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Künstlerpech: Palzkis achter Fall

Künstlerpech: Palzkis achter Fall

Titel: Künstlerpech: Palzkis achter Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harald Schneider
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zum Backstage-Bereich.«
    Vom Hoftor kam eine jüngere Frau angelaufen.
    »Thorsten, da hat schon wieder ein Idiot vor der Tür geparkt. Soll ich die Polizei rufen, damit er abgeschleppt wird?«
    Riehle schüttelte fassungslos seinen Kopf. »Das passiert uns laufend, Herr Palzki und Herr Steinbeißer. Obwohl vor dem Hoftor ein großes Halteverbotsschild hängt mit dem Hinweis, dass es eine Feuerwehrzufahrt ist, gibt es Chaoten, die uns rigoros zuparken.«
    Er zog ein Handy aus seiner Hosentasche. »Ich rufe die Polizei an.«
    »Langsam!« Ich fiel ihm ins Wort. »Warum die Polizei rufen, wenn sie längst da ist. Ich mache Ihnen einen Vorschlag: Ich kümmere mich draußen um den Falschparker, während Sie Herrn Steinbeißer die Verwaltungsbüros zeigen.«
    Damit konnte ich mich um eine erneute Besteigung drücken.
    Mein Vorschlag wurde angenommen. Ich ging durch das Hoftor nach draußen und zog es hinter mir wieder zu. Zeugen waren nicht willkommen. Ich stieg in meinen Wagen und suchte einen Alternativparkplatz, was sich als recht kompliziert erwies. Na ja, vom Neuen Messplatz bis zum Capitol war es ja nicht so weit, und ebenerdig war der Weg ebenfalls.
    Als ich nach einem Gewaltmarsch wieder durch das Hoftor im Inneren des Gebäudes ankam, traf ich zufälligerweise auf die gleiche Frau, die uns vorhin den Falschparker gemeldet hatte. Stolz berichtete ich ihr den Erfolg meiner Bemühungen. »Die Sache ist erledigt, die Feuerwehr hat wieder freien Zugang. Sind Herr Riehle und mein Kollege bereits hinten im Backstage-Bereich?«
    Sie schüttelte ihre langen Haare. »Die sind noch oben in der Verwaltung.« Sie zeigte auf die einzige Tür, die sich zwischen Hoftor und Saalzugang befand. »Da durch und dann immer hoch«, meinte sie und grinste mit einem Blick auf meine Taille.
    Ich landete zunächst in einem winzigen Hinterhof. Mehr als zehn Minuten Sonne täglich dürfte dieser Fleck, eingekesselt zwischen Saal, Foyer und Hofeinfahrt, nicht abbekommen haben und das auch nur im Sommer. Eine steile und alte Treppe führte nach unten, und eine weitere nach oben. Es war unglaublich, wie hoch früher gebaut wurde.
    Die Nachwelt sollte niemals erfahren, wie ich mich diese Treppe hinaufquälte. Der Spruch ›auf dem Zahnfleisch gehen‹ war in meinem Fall gar nicht so weit von der Realität entfernt. Da mit Ausnahme einer Wurst alles ein Ende hat, erreichte ich mit meinen letzten mobilisierten Reserven die Verwaltungsbüros. Polternd ließ ich mich in den erstbesten Stuhl fallen. Aus dem Nebenraum kamen Riehle und Gerhard.
    »Da bist du ja endlich«, sagte Gerhard und meinte sarkastisch: »Warum hast du so lang gebraucht? Hast du den Wagen selbst abgeschleppt?«
    Ich war nicht in der Lage, eine Antwort zu geben.
    »Komm, wir gehen wieder runter«, meinte Gerhard. »Wir haben nur auf dich gewartet. Übrigens, hier oben ist alles unspektakulär. Büros eben.«
    Dafür werde ich mich rächen, dachte ich und stand, mich an der Lehne stützend, auf.
    Riehle zeigte im Treppenhaus auf ein bodentiefes Fenster. Wir blickten direkt auf die Kuppel des Saals. »Da können Sie rings um die Kuppel laufen, wenn Sie möchten. Wollen Sie mal? Es können nur wenige Menschen behaupten, um die Kuppel des Capitols gelaufen zu sein.«
    Gerhard folgte dem Geschäftsführer neugierig, während ich mich auf eine Stufe setzte.
    »Einfach genial«, meinte Gerhard, als sie wieder reinkamen. »Du weißt gar nicht, was du dir da entgehen lässt.«
    Ich wollte es auch nicht wissen.

Szene 11 Capitole Schwierigkeiten
     
    Als ich, gerade noch lebend, unten ankam, fragte Riehle, ob er uns zum Abschluss die Kellerräume zeigen solle. Mit einem Blick auf meine Uhr rettete ich die Situation und mein Leben: »Oh, ist es schon so spät? Wir sollten zu Pako gehen, ich möchte ungern kurz vor dem Auftritt stören.«
    Der Backstage-Bereich war klein. Er bestand eigentlich nur aus einem Vorraum sowie zwei Künstlerräumen, die übereinanderlagen. Zum einen musste man ein paar Stufen nach unten gehen, zum anderen nach oben. Riehle ging hoch.
    »Packst du es noch?«, fragte Gerhard und blickte über die Schulter nach hinten zu mir. Ohne auf seine sarkastische Frage zu antworten, erklomm ich die Handvoll Stufen.
    Der Künstler war nicht allein, Familie Kreuzberger spielte Bodyguard.
    »Herr Palzki, da sind Sie ja endlich!«, begann Pakos Managerin ohne Begrüßung. »Wie wollen Sie Pakos Sicherheit gewährleisten, wenn hier jeder rein darf!«
    »Das war doch nur mein

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