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Kuehles Grab

Titel: Kuehles Grab Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Gardner
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damals erinnere?« An Catherine gewandt, fügte ich hinzu: »Haben Sie in Arlington gelebt?«
    »In Waltham.«
    »Sind Sie in die Kirche gegangen?«
    »Kaum.«
    »Wie ist es mit Besuchen bei Freunden oder Familienmitgliedern in Arlington?«
    »Nicht, dass ich wüsste.«
    »Und was haben Ihre Eltern gemacht?«
    »Meine Mutter war Hausfrau, mein Vater Elektriker bei Maytag.«
    »Also ist er viel herumgefahren.«
    »Nicht in der Stadt. Sein Gebiet waren die Vorstädte. Und Ihre Eltern?«
    »Mein Vater war Mathematiker am Massachusetts Institute.«
    Catherine zog die Stirn in Falten. »Wir können wohl mit Fug und Recht behaupten, dass sich unsere Wege 1980 nicht gekreuzt haben, zumindest nicht so, dass es uns im Gedächtnis geblieben ist.«
    »Und wie steht's mit Verwandten?«, meldete sich Bobby wieder zu Wort. »Angesichts dieser Ähnlichkeit …«
    Catherine tat das ab. »Das darf man nicht überbewerten – du und D. D. solltet euch davor hüten. Wir haben schlichtweg beide italienische Vorfahren. Es gibt bestimmt Hunderte Frauen in Boston, die dasselbe von sich sagen können.«
    Die Blicke aller richteten sich wieder auf mich. Ich hatte dem nichts mehr hinzuzufügen. Ehrlich gesagt, ich war ganz Catherines Meinung. Ich fand auch, dass wir uns nicht übermäßig ähnlich waren.
    Die Vernehmung neigte sich dem Ende zu. D. D. machte einen bestürzten Eindruck. Bobbys Blick war auf den Rekorder gerichtet. Worauf auch immer sie gehofft hatten, sie hatten es nicht bekommen. Sie wollten Richard Umbrio mit meinem Stalker vergleichen, aber Catherine hatte es so dargestellt, als hätte Umbrio sie aus einer Laune heraus gekidnappt, während die Person, die Geschenke auf meiner Veranda hinterlassen hatte …
    Die Opfer mochten sich ähnlich sehen – die beiden Verbrechen hingegen unterschieden sich.
    Da die Detectives offensichtlich keine Fragen mehr hatten, stützte Catherine die Hände auf den Tisch, als wollte sie aufstehen.
    »Einen Moment noch«, hielt Bobby sie zurück. »Denk gut nach! Catherine, wie sicher bist du, dass der Mann, der dich entführt hat, auch wirklich Richard Umbrio war?«
    »Wie bitte?«
    »Du warst jung, traumatisiert und in der Dunkelheit eingesperrt …«
    »Mrs. Gagnon«, schaltete sich der Anwalt alarmiert ein, aber Catherine brauchte seine Hilfe nicht.
    »Achtundzwanzig Tage, Bobby. Achtundzwanzig Tage war Richard die einzige Person, die ich zu Gesicht bekommen habe. Wenn ich aß, dann nur, weil er mir Lebensmittel gebracht hat. Wenn ich trank, dann nur, weil er sich dazu herabgelassen hat, mir Wasser zu geben. Er saß neben mir, er lag auf mir. Und wenn er es mit mir trieb, hielt er meinen Kopf zwischen seinen starken Händen und schrie mich an, mich nicht wegzudrehen. Bis heute sehe ich sein Gesicht vor mir, wie er aus dem Wagenfenster blickte. Ich sehe ihn noch im Licht, wenn er die Falltür zu meinem Gefängnis öffnete. Ich weiß noch, wie er im Schein der Laterne aussah, schlafend wie ein Baby, mein Handgelenk an seines gefesselt, damit ich nicht fliehen konnte. Ich habe nicht den geringsten Zweifel, dass Richard Umbrio mich vor siebenundzwanzig Jahren entführt hat. Und ich bin jeden Tag von neuem dankbar, dass ich ihm den Revolverlauf in den Mund gesteckt und ihm das Gehirn weggeblasen habe.«
    Carson riss die Augen auf nach diesem Geständnis. Bobby nickte nur. Er streckte die Hand über den Tisch und schaltete den Rekorder aus.
    »Gut, Catherine«, sagte er ruhig. »Richard Umbrio wanderte also 1981 ins Gefängnis – wer blieb dann noch, um eine noch größere unterirdische Kammer auf dem Gelände des ehemaligen Irrenhauses zu bauen? Wer hat sechs weitere Mädchen verschleppt und in ein Erdloch gesteckt?«
    »Keine Ahnung. Und ganz ehrlich, es überrascht mich ein wenig, dass du denkst, ich könnte das wissen.«
    »Wir müssen dich das fragen. Du warst näher an Umbrio dran als sonst irgendjemand.«
    Plötzlich geriet Catherine in Wut. Sie stieß sich vom Tisch ab und erhob sich. »Ich glaube, wir sind so weit fertig.«
    »Du warst allein mit ihm auf dem Flur«, setzte Bobby unbarmherzig nach. »Er hat in dieser Hotelsuite mit dir gesprochen. Hat er jemals einen Freund erwähnt? Einen Knastkumpel? Jemanden, den er im Gefängnis kennengelernt hatte?«
    »Er erklärte mir nur ganz genau, wie er mich töten würde!«
    »Was ist mit Nathan? Richard hat ihn in dem Hotel zuerst gekidnappt, und als die beiden allein waren, hat er vielleicht …«
    »Ihr haltet meinen Sohn aus dieser Sache

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