Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Kuehe essen Wiese auf

Kuehe essen Wiese auf

Titel: Kuehe essen Wiese auf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rosi Fellner , Margit Schoenberger
Vom Netzwerk:
ihr Auslauf zwangsläufig beschränkt ist – ihrer Lieblingsbeschäftigung, dem Scharren und Picken, nachgehen können, sollte man auch Körnerfutter in die Einstreu geben. Das hält die Gackerer in Bewegung und befriedigt ihre immer vorhandene Neugierde.
    Bei mehr als 20 Hühnern wird unter den Sitzstangen oft eine sogenannte Kotgrube angelegt, um die »Hinterlassenschaft« der Tiere mittels einer Schaufel leicht entsorgen zu können. Bei einer kleineren Hühnerschar kann auch ein Brett auf zwei Leisten diese Sanitärfunktion erfüllen, indem es die Hühnerkleckse auffängt. Das Brett ist eine Ideallösung, denn es kann nach Bedarf ohne großen Aufwand entfernt und gesäubert werden. Hühnerkacke ist übrigens aufgrund des hohen Stickstoffgehalts in Wasser aufgelöst ein idealer Blumendünger. Allerdings kein Nasenschmeichler. (Was die Blumendüfte später aber mehr als wettmachen!) So kommt man mithilfe der Hühner zu einer Art Guano der Heimat – und das auch noch extrem klima- und umweltfreundlich.
    Im Hühnerstall muss es noch leicht zugängliche, aber gleichzeitig geschützte Plätze für Legenester geben, die auch – falls ein Hahn zur Hühnerschar gehört – als Brutnester dienen können. Die Nester sollten mit Stroh oder Heu ausgepolstert und für den Hühnerhalter zugänglich sein, um die Eierentnahme möglich zu machen.

    Die Hühnerhackordnung und ihre Regeln
    Wenn Hühner etwas zu sagen hätten, würden sie am liebsten in einer Gruppe von fünf bis zehn Tieren zusammenleben. Und sich dazu einen Hahn wünschen. Denn der Hahn ist nicht nur dazu da, Nachwuchs zu zeugen, sondern auch, um die Hühnerschar zu beschützen und das Zusammenleben der Gruppe zu koordinieren. Er schlichtet Streit unter den Hennen (ist allerdings nicht selten auch der Anlass dafür, das kommt einem doch irgendwie bekannt vor, oder?), macht sie auf gute Futterstellen aufmerksam und ist im Übrigen ein schöner Anblick. Außerdem beweist er gelegentlich, dass er kein Singvogel ist, und kräht, was die Kehle hergibt. Dass muss nicht immer zu den Zeiten sein, die man herkömmlicherweise annimmt: Der erste und der letzte Hahnenschrei finden nicht immer morgens und abends statt, sondern oft auch einfach dann, wenn dem Hahn danach ist. Da kann man sich auf das Gackern der Hennen schon eher verlassen. Sie tun es immer noch, genau wie früher, wenn sie ihr Ei gelegt haben.
    Das Zusammenleben von Hühnern unterliegt komplizierten Strukturen. Verhaltensforscher haben festgestellt, dass die Tiere sich maximal 50 ihrer Artgenossen merken können. Alles, was darüber hinausgeht, verursacht enormen sozialen Stress, der die Tiere krank und aggressiv macht. Wenn also auf Eierkartons »Aus Bodenhaltung« steht, heißt das noch lange nicht, dass die Tiere artgerecht gehalten werden. Dahinter steckt oft genug auch Tierquälerei.
    Und wer bisher dachte, der Begriff Hackordnung sei eine Erfindung von Soziologen, um gruppendynamische Vorgänge in Firmen zu benennen, der irrt. Die Hackordnung existiert durchaus im realen Hühnerleben. Es gibt sie, die »Leithenne« und die quasi »stutenbissigen« gesellschaftlichen Abstufungen nach unten. Das Ganze beginnt mit einem zunächst harmlosen Picken auf den gegnerischen Hennenkopf und birgt zwei Möglichkeiten: Die Gepickte versteht das Signal, nämlich dass hier eine mehr als die andere sein will, und gibt nach, oder sie wehrt sich und es kommt zum Kampf der Hennen. Die Unterlegenen versuchen das gleiche Spiel mit der nächsten. Auf diese Weise entsteht die Hühnerhackordnung. Das Hacken nach anderen beginnen übrigens schon nur drei Wochen alte Küken – spätestens 15 Wochen nach dem Schlüpfen steht die Rangordnung fest. Dazwischen wird ordentlich und gelegentlich auch schmerzhaft gehackt. Oberhennen sind aber nicht nur die selbstbewusstesten und die mit dem flinksten und kräftigsten Schnabel. Man erkennt sie auch an der Größe, den stolzen Kämmen und Kehllappen, auffälligen Ohrscheiben, glänzendem und besonders schön gemustertem Gefieder. Auch die blank blitzenden Augen und feste, glatte Beinschuppen sind ein Zeichen für hohe Ränge (und Gesundheit). Der Hahn ist von dieser Hackordnung natürlich nicht betroffen, seine Herrschaft wird von niemandem in der Gruppe angezweifelt. So tritt er der Welt auch entgegen. An einer Seite die Leithenne, an der anderen seine Lieblingshenne.
    Die Wahl des Huhns fürs Leben
    Nicht nur Hähne, auch Hühner sind schön. Es gibt so viele Rassen, unter denen man

Weitere Kostenlose Bücher