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Kubu und der Tote in der Wueste

Kubu und der Tote in der Wueste

Titel: Kubu und der Tote in der Wueste Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Stanley
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Windschutzscheibe putzen, aber er hat nur abgewinkt und mir etwas Kleingeld als Trinkgeld gegeben. Hinterher hat sich herausgestellt, dass es nicht mal richtiges Geld war.« Er grinste verbittert. »Er hat mich verarscht, Rra!«
    Kubu war hellhörig geworden. »Was soll das heißen: kein richtiges Geld? Haben Sie die Münzen noch?«
    Mashu griff in seine Hosentasche und holte einen schäbigen Geldbeutel hervor. Er wühlte darin herum, zog drei Münzen heraus und reichte sie Kubu. Rasch verschwand der Beutel wieder.
    Kubu betrachtete das Geld. Es waren angolanische Münzen, insgesamt fünf Neue Kwanza. In Botswana waren sie gar nichts wert, in Angola kaum etwas.
    »Ich gebe Ihnen fünf Pula dafür«, bot er Mashu an. Der konnte sein Glück kaum fassen, aber mit dem Misstrauen der ganzArmen fragte er gerissen: »Vielleicht sind sie mehr wert?« Kubu warf die Münzen auf den Tisch und sagte: »Schon gut. Ich brauche sie nicht wirklich. Sie können sie behalten.« Sofort knickte Mashu ein und nahm die angebotenen Pula.
    Das war alles, was Kubu aus ihm herausbekommen konnte. Nicht sehr viel, aber immerhin mehr als erwartet. Er beendete die Befragung mit der Bitte, Mashus Fingerabdrücke nehmen zu dürfen. Mashu wurde nervös und fragte, ob er einen Anwalt brauche. Kubu lachte bloß. Er bezweifelte, dass Mashu jemals einem Anwalt auch nur Benzin verkauft hatte. Dummerweise kam Noko herein, als Kubu gerade Mashu die Fingerabdrücke abnahm.
    »Was hat er ausgefressen?«, fragte er. »Wollen Sie ihn verhaften?«
    »Nein, nein, er hat sich nichts zuschulden kommen lassen«, beschwichtigte Kubu. »Ich möchte nur seine Fingerabdrücke mit den anderen vergleichen, die wir auf der Quittung gefunden haben.«
    Noko nickte, sah Mashu aber misstrauisch an. Um die Situation zu retten, betonte Kubu, wie sehr ihm Mashu behilflich gewesen war,und schüttelte beiden die Hand, was ihm Tintenflecke von Mashus und Öl von Nokos rechter Hand einbrachte. Er gab auf und machte sich
    in Richtung Rucksack Resort auf den Weg.
     

Kapitel 16
    Das Rucksack Resort unterschied sich erheblich von Dale’s Camp. Dass es keine luxuriöse Lodge war, sah Kubu schon von Weitem. Rund um das Haupthaus standen etwa ein Dutzend Zelte für Reisende, die Afrika günstig erleben wollten und im Bus fünf Wochen lang den Kontinent durchquerten.
    Kubu stellte sich am Empfangsschalter vor und erklärte dem Mädchen an der Rezeption, dass er in einer halben Stunde den Manager sprechen wolle. Dann bat er um ein großes Handtuch, weil er sich zuvor den Staub abwaschen wollte. Hier gab es weder Gepäckträger
    noch Kellner, und Kubu beschloss, sich selbst ein Steelworks zu besorgen.
    Das Mädchen schlug vor, er solle die öffentlichen Duschen auf dem Gelände benutzen, und reichte ihm das Handtuch. Kubu hatte den Eindruck, sie wollte nicht, dass er sich in der Männertoilette neben dem Speisesaal wusch. Ein halbnackter schwarzer Dreihundertpfundmann hätte die Gäste schockieren können, obwohl die meisten von ihnen jung waren.
    Kubu blickte sich um und stellte fest, dass eine große Bar, die auch kleine Gerichte anbot, der Mittelpunkt des Resorts war. Es war eben ein einfaches Resort für Reisende mit wenig Geld.
    »Der Mann an der Bar, arbeitet er regelmäßig dort?«, fragte Kubu.
    »Oh ja«, antwortete sie lächelnd. »Er ist Barkeeper, Eigentümer, Manager, Rausschmeißer und Mädchen für alles. Wir haben nicht viel Personal.«
    »Ich rede mit ihm, sobald ich mich ein bisschen frisch gemacht habe«, sagte Kubu.
    Eine Viertelstunde später ging Kubu an die Bar und stellte sich vor. Der Barkeeper sagte, sein Name sein Dieter Papenfuß, aus der Schweiz. Er habe die Lodge vor fünf Jahren gegründet und es mache ihm großen Spaß, jungen Leuten aus aller Welt eine preiswerte Unterkunft in seinem Lieblingsland anzubieten.
    »Vor fünfzehn Jahren habe ich selbst eine Safari quer durch Afrika gemacht«, erklärte er. »Zwanzig Studenten in einem Überland-Lkw ... Eine Woche haben wir in Botswana verbracht, hauptsächlich in Chobe und Savuti. Damals habe ich mich in das Land verliebt, und ich liebe es noch heute. Hier treffe ich viele junge Leute und auch einige ältere, die nicht das Geld haben, um die hohen Preise anderswo zu bezahlen. Ich berechne allen dasselbe, ob reich oder arm. Ich bin nicht dafür, zwei Preiskategorien zu haben, eine für Einheimische und eine für Ausländer. Irgendwann macht das den Tourismus kaputt. Aber manche Leute kriegen einfach den Hals

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