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Küchenfee

Titel: Küchenfee Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S Conrad
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ausdenken. Weil kein Geburtstag oder Jubiläum in Sicht ist. Ich finde das wunderbar.«
    »Ja, das ist es, wirklich ein großes Kompliment. Aber, Käthe, ich muss dir etwas sagen.«
    Käthe lachte leise. »Schon gut, Elisabeth, Renate hat mir davon erzählt, dass du dich, nun ja, ein wenig salopp geäußert hast. Ob das Wort ›verdammt‹ zum öffentlichen Wortschatz einer seriösen Geschäftsfrau gehören sollte, darüber kann man sicherlich streiten, aber …«
    »Das meine ich nicht«, unterbrach Lilli. »Da ist noch etwas anderes, worüber ich mit dir reden will.«
    »Ach, Kind, was immer dir bei diesem Essen in der Küche vielleicht nicht ganz so gut gelungen ist, wie du dir das vorgestellt hattest, die Gäste waren jedenfalls ausnahmslos begeistert, sagt Renate.«
    »Das weiß ich, Käthe. Aber …«
    Ein Tuten im Hörer signalisierte, dass ein weiterer Anrufer versuchte, sie zu erreichen. Mikes Nummer erschien auf dem Display. »Käthe, entschuldige bitte, mein Lieferant ist auf der anderen Leitung. Das könnte wichtig sein. Kann ich später zurückrufen?«
    »Ja, gerne. Dann habe ich auch eine gute Nachricht für dich.«
    Lilli ahnte, dass es dabei um den Kredit gehen würde. Bestimmt hatte Käthe sich entschlossen, ihr das Geld zu leihen. »Käthe, wir reden später, ja? Bis dann.« Lilli drückte einen Knopf, um Mikes Anruf anzunehmen. »Mike, hallo.«
    »Lilli? Halt dich fest! Ich habe einen Auftrag für euch. Einen Riesenauftrag!«, schrie Mike aufgeregt in den Hörer.
    »Wovon redest du?«
    »Wenn die Damen möchten, haben sie einen Ersatzauftrag für den Tag, der so unerwartet frei geworden ist«, rief er triumphierend. »Na? Gar nicht neugierig?«
    »Hm.«
    »Also, pass auf. Jim, ein alter Bikerfreund von mir, heiratet in zwei Wochen. Er hat gestern erfahren, dass sein Caterer pleitegegangen ist. Die Hochzeit soll bei mir auf dem Hof gefeiert werden, mit allem Drum und Dran. Das Budget ist ordentlich. Ihr sollt alles ranschaffen, was nötig ist, ›um es richtig krachen zu lassen‹ – ich zitiere wörtlich. Wie sieht’s aus? Habt ihr Lust?«
    Lilli sagte: »Jim. Ein Biker. Was versteht der denn unter einem ›ordentlichen Budget‹?«
    Mike lachte. »Ich wittere Vorurteile. Und das von dir. Ich bin entsetzt! Aber, um dich zu beruhigen: Jim hat einen seriösen Beruf, ist erfolgreicher Geschäftsmann und verdient sehr gut.«
    »Was macht er denn beruflich?«
    »Hm, was möchtest du hören? Drogenhandel? Bordelle? Ich fürchte, ich muss dich enttäuschen, Lilli.«
    »Sondern?«
    »Jim importiert für einen großen, internationalen Möbelkonzern Plüschtiere aus China. Der Mann schwimmt in Geld. Für seine Hochzeitsfeier ist ihm nichts zu teuer.«
    »Was stellt er sich denn so vor?«, fragte Lilli.
    »Sie wünschen sich ein fröhliches Sommerfest. Einen schön dekorierten Ort, leckeres Essen vom Büffet, mindestens vier große Grills, Kuchenauswahl, Programm für die Kleinen. Allein die Brautleute haben schon drei Kinder unter zehn Jahren.«
    »Wie viele Gäste?«
    »Um die achtzig Leute, davon ungefähr fünfzehn Kinder. Aber alles ganz unkompliziert und bodenständig. Die küssen dir die Füße für einen leckeren Kartoffelsalat.«
    »Wann soll das Fest beginnen?«
    »Gegen achtzehn Uhr. Die Trauung ist mittags, dann macht der harte Kern eine Motorradtour. Die Gäste, die nicht mitfahren, werden mit einem Reisebus gebracht und auch wieder abgeholt. Um Punkt dreiundzwanzig Uhr. Was sagst du?«
    »Hm. Hört sich alles gut an. Ich würde mit der Hochzeit nicht so viel Umsatz machen wie mit der Party beim Polizeipräsidenten, aber ich müsste immerhin nicht alles stornieren. Ich freu mich, Mike, das hilft mir wirklich. Wann kann ich mit deinem Freund darüber sprechen?«
    »Heute noch, wenn du möchtest. Jim wartet auf meinen Rückruf.«
    »Okay, ruf ihn an.«
    »Also gut«, sagte Mike. »Was haltet ihr davon, wenn wir uns später alle bei mir auf dem Hof treffen? Sagst du Gina Bescheid? Dann können wir vor Ort alles planen.«
    »Gern, Mike, so machen wir es. Bis dann«, erwiderte Lilli abschließend.
     
     
    Als sie am Nachmittag bei Mike eintrafen, standen dort schon zwei schwere, chromfunkelnde Harley-Davidson-Maschinen vor dem Haus. Lilli hupte einmal kurz. Sekunden später tauchten Ozzy und Zappa auf und umkreisten sie fröhlich bellend.
    »Ah, meine beiden Kumpels«, sagte Gina und tätschelte den zwei Riesen die mächtigen Schädel. »Na, wo ist euer Boss? Hinten?«
    »Wir sitzen im Garten.

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