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Kubu und der Tote in der Wueste

Kubu und der Tote in der Wueste

Titel: Kubu und der Tote in der Wueste Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Stanley
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sie sich jetzt schon um den Gewinn stritten?
    Er hatte jedoch nicht vor, das Ergebnis der Diskussion abzuwarten. Er musste sich davonstehlen, solange sie abgelenkt waren. Leise zog er sich zurück, die Augen unablässig auf sie gerichtet. Die beiden Männer fuhren mit ihrer Tätigkeit fort. Einer erhob die Stimme, ein kurzer Streit schien aufzuflammen, aber alles, was Aron mitbekam, war, dass sie kein Englisch sprachen. Dann hatte er es durch die Tür zurück in die Schleuse geschafft. Er atmete aus. Es war ihm nicht bewusst gewesen, dass er die ganze Zeit die Luft angehalten hatte.
    Plötzlich schloss sich eine riesige Hand um seinen Unterarm. Die langen, wulstigen Finger umschlossen sein Handgelenk. Er fühlte, wie seine Knochen knirschten und ihm der Revolver aus der Hand fiel. Er drehte sich um und erblickte einen gewaltigen Schwarzen in einem Khakioverall. Er schrie nicht auf, und im ersten Augenblick sagte auch der Schwarze nichts. Dann rief er fast beiläufig: »Boss!« Einer der Männer am Sortiertisch drehte sich um, ein gedrungener Mann mit einem buschigen roten Bart. Er sah erst überrascht, dann wütend drein. Aron war sich sicher, dass er ihn noch nie zuvor gesehen hatte. Gleich darauf wandte sich der andere Mann zu ihnen um. Er war gut gebaut und hatte dichtes schwarzes Haar und einen schwarzen Vollbart. Aron erkannte ihn auf den ersten Blick. Es war sein Chef, Jason Ferraz.
     

Kapitel 22
    »Sim? O que voce querem?«
    Es blieb eine Zeit lang still in der Leitung, während der Anrufer sich diese Begrüßung übersetzte. Dann sagte er: »Ja, hallo, ich möchte mit Ihnen reden.«
    »Sie reden mit mir. Worüber wollen Sie reden?« Der Angerufene sprach mit starkem portugiesischem Akzent. Er klang weder interessiert noch freundlich.
    »Ich weiß, was Sie tun. Ich weiß, warum Sie es tun. Ich glaube, darüber sollten wir reden.« Die Stimme des Anrufers besaß die Geschliffenheit und Aussprache des Absolventen einer britischen Eliteschule. Der Mann am Telefon war sich sicher, dass er sie noch nie zuvor gehört hatte, und dennoch schien ihm irgendetwas daran vertraut zu sein.
    »Scheiße. Sie verplempern meine Zeit mit Scheiße! Ich lege auf.« Und das tat er. Niemand sollte diese Handynummer kennen, außer den wenigen, die sie kennen mussten. Vielleicht hatte sich der Anrufer verwählt, oder es war eine Art betrügerischer Trick. Er rechnete nicht damit, von dem Anrufer jemals wieder zu hören, doch in diesem Moment klingelte erneut sein Telefon. Er wollte die Nummer des Anrufers prüfen, doch auf dem Display stand nur »unterdrückt«. Er verzog so das Gesicht, dass sein roter Bart raschelte. »Was wollen Sie?«, raunzte er ins Telefon.
    »Wenn Sie wieder auflegen, gibt es andere Leute, mit denen ich reden kann. Leute, die an der Information interessiert wären, dass Sie eine prominente Person gekidnappt haben und gefangen halten. Die Polizei zum Beispiel.«
    »Was wollen Sie? Wollen Sie Geld?«, fragte der Mann etwas leiser als zuvor, während er überlegte, wer seine Nummer haben und so viel wissen konnte. Er musste in Erfahrung bringen, wer diese Person war. Er musste wissen, wen er nun umbringen musste.
    »Nein, ganz im Gegenteil, ich wollte Ihnen einen Deal vorschlagen. Einen für Sie äußerst vorteilhaften Deal.« Daraufhin folgte ein langes Schweigen. Es schien, dass der Anrufer ohne Ermunterung nicht weiterreden würde. Endlich folgte eine Antwort: »Was für einen Deal?«
    »Sie halten die genannte Person bis zu einem bestimmten Zeitpunkt fest. Es wird ein Lösegeld bezahlt werden, aber trotzdem halten Sie sie noch für weitere zwei Wochen fest. Dann sollen Sie sie aber freilassen, nicht wahr? Die Person soll akzeptieren, was geschehen ist, und Sie sollen genügend Zeit erhalten, mit dem Geld zu verschwinden. Viel Geld, richtig?« Die Stimme schwieg. Dann fuhr sie fort, ruhig, aber fest: »Das wird nicht funktionieren, oder? Der Mann weiß zu viel darüber, wo er gewesen ist, wen er gesehen hat und wie lange es gedauert hat, zu seinem Versteck zu gelangen. Sie können ihn nicht lebend gehen lassen. Das wäre wenig sinnvoll, oder?«
    »Wer sind Sie eigentlich? Warum glauben Sie, so viel über meine Geschäfte zu wissen? Es ist sehr gefährlich, zu viel über die Geschäfte anderer Leute zu wissen.«
    »Mein Name tut nichts zur Sache. Betrachten Sie mich einfach als einen Freund.«
    »So, so, Freund, Scheiße. Also, was willst du? Was ist dein Deal?«
    »Ich will dasselbe, was Sie wollen. Ich will

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