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Kubu und der Tote in der Wueste

Kubu und der Tote in der Wueste

Titel: Kubu und der Tote in der Wueste Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Stanley
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auf die Lippe – »angegriffen wurde.«
    »Haben Sie gehört, worüber sie sich gestritten haben?«
    »Ich lausche nicht.«
    »Sie haben keine Ahnung?«
    Zelda zuckte mit den Schultern. »Sie haben sich immer gestritten. Schon als Kinder. Warum sollte sich das im Erwachsenenalter ändern?«
    »Hatten sie einen Eisschrank dabei, als sie kamen? Einen kleinen Campingkühlschrank?«
    Zelda schüttelte den Kopf. Es war klar, dass diese Männer nur ihre Zeit verschwendeten. »Ich muss arbeiten«, sagte sie. »Ich muss das Haus sauber machen und abschließen.«
    Kubu und Bakkies saßen draußen vor dem Lookout-Restaurant und blickten über den weiten Strand und auf die Berge im Hintergrund. Beide aßen einen Teller Calamari und tranken ein Glas Weißwein dazu. Bleiche Besucher aus Europa sonnten sich, bis sie schmerzhaft erröteten, während gebräunte Surfer auf den Wellen ritten. Ich komme mir vor wie im Urlaub, dachte Kubu mit einem Anflug von Schuldgefühlen, und nicht wie auf einer Jagd nach einem heimtückischen Mörder.
    »Ich muss morgen mit dem ersten Flug nach Gaborone zurück«, sagte er zu Bakkies. »Ich möchte Dianna Hofmeyr zu Haus willkommen heißen, wenn sie landet.«
    Bakkies nickte. »Was kann ich tun?«
    »Einiges. Finde raus, ob irgendjemand Angus oder Jason am Strandhaus gesehen hat. Ich lasse dir die Fotos da. Beantrage einen Durchsuchungsbeschluss und kämm das Haus durch. Dianna ist mit einem Campingkühlschrank hier runtergeflogen. Kann sein, dass sie ihn entsorgt haben, aber wenn du ihn findest, lass ihn auf Spuren von Meerwasser und Blut untersuchen. Ich wette, dass die DNA zu dem Arm passt. Such auch nach Angus’ Pass. Sie wären verrückt, wenn sie den nicht vernichtet hätten, aber wenn du ihn findest, wird Jasons Bild darin kleben. Und dann bitte deine Kollegen in der Rechtsmedizin, einen Histolyse-Test an dem Gewebe durchzuführen, um festzustellen, ob der Arm vorher tiefgefroren war, bevor er in Meerwasser getränkt wurde.«
    Bakkies war beeindruckt. »Du hast das wirklich gründlich durchdacht, was, Kubu? Ich wünschte, du könntest mir bei manchen von meinen Fällen helfen!«
    Kubu lachte. »Ein andermal, Bakkies. Bisher habe ich diesen hier noch nicht ganz gelöst.« Zurück in Knysna studierte Kubu die Aussagen und Beweisstücke, die Bakkies bisher zusammengetragen hatte. Dann mietete er ein Zimmer in der Frühstückspension, die Bakkies ihm empfohlen hatte, die Bond Lodge an der Bond Street. Sie befand sich in einem schönen alten Haus mit prächtigen Gelbholz-Decken und -Fußböden, eingerichtet mit einem bunten Sammelsurium von Antiquitäten. Die Pension lag nicht am Meer, sondern auf halbem Weg den Hügel hinter der Stadt hinauf. Vom oberen Stockwerk aus hatte man eine wundervolle Aussicht auf die Lagune, für die Knysna so berühmt war. In der Ferne ragten die Heads auf – die steilen Klippen, die den schmalen Durchgang von der Lagune zum Meer flankierten.
    Die freundliche Besitzerin – Sechzigerjahre-Hippie und elegante Dame zugleich – bot ihrem Gast ein Glas Wein an und zählte ihm Restaurants in der Nähe auf. Kubu äußerte ihr gegenüber seine Bewunderung für die Schönheit dieser Gegend. Auch wenn die Luftfeuchtigkeit unerträglich war.
    Er rief Joy an und versicherte ihr, dass alles in Ordnung sei und er am nächsten Tag zurückkehre. Er versprach, im Großen
    und Ganzen seine Diät einzuhalten, auch wenn man es auf einer Geschäftsreise damit nicht ganz so genau nehmen konnte. Dann entschied er sich für das Restaurant, in das Bakkies seine Frau zu besonderen Gelegenheiten ausführte und das ihm auch die Besitzerin des kleinen Hotels empfahl. Sie bestellte ihm einen Tisch und fuhr ihn hin.
    Das Restaurant hieß The Firefly Eating House, und der Name erschloss sich Kubu sofort, als er dort ankam. Eingang und Garten des alten Hauses, in dem sich das Restaurant befand, waren mit Ketten winziger Lichter geschmückt, die eine unwirkliche Atmosphäre schufen, welche den ganzen Abend prägte. Eine große Frau in einem schlichten, orientalisch anmutenden Kleid hieß Kubu willkommen und führte ihn mit einem Blick auf seinen Bauch zu einem Tisch am schmalen Ende der Veranda, sodass sich die anderen Gäste und die Kellner nicht an ihm vorbeizwängen mussten.
    Die Speisekarte bot eine ungewöhnliche Mischung von Curries und gewürzten Gerichten aus aller Herren Länder, kombiniert zu faszinierenden Kreationen. Kubu lief das Wasser im Mund zusammen, als Küchendüfte zu ihm

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