubu in die Augen. »Letzte Woche«, flüsterte er. »Mit Sculo.«
    »Wann letzte Woche? An welchem Tag?«
    Wieder stand Luiz die Angst ins Gesicht geschrieben. »Nicht diese Woche. Letzte Woche. Donnerstag? Freitag? Ich sage nichts mehr. Böser Mann. Wenn er rausfindet, dass ich geredet habe ...« Und er fuhr sich mit der Handkante über die Kehle.
    »Bist du sicher, dass du seinen Namen nicht kennst?«
    »Namen weiß ich nicht.« Er blickte sich um, stürzte seinen Drink hinunter und stand auf. »Namen weiß ich nicht. Aber er hat einen großen roten Bart.« Er drehte sich um und rannte fast hinaus.
    Kubu saß für einen Moment still da. Dann nahm er das Foto und ging an die Bar. Der Barkeeper fragte ihn, ob er noch einen Scotch wolle. Kubu verneinte. Stattdessen zückte er seinen Polizeiausweis und sagte: »Assistant Superintendent Bengu. Haben Sie diesen Mann schon einmal gesehen?« Er reichte ihm Sculos Foto. Der Barkeeper sah es sich an und sagte: »Ja. Er kommt manchmal auf einen Drink rein.«
    »Wissen Sie, wie er heißt?«
    »Nein. Ich rede nie mit ihm. Er sitzt immer an einem Tisch, nie an der Bar.«
    »Hat er Freunde?«
    Der Barkeeper zögerte einen Augenblick. »Normalerweise kommt er allein. Manchmal ist ein Mann mit einem roten Bart bei ihm. Aber ich habe keine Ahnung, wie der heißt.«
    »Es ist sehr wichtig!«, grollte Kubu. Er gab dem Barkeeper seine Visitenkarte. »Falls Sculo oder der Mann mit dem roten Bart noch einmal herkommen, rufen Sie mich sofort an – aber ohne, dass sie es merken. Wenn ich herausfinde, dass sie hier waren und Sie mich nicht angerufen haben, werde ich einen Grund finden, Ihnen die Lizenz zu entziehen, und ich werde einen Grund finden, Sie ins Gefängnis zu stecken.« Kubu hoffte, dass er aggressiv und bedrohlich klang. Der Barkeeper nickte. »Ich werde mich melden!«
    Kubu drehte sich um und ging hinaus. Ein kleiner Fortschritt, dachte er,

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