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Künstlerpech: Palzkis achter Fall

Künstlerpech: Palzkis achter Fall

Titel: Künstlerpech: Palzkis achter Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harald Schneider
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natürlich Quatsch. Ich mach Henrike un mir ä Grumbeersupp. Die ess ich meischtens, bevors drausse losgeht.« Er zeigte auf einen kleinen Elektrogrill, der neben der mir bereits bekannten Mikrowelle stand. »Dodezu bruzzel ich frische Zucchini.«
    Sein scheinbar willkürlicher Wechsel zwischen dem Hochdeutschen und dem Pfälzer Dialekt veranlasste mich, es ihm gleich zu tun.
    »Do gheren Brootwerscht dezu, sunscht schmeckt des net richtisch.«
    Pako schielte kurz auf meinen Taillenbereich, vielleicht hatte Gerhard ihm gestern den Tipp gegeben, und meinte dann: »Ich hab kä Luscht, ähn große Wampe durch die Geschend zu schiewe, als Vegetarier lew ich gsinder.«
    »Awer net so grindlich un enspannt«, setzte ich nach, weil ich mich über die Anspielung ärgerte. Aber wegen seiner Essgewohnheiten waren wir schließlich nicht hergekommen. Ich bemerkte bereits die ganze Zeit, wie Dietmar Becker sich bei dem Künstler bemerkbar machen wollte, sich aber nicht traute.
    »Wo ist eigentlich das Ehepaar Kreuzberger? Ihre Managerin hat mir vor wenigen Minuten gesagt, dass sie zu Ihnen gehen will.«
    »Die war kurz hier, aber ihr Mann war auf dem Klo. Da ist sie ihn suchen gegangen.«
    »Auf dem Klo?«
    »Jo«, antwortete er. »Do wu ma higeht, wenn ma mol muss.«
    »Das mein ich doch nicht. Warum suchte Frau Kreuzberger ihren Mann?«
    Er zog die Schultern hoch. »Das weiß ich doch nicht. Vielleicht braucht er Hilfe? Bei denen scheint es zurzeit sowieso zu kriseln. Aber da mischen wir uns nicht ein, gell, Henrike?«
    Er schaute mich wieder an. »Übrigens, gestern Abend ging im Capitol alles glatt. Es gab keine weiteren Anschläge. Aber das wissen Sie ja bestimmt längst.«
    Da die anderen sich bereits gesetzt hatten, machte ich es ihnen nach. Vor mir stand die Schüssel mit den Grumbeerschalen. Aus Gedankenlosigkeit nahm ich eine der Schalen und hob sie gegen das Fenster. Sie war so dünn und gleichmäßig, dass das Licht durchscheinen konnte.
    »Mein Schweizer Küchenmesser schneidet wies Lottche«, erklärte Pako. »Das hat mir vor Kurzem ein anonymer Fan zugeschickt.«
    Ich horchte auf. »Lag dem Messer ein Drohbrief bei?«
    »Ach was, der Fan wusste bestimmt, dass ich gern koche, und wollte mir damit eine Freude bereiten. Herr Palzki, kann es sein, dass Sie Gespenster sehen? Nicht alles auf dieser Welt ist kriminell.«
    »Aber fast«, konterte ich. »Gerade heute Morgen hat es den nächsten Todesfall gegeben. Berührt Sie das nicht? Haben Sie keine Angst, der Nächste zu sein?«
    Er schaute mir lang direkt in die Augen. »Ich habe keine Angst, sondern Lebensfreude. Die Sache mit diesem Morda finde ich natürlich schlimm und hoffe, dass Sie seinen Mörder finden. Aber weder kenne ich das Opfer noch war ich heute in Frankenthal, sondern den ganzen Vormittag zu Hause. Stimmt’s, Henrike?«
    Ein Gedankenblitz durchzuckte mich. Manchmal passierte es, dass sich ein Täter dadurch verriet, dass er ungefragt ein Alibi präsentierte, obwohl er als Zeuge überhaupt nicht danach gefragt wurde. Käme dieser Künstler zumindest theoretisch in Betracht? Das Bühnenbild in Frankenthal könnte er bei der Probe manipuliert haben und die Sache im Capitol hätte ein Ablenkungsmanöver sein können. Aber was hatte es mit der seltsamen rothaarigen Frau auf sich? Nein, so richtig rund war dieser Verdacht bisher nicht.
    »Ihre Managerin sieht die Sache aber anders, und der Anschlag im Capitol hat ebenfalls eine andere Sprache gesprochen.«
    Nachdem ich vergeblich auf eine Fortsetzung des Dialogs gewartet hatte, ergänzte ich: »Heute Abend sind Sie jedenfalls sicher, wir haben wahrscheinlich mehr Polizeibeamte als Besucher im Gebäude.«
    Pako seufzte. »Das sagte mir bereits Karin, sie hat wohl beim Landrat und weiteren Politikern interveniert. Ich finde den Aufwand total übertrieben. Wenn es schon sein muss, hätten es eine Handvoll Zivilbeamte auch getan.«
    Gerhard feixte im Hintergrund und drohte mit dem Zeigefinger dem Studenten, der wohl drauf und dran war, dem Künstler die Wahrheit über die Anzahl der anwesenden Beamten zu verraten.
    Ein Blick auf die Uhr zeigte mir, dass mein Termin mit Herrn Kreuzberger in Kürze anstand. Wahrscheinlich war er dabei, seine Frau abzuschütteln, damit er ungestört mit mir plaudern konnte.
    Ich stand schwerfällig auf, blinzelte Gerhard zu und sagte in die Runde: »Ich schau mich mal vorsichtshalber ein bisschen im Saal um, das kann nicht schaden. Gerhard, bleibst du bitte solang mit Herrn Becker

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