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Kubu und der Tote in der Wueste

Kubu und der Tote in der Wueste

Titel: Kubu und der Tote in der Wueste Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Stanley
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Dann habe ich schlechte Nachrichten, Kubu. Ms Hofmeyr ist gerade abgereist. Sie ist heute Morgen zusammen mit ihrer Mutter von Plettenberg Bay aus abgeflogen. Und ich hatte keinen Grund, sie aufzuhalten.«
    Kubu verzog das Gesicht. »Hat sie gesagt, wo sie hinwollte?«
    »Ich habe nicht persönlich mit ihr gesprochen, aber einer meiner Leute hat berichtet, dass sie und ihre Mutter mit dem privaten Learjet gereist sind. Wir können bei der Flughafenkontrolle nachfragen.« Schnell führte er ein paar Telefonate. »Der Flugplan sagt Johannesburg«, informierte er Kubu. »Lanseria Airport. Aber der Pilot hat erwähnt, dass sie nach ein paar Tagen weiter nach Gaborone fliegen würden.«
    »Perfekt. Dann kann ich sie da abfangen.«
    »Soll ich der Polizei in Johannesburg Bescheid sagen?«
    Kubu dachte einen Augenblick lang nach. »Nein, unternimm lieber nichts, was sie abschrecken könnte. Bitte nur die Flugverkehrskontrolle, das Flugzeug im Auge zu behalten und uns zu informieren, sobald es irgendwo startet.« Er wechselte das Thema. »Wo genau habt ihr den Arm entdeckt? Habt ihr Fotos vom Fundort?«
    »Haben wir, aber ich weiß etwas Besseres. Ich zeige dir die Stelle. Es tut mir auch gut, mal aus dem Büro rauszukommen. Unterwegs kannst du mir alles erklären. Dann gehen wir rauf zum Haus. Eine Haushälterin kümmert sich darum. Wenn wir noch Zeit haben, können wir anschließend in Plettenberg Bay zu Mittag essen.« Kubu fand den Vorschlag ausgezeichnet.
    Knysna musste früher eine idyllische Stadt gewesen sein, dachte Kubu. Nun schien sie vor Menschen nur so zu wimmeln, die meisten weiß, was ein großer Unterschied zu Botswana war. Die Main Street hatte an jeder Kreuzung nur eine Geradeaus- und eine Abbiegespur, und die Ampeln schienen immer auf Rot zu stehen. An einer Kreuzung musste Bakkies hinter einem riesigen südafrikanischen Brauereilaster halten, der die ganze Straße blockierte, als Kubu zwei Bettler bemerkte, die sich den stehenden Autos näherten. Eine schäbig gekleidete junge Schwarze – ein halbes Kind noch – führte einen blinden Jungen von Fahrzeug zu Fahrzeug. Sie hielt den Insassen eine zerkratzte rote Plastikschale hin. Der Junge stolperte mit einem roh geschnitzten Stock und leeren Augen einher. Das sieht man nicht oft in Gaborone, dachte Kubu. Es wäre eine zu große Schande, wenn ein Verwandter – egal, wie entfernt – auf offener Straße betteln würde. Die ganze Großfamilie würde die beiden irgendwie unterstützen.
    Bakkies bemerkte Kubus Interesse an dem Paar. »Die meisten tun nur so als ob«, sagte er. Es klang ärgerlich. Trotz des Stocks stolperte der Junge über die Bordsteinkante. Kubu hatte nicht den Eindruck, dass er seine Erblindung nur vorspielte. Bakkies fluchte. Er grub in der Hosentasche und fand eine Ein-Rand-Münze. Er hielt sie mit ausgestrecktem Arm aus dem Fenster, bis die beiden Bettler vorüberschlurften und er das Geld in die rote Plastikschale werfen konnte, wo es zu ein paar anderen kleinen Münzen fiel. Die Bettler nahmen die Gabe mit derselben stoischen Gleichgültigkeit an, mit der sie die geschlossenen Fenster anderer Fahrer zur Kenntnis genommen hatten. Die Ampel sprang um auf Grün, und Bakkies fuhr weiter.
    »Also, was ist deiner Meinung nach passiert?«, fragte Bakkies, in Gedanken wieder bei dem Fall.
    »Ich glaube, dass Angus ermordet und seine Leiche in einem Wildreservat abgeladen wurde. Die Mörder haben sich große Mühe gegeben, seine Identität zu verbergen, falls die Leiche gefunden würde. Tatsächlich wurde sie nur durch einen Zufall entdeckt. Wenn der Wildhüter nicht in diese Richtung gefahren wäre, um einem Wissenschaftler von der Universität zu helfen, wäre nichts von ihr übrig geblieben.« Kubu hielt inne und dachte daran, dass das Durcheinander von Knochen, Sehnen und geronnenem Blut einst sein Freund gewesen war. »Dann haben sie den Haiangriff hier inszeniert, um es nach einem Unfall aussehen zu lassen.«
    Bakkies schüttelte den Kopf. »Aber warum haben sie den Unfall nicht gleich in Botswana inszeniert? Warum haben sie sich die Mühe gemacht, erst dort den größten Teil der Leiche loszuwerden und den Rest quer durch Afrika zu transportieren?«
    Das hatte Kubu auch Kopfzerbrechen bereitet. »Ich glaube, sie brauchten Angus lebendig für die Vorstandssitzung dieses großen Unternehmens, von dem ich dir erzählt habe – die Botswana Cattle and Mining Company. Ich weiß noch nicht genau warum, aber die Antwort werden wir vermutlich

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