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Kubu und der Tote in der Wueste

Kubu und der Tote in der Wueste

Titel: Kubu und der Tote in der Wueste Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Stanley
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Zusammenhang mit anderen Fällen, an denen er arbeitete, um Rückruf. Unter den E-Mails war keine wirklich interessante. Er wünschte, er hätte die Spams unterdrücken können, die versprachen, seine Manneskraft zu erhöhen, oder Pornovideos anboten, zum Beispiel von geilen Teenagern at spring break , was er für eine Art von amerikanischem Bacchanal hielt. Wie lange würde das Internet den Ansturm der Pornografie und aufdringlicher E-Mails noch aushalten?
    Die Highlights waren die Berichte aus der Kriminaltechnik und der Rechtsmedizin. Die Techniker hatten die Abgüsse der Reifenspuren untersucht und waren zu dem Ergebnis gekommen, dass sie von Yokohama Geolandars stammten – häufig benutzten Buschreifen in Botswana. Die Stiefelspuren waren ohne Beweiskraft, weil die Sohlen abgelaufen und die Umrisse zu undeutlich waren. Kubu überlegte. Damit war nicht besonders viel anzufangen.
    Dann wandte er sich dem Obduktionsbericht von Ian Mac-Gregor zu. Er legte sein Notizbuch bereit und machte es sich bequem, um den Bericht aufmerksam durchzulesen.
    Im ersten Absatz wurden die sterblichen Überreste, ihr Zustand und der Fundort beschrieben. Im zweiten Absatz hieß es, einige der Ergebnisse müssten als spekulativ gelten angesichts der Tatsache, dass so viele Teile der Leiche fehlten.
    Bei dem Toten handelte es sich um einen männlichen Weißen. Geschätztes Alter: zwischen fünfundzwanzig und fünfunddreißig Jahre, geschätzter Todeszeitpunkt: ca. vier bis acht Tage vor Auffindung, geschätzte Größe: zwischen 1,70 und 1,80 Meter, Gewicht: Schätzung nicht möglich, Haarfarbe: braun. Todesursache: möglicherweise ein heftiger Schlag mit einem stumpfen Gegenstand auf den Hinterkopf, der zur Zertrümmerung des Schädelknochens und zum Genickbruch geführt hatte. Die Art der Tatwaffe konnte nicht bestimmt werden. Auf den linken Arm hatte offenbar jemand mit einem scharfen Instrument eingeschlagen und ihn am Ellbogen abgetrennt. Der Oberarmknochen trug Spuren von Schlägen. Der Ellbogen wies nicht die typischen Bissspuren auf, die die Zähne einer hungrigen Hyänehinterlassen hätten. Der Unterarm befand sich nicht bei den sterblichen Überresten, die der Rechtsmediziner erhalten hatte. Röntgenaufnahmen hatten gezeigt, dass sich der Tote irgendwann zu Lebzeiten beide Arme gebrochen hatte, den linken über dem Ellbogen und den rechten nahe am Handgelenk. Beide Brüche waren gut verheilt. Zu welchem Zeitpunkt die Brüche entstanden waren, war nicht feststellbar. Das abgetrennte Bein gehörte zu der Leiche, von dem anderen Bein fehlte jede Spur.
    Wie Kubu bereits vermutet hatte, waren die Zähne ausgeschlagen worden, und zwar mit roher Gewalt, da einige von ihnen abgebrochen waren, die Wurzeln aber noch im Kieferknochen steckten. Insgesamt fünfzehn Zahnwurzeln waren noch vorhanden. Keiner der Zähne war gefunden worden. Um einen solchen Schaden anzurichten, musste ein Werkzeug wie ein Schraubenzieher oder ein Brecheisen benutzt worden sein.
    Bei der Untersuchung von Kubus Probe des verfärbten Sandes war festgestellt worden, dass die Verfärbung durch menschliches Blut verursacht worden war. Die Probe war ins Labor geschickt worden, um die DNA zu analysieren und sie mit jener der Leiche zu vergleichen. Jedoch war noch nicht sicher, ob die Probe verwendbar war. Jedenfalls gab es noch keine Ergebnisse. MacGregor schloss mit der Aussage, dass es nicht möglich sei, den Verstorbenen anhand seiner sterblichen Überreste eindeutig zu identifizieren. Dieeinzige Möglichkeit bestünde darin, Röntgenaufnahmen von Armbrüchen zu durchforsten und nach einer Übereinstimmung mit denen des Toten zu suchen. Die Röntgenaufnahmen befänden sich in der Akte, die Resultate der DNA-Tests würden noch hinzugefügt.
    »Das hilft uns auch nicht weiter«, murmelte Kubu mutlos.
    Im Geiste ging er noch einmal alles durch, was er wusste. Er hatte nichts Konkretes, nur den vagen Verdacht, dass es sich bei der Leiche um einen der Rucksacktouristen handeln könnte, die sich im Resort gestritten hatten. Er fragte sich, ob sich die Mühe lohnte, Staal und Tannenbaum ausfindig zu machen. Nach einigem Nachdenken kam er widerstrebend zu dem Schluss, dass es sein musste. Daher bat er einen seiner jungen Kollegen, bei den Fluggesellschaften nachzufragen, ob einer der jungen Männer seine Reservierung geändert oder bestätigt habe.
    »So«, sagte er laut, »im Moment kann ich nicht mehr unternehmen. Es ist Samstag, und ich habe eine Verabredung mit meiner

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