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Kubu und der Tote in der Wueste

Kubu und der Tote in der Wueste

Titel: Kubu und der Tote in der Wueste Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Stanley
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hinunter ans Kap geflogen hatte. Kubu spürte, dass das Blatt sich wendete. Er zeigte dem Piloten namens Joubert seinen Polizeiausweis und befragte ihn zu dem Flug nach Plettenberg Bay. Er war ohne besondere Vorkommnisse verlaufen. Dann erkundigte sich Kubu, als fiele es ihm im Nachhinein noch ein: »Hatte Ms Hofmeyr viel Gepäck dabei?«
    Der Pilot wirkte überrascht und zuckte dann die Achseln. Er blickte zu Boden und trat ein loses Stück Teer weg. »Nein, nicht besonders. «
    »Hatte sie vielleicht so etwas wie eine Kühltasche oder einen von diesen Camping-Kühlschränken dabei?«
    Joubert blickte erstaunt auf. »Ja, tatsächlich. Woher wissen Sie das? Sie hatte so einen kleinen Kühlschrank dabei, der mit Gas oder Zwölf-Volt-Batterien betrieben werden kann. Natürlich war er nicht angeschlossen. Aber mit einer Kordel zugebunden.« Er verzog das Gesicht. »Schien höllisch kalt zu sein«, fügte er mit beiläufiger Ironie hinzu. »Auf der Außenseite ist Wasser kondensiert.«
    »Haben Sie sie gefragt, was darin war?«
    Er zuckte die Achseln. »Nein. Geht mich nichts an. Aber sie hat es mir von sich aus erzählt. Sie sagte, das Fleisch in Südafrika sei nicht so gut wie unseres. Sie nehme lieber ihr eigenes mit. Hat sie einfach so gesagt. Komisch. Ansonsten war sie nicht sehr gesprächig.«
    Kubus Flug wurde aufgerufen. Er dankte dem Piloten für seine Hilfe, aber dieser achtete schon gar nicht mehr auf ihn, sondern schrie den Mann an, der das Flugzeug betankte. Das Erdungskabel war nicht angeschlossen. Er winkte Kubu über die Schulter hinweg zu, während er zum Jet zurückrannte.
    Am Flughafen von George mietete Kubu den preiswertesten Wagen. Bis nach Fairwaters war es ziemlich weit, und die Fahrt gestaltete sich ungemütlich. Der Sitz war zu schmal für seine Figur, und seine Knie stießen selbst dann noch an das Lenkrad, als er den Sitz ganz zurückgeschoben hatte. Nach einer Weile gab er es auf, an der armseligen Klimaanlage herumzudrehen, und öffnete das Fenster. Die Klinik lag ein wenig außerhalb, und er wunderte sich, dass er sie auf Anhieb fand.
    Vor dem imposanten Eingangstor bestand ein höflicher, aber unbeugsamer Wachmann darauf, seinen Termin durch ein Telefonat zu bestätigen. Kubu parkte neben einem Mercedes-Sportwagen und versuchte, dessen jungfräulich weißen Lack nicht mit seiner backsteinroten Tür zu zerkratzen, als er seinen dicken Bauch herausquetschte.
    Er war fast eine halbe Stunde zu früh, und anstatt direkt zum Empfang zu gehen, lief er seitlich um das Gebäude herum. Er wollte ein Gefühl für diese exklusive Klinik bekommen. Rasenflächen zogen sich von der Vorderseite des Hauptgebäudes aus hinunter zu einem weitläufigen Swimmingpool. Viel war nicht los, nur einige wenige Patienten lagen in der Sonne oder unterhielten sich im Wasser. Die einzigen schwarzen Gesichter waren die der Kellner, die den Patienten fantasievolle Cocktails brachten. Garantiert alkoholfrei, dachte Kubu sarkastisch.
    »Entschuldigen Sie, Sir, kann ich Ihnen helfen?« Einer der Kellner stand neben ihm.
    »Äh, ja, ich suche die Rezeption.«
    »Dahin kommen Sie durch den Vordereingang. Erlauben Sie mir, Sie zu begleiten.« Er drängte Kubu zum Haupteingang und führte ihn hinein. Er wich Kubu nicht von der Seite, bis eine Frau kam, die sich seiner annahm.
    »Ich bin Superintendent David Bengu. Ich habe einen Termin mit der Managerin, Ms Kew.«
    Die Empfangsdame nickte und rief an. »Sie erwartet Sie jetzt, Superintendent.«
    Kubu wurde zu einem großen Büro gebracht, unpersönlich eingerichtet, aber mit einer prächtigen Aussicht über die Rasenflächen hinweg auf die Outeniqua-Berge.
    »Wunderbar!«, sagte er zu der streng wirkenden Ms Kew. Sie nickte, schien aber keine Lust auf Smalltalk zu haben.
    »Sie sagten, Sie seien von der Kriminalpolizei, Superintendent. Können Sie sich ausweisen?«
    Er reichte ihr seinen Polizeiausweis, den sie eingehend studierte. Als sie den Termin vereinbart hatten, hatte er ihr nicht auf die Nase gebunden, dass er für das CID in Botswana und nicht in Südafrika arbeitete. Er hielt die Luft an. Falls sie sich weigerte, mit ihm zu reden, war er machtlos. Es verstieß gegen die Vorschriften, ohne einen Kollegen von der südafrikanischen Polizei hierher zu kommen, aber sie schien zufrieden und reichte ihm seinen Ausweis zurück.
    »Sie werden verstehen, Assistant Superintendent, dass ich Ihnen keine Auskünfte über unsere Patienten erteilen kann. Es gilt die übliche

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