Kubu und der Tote in der Wueste
gesteckt hat.«
Kubu schüttelte vorsichtig den Kopf. »Es muss aber noch etwas anderes dahinterstecken.«
»David!«, sagte Mabaku gereizt. »Ich bin mir sicher, dass Cecil Hofmeyr nicht in den Mord verwickelt ist. Er war zwar nicht gerade erschüttert, als ich ihm von Tod Kobedis erzählte, aber für mich klang es glaubwürdig, als er sagte, er wüsste nichts davon. Nennen Sie esIntuition, wenn Sie wollen. Er ist nicht der Typ für einen Mord. Übrigens hat er auch gesagt, er habe nie persönlich mit Frankental gesprochen. Ich muss zugeben, dass der Brief merkwürdig ist, aber ich sicher, dass Hofmeyr nichts über den Mord weiß.«
»Haben Sie ihm erzählt, dass Frankental vermisst wird?«, fragte Kubu. Seine Kopfschmerzen kehrten zurück.
»Ja, ich habe ihm gesagt, wir hielten die Leiche am Wasserloch für Frankental. Ich glaube, das hat letztendlich geholfen, weil er vielleicht geglaubt hat, wir wüssten nicht, wer den Brief geschrieben hatte. Deswegen hat er gelogen. Er muss befürchtet haben, wir könnten glauben, er sei in beide Morde verwickelt. Bestimmt ist er deswegen umgekippt. Ich glaube nicht, dass er von Frankentals Verschwinden wusste.«
Die beiden Männer schwiegen eine Weile. Dann sagte Mabaku: »Falls Ferraz etwas mit Diamantendiebstahl zu tun hatte und Frankental ihm draufkam, wäre das ein Motiv, Frankental loszuwerden. Dann wäre der Brief ein belastendes Indiz. Wir müssen uns noch einmal mit Ferraz unterhalten. Wollen Sie das nicht arrangieren, sobald Sie hier raus sind?«
»Ich werde für Montag einen Termin vereinbaren, Director. Bis dahin bin ich garantiert wieder auf den Beinen.« Kubu spürte eine Welle der Erregung. Seine Kopfschmerzen verschwanden. Er begann, seinen Besuch zu planen.
Mabaku riss ihn aus seinen Gedanken. »Haben Sie das Foto erhalten, das ich Ihnen geschickt habe?«
»Nein, ich habe nichts bekommen. Was für ein Foto denn?«, fragte Kubu neugierig.
»Vielleicht liegt es an der Rezeption«, sagte Mabaku. »Ich gehe mal nachsehen.«
Kurz darauf kehrte er zurück. »Idioten! Sie haben geschlafen, und die dachten, sie dürften Sie nicht stören.« Er überreichte Kubu das Bild des letzten Opfers. »Erkennen Sie ihn?«
»Woher haben Sie das, Director?«, fragte Kubu verblüfft. »Ich glaube, das ist der Mann, der mich niedergeschlagen hat.«
»Er ist heute Morgen in einer Gasse gefunden worden. Kopfschuss. Aus nächster Nähe. Eine Hinrichtung, würde ich sagen.«
Kubu lehnte sich in die Kissen zurück. Was ging da vor? Drei Leichen, aber kein Motiv. Keine Gründe. Keine echten Anhaltspunkte. Er runzelte die Stirn und klingelte nach der Schwester, um noch einmal um eine Tablette zu bitten. Er musste raus aus dem Krankenhaus. Es gab so viel zu tun!
»Kommt nicht infrage, dass Sie das Krankenhaus verlassen, ehe die Ärzte es erlauben«, sagte Mabaku energisch, als könnte er Kubus Gedanken lesen. »Frühestens morgen Nachmittag! Vielleicht auch erst am Montag.« Kubu öffnete den Mund, um ihm zu widersprechen, schloss ihn aber wieder angesichts Mabakus drohender Miene. »In Ordnung, Director«, sagte er gehorsam.
In dem Moment spielte Mabakus Aktenkoffer Wilhelm Tell . Mabaku suchte nach seinem Handy. »Ja, Banda?« Er hörte einen
Augenblick zu. »Danke. Gute Arbeit! Legen Sie mir Ihren Bericht auf den Tisch.«
Mabaku wandte sich wieder Kubu zu. »Das war Edison. Eine Spur können wir abhaken. Der Niederländer ist zu seinem Flugerschienen.« Mabaku stand auf, ermahnte Kubu, das Krankenhaus nicht zu verlassen, bevor die Ärzte es erlaubten, und ging.
Während des restlichen Tages fühlte sich Kubu wie ein Löwe im Käfig. Mit jeder Faser seines Körpers wollte er raus und an dem Fall arbeiten. Genug gegrübelt – er wollte handeln! Nicht einmal die regelmäßigen Anrufe Edisons konnten seine Frustration besänftigen. Niemand schien irgendwelche Fortschritte zu machen. Sogar Joy schaffte es nicht, ihn zu beruhigen. Schließlich gab sie auf und sagte, sie würde mit Pleasant zu Abend essen.
Kapitel 37
Entgegen seinen Befürchtungen schlief Kubu tief und fest, nur gelegentlich ein wenig unruhig. Als er am
Sonntagmorgen zum Tee geweckt wurde, begriff er, dass ihm die Nachtschwester wohl eine Schlaftablette untergeschoben hatte, als Mittel gegen seine schlechte Laune. Er war ihr dankbar. Dennoch würde er sich noch weitere acht Stunden gedulden müssen, bis er eine Aussicht auf Entlassung hatte. Der Arzt hatte versprochen, nach dem Mittagessen
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