Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Küchenfee

Titel: Küchenfee Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S Conrad
Vom Netzwerk:
sagte: »Wenn ich dat junge Glück mal unterbrechen darf? Dat ist ja allet ganz rührend, aber wer von den Herrschaften zahlt mir denn jetzt die Tour?« Er ging zum Kofferraum, holte zwei Koffer heraus und stellte sie neben Lilli und Svenja ab. »Achtfuffzich hätt ich gern, egal von wem.« Er holte ein großes Portemonnaie aus der Innentasche seiner Lederjacke und klappte es abwartend auf.
    »Oh, natürlich …« Lilli machte Anstalten, sich von der weinenden Svenja zu lösen, aber Mike sagte: »Ich kümmere mich darum, Lilli. Geht ihr beide schon mal ins Haus. Ich bringe die Koffer.« Er nestelte einen Zehner aus der Hosentasche und hielt ihn dem Taxifahrer hin. Der griff danach und fragte: »Quittung, Meister?«
    »Nicht nötig.«
    Als der Taxifahrer ihm das Wechselgeld geben wollte, winkte Mike ab. »Stimmt so. Gute Fahrt noch.«
     
     
    Mike folgte Lilli und Svenja ins Haus. Mutter und Tochter sprachen leise miteinander. Lilli hatte den Arm um Svenjas Schulter gelegt und redete beruhigend auf sie ein. Hinter der Küchentür waren die Stimmen der anderen und Geklapper von Geschirr und Töpfen zu hören.
    Svenja brach wieder in Tränen aus, als sie rief: »Er wollte mich ins Internat schicken! Er hatte gar keine Zeit für mich, und immer war die blöde Vanessa wichtiger. Er hat mich gar nicht lieb!«
    Mike stellte die Koffer ab, warf Lilli eine Kusshand zu und zog leise die Haustür hinter sich ins Schloss.
    Lilli hielt Svenja in den Armen und wischte ihr die Tränen aus dem Gesicht. »Schätzchen, nicht weinen. Natürlich hat dein Papa dich lieb.«
    »Nein!«, schluchzte Svenja. »Ich war ihm lästig, das habe ich genau gemerkt. Immer wollte er mir Geld geben, damit ich ihn in Ruhe lasse. Dann habe ich lieber kein Geld und bin dafür nicht den ganzen Tag alleine. Mama … bitte … kann ich wieder …« Ihre Stimme brach.
    »Wieder hier wohnen?«
    Svenja nickte schniefend, ohne Lilli anzusehen.
    »Natürlich darfst du zurückkommen, Svenja. Ich war sehr traurig, dass du nicht mehr mit uns hier wohnen wolltest. Aber jetzt freue ich mich, dass du wieder hier bist.«
    »Ehrlich?« Svenjas Schluchzen verebbte langsam.
    »Ganz ehrlich. Komm, putz dir die Nase, und dann gehen wir zu den anderen.«
    Svenja schnäuzte sich geräuschvoll in ein Papiertaschentuch. »Wer ist denn alles da?«
    »Deine Oma, deine Schwester, Tante Gina, Tobias und Monsieur Pierre. Der hat gekocht, und jetzt essen wir alle zusammen.«
    »Hm, schön. Und warum isst Mike nicht mit uns?« Erfreut registrierte Lilli, dass Mike bei Svenja offenbar vom blöden Bauern zu einer Person aufgestiegen war, die mit ihrem Namen genannt wurde. »Mike musste nach Hause.«
    »Wegen Ozzy und Zappa? Er kann sie doch mal mitbringen. Oder wir fahren zu ihm, dann kann ich mit den beiden spazieren gehen.«
    »Hättest du dazu Lust? Dass wir zu Mike fahren oder er herkommt?«
    Svenja nickte ernsthaft. »Mike ist nett.« Sie schob die Unterlippe vor. »Viel netter als Papa«, fügte sie hinzu.
    »Na, na, na. Morgen sieht alles ganz anders aus. Und mit deinem Papa wirst du dich auch wieder vertragen. So, und jetzt ab in die Küche.«
     
     
    Lilli öffnete die Tür und schob Svenja vor sich her in den Raum.
    »Schaut mal, wen ich euch mitbringe.«
    Während Svenja begrüßt wurde, stand Lilli in der Tür und ließ das Bild auf sich wirken: Svenja, die ihre Oma umarmte, Gina und Monsieur Pierre, die Arm in Arm zuschauten, und Kati und Tobi, die am Tisch saßen und sich an den Händen hielten.
    Pures Glück durchströmte sie. Lilli atmete tief ein und betrat die Küche. »So, und jetzt habe ich Hunger«, sagte sie und schloss die Tür hinter sich.

Lillis kleines Taschenkochbuch
    Die besten Rezepte aus der »Küchenfee«
Entenbrust mit Orangensauce und marinierten Orangenfilets
    Man nehme:
2 große oder 4 kleinere Entenbrüste
4 Orangen
4 Blutorangen
Orangenlikör (z. B. Cointreau)
evtl. bittere Orangenkonfitüre
Orangenblütenhonig
25 g kalte Butter, in Würfel geschnitten
Salz
Pfeffer
Rosmarin
Cayennepfeffer
     
     
    Zuerst marinieren Sie die Orangenfilets: Schneiden Sie mit einem großen, sehr scharfen Messer die Orangenschale so ab, dass Sie die weiße Haut mit entfernen. Jetzt sehen Sie im Fruchtfleisch die einzelnen Segmente. Schneiden Sie mit dem Messer jeweils rechts und links entlang der weißen Zwischenhäute bis zur Mitte der Orange, und lösen Sie so die Filets heraus. Sammeln Sie dabei den heraustropfenden Saft in einer Schüssel, und pressen Sie auch den

Weitere Kostenlose Bücher