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Küss mich, bis der Sommer geht (Bianca) (German Edition)

Küss mich, bis der Sommer geht (Bianca) (German Edition)

Titel: Küss mich, bis der Sommer geht (Bianca) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Donna Alward
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Augen. „Warum überlässt du die Entscheidung nicht mir?“, fragte sie.
    „Ach, du hast ja keine Vorstellung, was das bedeuten würde!“ Sein Tonfall klang plötzlich scharf.
    „Aber du weißt doch noch gar nicht, ob es überhaupt so kommt“, rief sie. Sie spürte, dass er sich innerlich wieder von ihr entfernte – dabei waren sie einander doch eben noch so nahe gewesen. „Nichts im Leben ist absolut sicher. Willst du wirklich dein Glück für etwas aufs Spiel setzen, von dem du nicht einmal weißt, ob es überhaupt eintritt?“ Sie hielt inne, legte ihm eine Hand aufs Knie und drückte es sanft. „Du setzt dafür immerhin auch mein Glück aufs Spiel … und das von Sam! Wir lieben dich nämlich, und wir lieben diese Ranch.“
    „Mach es mir bitte nicht schwerer, als es sowieso schon ist.“
    „Zu spät.“ Emily war überrascht, wie entschlossen sie auf einmal klang. „Schau mich bitte mal an.“
    Er wandte sich ihr zu, und sie fuhr fort: „Ich liebe dich, daran kannst du nichts mehr ändern. Und wenn du mich jetzt wegschickst, verhinderst du damit nicht, dass ich leiden werde.“
    „Aber ich tue das doch nur für dich!“ Luke sprang auf, stellte sich an das Geländer der Veranda und umklammerte es fest mit beiden Händen. „Ich bin jetzt dreißig Jahre alt, vielleicht zeige ich in ein paar Jahren schon die ersten Symptome und …“ Er brach ab und senkte den Kopf.
    Emily spürte deutlich, wie groß seine Angst war. Und sie verstand seine Reaktion nur zu gut. Vor einigen Monaten war es ihr nicht viel anders gegangen. Sie hatte so schreckliche Angst davor gehabt, verletzt zu werden, dass sie deswegen bereit gewesen war, für den Rest ihres Lebens allein zu bleiben. Aber Luke hatte das alles geändert.
    Sie stellte sich neben ihn, berührte sanft seinen Arm und schmiegte die Wange an seine Schulter. „Ich verstehe ja, dass du Angst hast, und ich kenne das Gefühl. Als ich aus Calgary weggezogen bin, habe ich mir geschworen, mich nie wieder zu verlieben, damit ich nie wieder verletzt werde. Aber dann habe ich dich kennengelernt. Glaubst du etwa, dass ich jetzt keine Angst mehr habe?“ Sie lachte auf. „Ich hatte so große Angst vor meinen Gefühlen, dass ich sofort meine Sachen gepackt habe und abgereist bin. Aber jetzt will ich nicht mehr davor weglaufen. Und ich lasse auch nicht zu, dass du dein Leben für mich opferst.“
    „Du hast keine Ahnung, was diese Krankheit bedeutet“, wiederholte er. „Damals, als Dad seine Diagnose bekam, meinten die Ärzte, wir hätten die Veranlagung mit fünfzigprozentiger Wahrscheinlichkeit geerbt.“
    Fünfzig Prozent also. Emily erschauerte. „Hast du dich einmal darauf testen lassen?“
    Er schüttelte den Kopf und blickte auf die vertrockneten Grasflächen hinaus. „Nein, nur meine Schwestern haben den Test gemacht. Bei ihnen ist das Risiko wohl sehr gering. Und beide haben geheiratet und Kinder bekommen.“ An seinem Kiefer zuckte ein Muskel. „Ich will diese Veranlagung auf keinen Fall an meine Kinder weitergeben.“
    „Warum lässt du dich dann nicht auch testen?“
    „Ich habe Angst vor dem Ergebnis. Was, wenn sich herausstellt, dass ich die Veranlagung geerbt habe? Dann würde ich mich jeden Tag fragen, wann sich wohl die ersten Symptome zeigen. Und jedes Mal, wenn ich irgendetwas vergesse – und sei es auch noch so unwichtig –, hätte ich die Befürchtung, dass die Krankheit ausgebrochen ist. Das würde mich völlig verrückt machen.“
    Emily schossen Tränen in die Augen. Plötzlich ergab alles einen schrecklichen Sinn. Sie verstand, was es mit den peinlich genau sortierten Werkzeugen im Schuppen auf sich hatte. Warum Luke die vielen Listen mit Telefonnummern und die Arbeitspläne an den Kühlschrank geheftet hatte. Es war eine Vorsichtsmaßnahme, eine Art Frühwarnsystem, um für den Fall der Fälle gerüstet zu sein.
    „Aber du machst dich doch jetzt schon völlig verrückt“, wandte sie leise ein. „Mit deinen ganzen Listen und Ordnungssystemen.“
    „Wenn irgendwann mal etwas an der falschen Stelle hängt und ich mich nicht daran erinnern kann, wie es dorthin gekommen ist …“ Er schwieg.
    „Findest du nicht, dass du dir diese Krankheit gerade selbst inszenierst?“, fragte sie.
    Er sah sie so schockiert an, Emily musste unweigerlich lächeln. Sie nahm seine Hände in ihre. „Verstehst du, was ich meine? Du hast so eine große Angst vor dem Tod, dass du schon aufgehört hast zu leben. Und damit verbaust du dir die vielleicht

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