Kuehler Grund
Vater.«
»Dann sind Sie also auch ein Fan von Sergeant Cooper, Sir?«
»Das sind wir auf diesem Revier alle. Wie könnte es auch anders sein?«
»Und was genau hat er Tolles geleistet, um sich diese Verehrung zu verdienen?«
»Wenn Sie etwas über Sergeant Joe Cooper wissen wollen«, sagte Hitchens, »schlage ich vor, dass Sie für ein paar Minuten runter in die Eingangshalle gehen. Seine Gedenkplakette hängt neben der Anmeldung an der Wand. Es ist jetzt ungefähr zwei Jahre her, dass er getötet wurde.«
13
Cooper schnitt eine Grimasse und konzentrierte sich. Er starrte kurz auf den Ball, holte dann weit aus und schlug mit solcher Wucht auf, dass der Ball wie eine Rakete von der Vorderwand zurückprallte und in einer der hinteren Ecken landete. Fry hatte sich kaum bewegt.
»Dreizehn – drei.«
Sie wechselten die Seiten. Cooper wich Frys Blick aus. Er war völlig in das Spiel vertieft, wie von der ersten Sekunde an, und ließ sich durch nichts in seiner Konzentration stören. Fry hatte das Gefühl, sie hätte ebenso gut ein Roboter sein können, der nur aufgestellt worden war, damit er einen Gegner hatte. Als sie die Plätze tauschten, roch sie den Schweiß, der ihm am Körper klebte.
»Sie haben einen sagenhaften Aufschlag.«
Cooper nickte kurz und drehte sich mit der linken Körperhälfte zur Vorderwand. Er wartete ein paar Sekunden, bis Fry richtig stand, dann schlug er mit einem Knurren erneut so hart auf, dass der Ball wie eine Kanonenkugel auf das Gesicht seiner Gegnerin zugeschossen kam, die ihm instinktiv lieber ausgewichen wäre, als zu versuchen, ihn zurückzuschlagen. Coopers Service retournieren zu wollen, war ohnehin ein nutzloses Unterfangen.
»Vierzehn – drei. Spielball.«
Fry hatte es längst aufgegeben, während des Spiels Konversation zu machen. Sie bekam auf ihre Bemerkungen keine Antwort, sondern jedes Mal nur einen weiteren unerreichbaren Aufschlag um die Ohren. Wenn sie tatsächlich einmal zurückschlagen konnte, war es zu einem ermüdenden Ballwechsel gekommen, bei dem sie im Zickzack über den Court hechelte, während Ben Cooper das T, die Platzmitte, unter Kontrolle behielt. Immer und immer wieder schmetterte er den Ball gegen die Vorderwand, manchmal knapp über das Playboard, manchmal im hohen Bogen über ihren Schläger hinweg. Ihre Arme und Beine waren vor Anstrengung krebsrot geworden, und obwohl sie ein Stirnband trug, lief ihr der Schweiß in Strömen über das Gesicht und sog sich in ihren Sport-BH.
Beim nächsten Aufschlag gelang es ihr, den Schläger unter den Ball zu bekommen und ihn mit einem Heber in die nächste Ecke zu befördern. Cooper sprintete über den Court, erreichte den Ball mühelos und schlug den Return auf die gegenüberliegende Seite. Fry musste sich strecken, um ihn zu erreichen, geduckt schlug sie den Ball scharf an der Längsseite entlang wieder zurück. Froh über den Treffer wirbelte sie so schnell herum, dass sie fast das Gleichgewicht verloren hätte, um möglichst als Erste wieder auf das T zu kommen. Dabei prallte sie mit Cooper zusammen, der hinter dem Ball herlief. Ihre Schläger klapperten, und ihre erhitzten Körper berührten sich für einen Augenblick, bis es ihnen gelang, sich wieder hochzurappeln. Fry atmete schwer und rieb sich das Knie, mit dem sie gegen Coopers gestoßen war. Er fühlte sich hart wie Stein an. Ihre Muskeln schmerzten
»Behinderung«, sagte er.
Sie nickte. »Okay. Spiel für Sie.«
»Und Match. Es sei denn, Sie möchten über fünf Gewinnsätze gehen.«
»O nein. Ich glaube, ich gebe lieber auf.«
»Wie Sie meinen.«
Cooper sammelte den Ball ein. Zum ersten Mal spielte ein leises Lächeln um seine Lippen.
»Dann habe ich also gewonnen. Danke für das Spiel.«
»Ich würde ja sagen, dass es mir ein Vergnügen war, Ben, aber Sie spielen wie eine Maschine.«
»Da es von Ihnen kommt, nehme ich das als Kompliment.«
»Ich bin fix und fertig.«
Cooper zuckte mit den Achseln. »Sie haben sich nicht geschont.«
Normalerweise hätte Fry auf seinen leicht gönnerhaften Ton ganz anders reagiert. Aber im Moment war sie versöhnlich gestimmt. Sie klemmte sich den Schläger unter den Arm und streckte ihm die Hand hin.
»Na dann, herzlichen Glückwunsch.«
Cooper sah sie erstaunt an, aber er schlug automatisch ein. Seine Hand war genauso heiß wie ihre eigene, und ihr Schweiß vermischte sich in ihren Handtellern. Fry hielt seine Hand fest, als er sie zurückziehen wollte.
»Ben – ich möchte mich
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