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Kubu und der Tote in der Wueste

Kubu und der Tote in der Wueste

Titel: Kubu und der Tote in der Wueste Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Stanley
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vorbeizuschauen.
    Joy erschien schon früh. Sie brachte die Sonntagszeitung und einige üppige Kuchen mit, die sie auf dem Weg zum Krankenhaus von einem Straßenhändler gekauft hatte. Sie war unterwegs zu seinen Eltern, versprach aber, rechtzeitig zurück zu sein, falls der Arzt ihn entließe. Sie kennt mich zu gut, dachte er. Sie weiß genau, dass ich heute unerträglich sein werde. Sobald sie gegangen war, schlug Kubu die Zeitung auf und fand den Artikel über die beiden Morde. Er war knapp gehalten, aber überraschend genau. Der Bericht nannte Einzelheiten des Mordes an Kobedi und zitierte die Polizei, die vermutete, der Mörder sei selbst ermordet worden – einem Attentat zum Opfer gefallen, hieß es. Beigefügt war ein Foto des großen, schwarzen Gesichts mit der Aufforderung, dass Personen, die diesen Mann wiedererkannten, sich bei der Polizei melden sollten. Der Mörder muss eine 22-Kaliber-Pistole oder eine ähnliche Waffe benutzt haben, überlegte Kubu, weil die Kugeln das Gesicht nicht weggerissen hatten. Eine Waffe, die leicht zu verstecken und nicht so laut war.
    Weiter wurde erwähnt, dass Kubu am Tatort angegriffen und verletzt worden war. »Zurzeit erholt sich Assistant Superintendent Bengu im Princess Marina Hospital und wird wahrscheinlich am Montag wieder entlassen werden.« Kubu schnaubte. »Montag, so ein Mist!«, sagte er laut.
    Ansonsten stand in der Zeitung nicht viel Interessantes. Kubu war mit den Gedanken woanders. Dennoch registrierte er einen kurzen Artikel darüber, dass der Vorstand der BCMC am Donnerstag zusammenkommen wolle. Es wurde spekuliert, dass Angus Hofmeyr, der Sohn des Firmengründers Roland Hofmeyr, den Vorsitz beanspruchen würde, da er nunmehr eine Anteilsmehrheit geerbt habe.
    Kubus Interesse erwachte, als er sich dem Sportteil zuwandte, der über die Vorrunde zu einem Cricket-Turnier zwischen Südafrika und Australien berichtete. Wie die meisten Fans hoffte er inständig, dass die Aussies weggeputzt würden; es gab da eine natürliche Affinität zu Mitafrikanern. Er freute sich, als er las, dass die Proteas auf einer guten Ausgangsposition für die letzten beiden Tage standen.
    Während er die Einzelheiten über das Spiel las, kam Edison Banda eine Akte schwenkend herein. »Morgen, Kubu. Wie geht’s dir?«
    »Furchtbar, Edison!«, antwortete Kubu. »Gestern Morgen war ich schon wieder fit, aber die lassen mich nicht raus hier. Der Arzt kommt erst nach dem Mittagessen – hoffentlich nach dem heutigen! Es gibt so viel zu tun! Ich habe das Gefühl, dass wir ganz kurz vor einem Durchbruch in den Fällen stehen, aber solange ich hier rumliege, bin ich nutzlos!«
    Edison wartete, bis Kubu sich ausgejammert hatte. »Ich habe hier etwas für dich, dass dich von deinem Elend ablenken wird«, sagte er und reichte Kubu den Ordner. »Hier ist der Bericht über die Durchsuchung von Kobedis Haus. Das war vielleicht ein Früchtchen, dieser Kobedi!«
    Kubu legte den Ordner auf das Nachtschränkchen. »Erzähl mal.« Edison setzte sich zu ihm und legte los.
    »Nachdem der Rechtsmediziner weg war und die Fotografen und die Spurensicherung in Kobedis Schlafzimmer fertig waren, haben wir das Haus von oben bis unten abgesucht. Wir haben keine Einbruchsspuren gefunden, daher halten wir es für möglich , dass Kobedi seinen Mörder erwartet oder zumindest gekannt hat. Darauf weisen auch zwei halbleere Gläser Scotch hin, die in einer Art Arbeitszimmer standen. Eines trug Kobedis Fingerabdrücke, das andere die des Kerls, den wir tot auf der Straße gefunden haben. Also hast du wahrscheinlich recht, und er war der Typ, der dich angegriffen hat. Jedenfalls sieht es ganz danach aus. Wir haben kein Geld bei Kobedi oder deinem Angreifer gefunden, und den Safe in der Wand konnten wir noch nicht knacken. Den nehmen wir uns am Montag vor. Unser Schlosser kriegt ihn nicht auf – es ist ein deutsches Fabrikat. Wir haben die Kollegen in Johannesburg um Unterstützung gebeten, und sie schicken morgen Vormittag jemanden rauf.«
    Eine Hilfsschwester schob einen Teewagen herein. Sowohl Kubu als auch Edison nahmen sich eine Tasse und ein paar Kekse.
    »Wir haben auch keine weiteren Fragmente des Briefs gefunden, den du gesehen hast«, fuhr Edison nach ein paar Schlucken Tee fort. »Augenblicklich können wir nur spekulieren, aber wir gehen davon aus, dass dein Angreifer sie mitgenommen hat. Vielleicht hat derjenige, der den Kerl erschossen hat, sie ihm anschließend abgenommen. Kobedi könnte einen von

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