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Küss mich, Cowgirl!

Küss mich, Cowgirl!

Titel: Küss mich, Cowgirl! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ruth Jean Dale
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diesem Morgen war sie einer Antwort auf diese Frage noch kein Stück näher gekommen als letzte Nacht. Ihre einzige Vermutung war, dass er nicht beabsichtigte, ihre Beziehung zu vertiefen. Und das war doch schließlich gut, oder?
    Marilee und Dylan, die Arm in Arm auf dem Weg zum Korral waren, winkten ihr zu und rissen Toni endlich aus ihren Überlegungen. “Wie geht’s?”, rief Dylan.
    “Gut.” Dankbar für die Ablenkung fragte Toni: “Wohin geht ihr zwei?”
    Marilees Gesichtsausdruck war spöttisch. “Reiten”, antwortete sie.
    Toni runzelte die Stirn. “Reiten oder etwas anderes?” Du liebe Zeit, es war überhaupt nicht typisch für sie, so neugierig zu sein.
    “Also wirklich, Toni Keene!”, rief Marilee spöttisch. “Was unterstellen Sie mir da?”
    “Ich unterstelle, dass Simon wohl doch Grund hat, sich Sorgen zu machen.” Toni biss sich auf die Lippe und versuchte sich jede weitere Bemerkung zu verkneifen – vergeblich. “Marilee, wieso sagen Sie ihm nicht endlich die Wahrheit? Er macht sich ganz verrückt damit, herauszufinden, was Sie vorhaben.”
    “Auf keinen Fall.” Marilee hob trotzig das Kinn.
    “Dylan?”, wandte sich Toni an ihn. “Meinst du nicht …”
    “He, er ist ihr Bruder, nicht meiner”, wehrte Dylan ab. “Das ist ihre Sache.”
    “Aber …”
    “Toni, hören Sie mir zu.” Marilee nahm Tonis Hände in ihre und sprach aus tiefster Überzeugung. “Simon ist eine echte Plage gewesen. Er verdient es nicht besser. Wenn er sich etwas in den Kopf gesetzt hat, kann man ihn mit Fakten nicht mehr davon abbringen. Ich versuche es jedenfalls nicht mehr.”
    “Selbst wenn es so ist …”
    “Sie sind zu weichherzig”, meinte Marilee. “Simon ist so sehr daran gewöhnt, seinen Willen zu bekommen, dass er nicht damit umgehen kann, wenn sich ihm jemand entgegenstellt. Dann übt er noch mehr Druck aus.” Ihre Miene hellte sich plötzlich auf. “Zum Glück ist er sehr schnell gelangweilt. Es überrascht mich, dass er diesen neuesten abwegigen Verdacht gegen mich so hartnäckig verfolgt.”
    “Aber so abwegig ist dieser Verdacht doch gar nicht”, widersprach Toni. “Sie sind doch tatsächlich hergekommen, um einen Mann zu treffen.”
    Marilee lachte. “Nein, ich bin gekommen, um mich mit Dylan zu treffen!” Sie ließ Tonis Hände los und boxte dem Cowboy gegen die Schulter. “Komm schon, mein geheimnisvoller Liebhaber, lass uns losreiten, damit wir vor dem Lunch wieder hier sind.”
    Toni schaute ihnen seufzend nach. Ganz gleich wie sehr sie auch versuchte, sich von den Familienproblemen der Barnetts fernzuhalten, irgendwie wurde sie doch tiefer und tiefer hineingezogen.
    Toni genoss an diesem Abend die Fahrt durch die hügelige Landschaft in die Stadt mehr, als sie erwartet hatte. Es war ein angenehmes Gefühl, in der Limousine zu sitzen und zu sehen, wie die Leute durch die dunkel getönten Scheiben spähten, in der Hoffnung, einen Filmstar oder irgendeine andere Berühmtheit darin zu entdecken statt Toni Keene und den Mann, der ihr so sehr zusetzte. Denn genau das tat er. Seit er sich seinen Aufenthalt auf der Bar-K-Ranch erschlichen hatte, hatte sie keine ruhige Minute mehr gehabt. Er verfolgte sie bis in ihre Träume und war in jedem ihrer wachen Momente präsent.
    Nach einer Weile kündigte der zunehmende Verkehr die Stadt an. Toni war natürlich schon vorher in San Antonio gewesen. Die historische Innenstadt faszinierte sie, besonders Texas’ berühmtestes Heiligtum, das Alamo. Sie hatte die alte Missionsstation mit ihren Schwestern und ihrer Großmutter besichtigt, und sie alle hatten ehrfürchtig an dem Ort gestanden, wo 1836 eine Schar tapferer Männer gegen die Mexikaner gekämpft und ihr Leben gelassen hatte.
    Doch die Limousine rollte zwar Richtung Innenstadt, umfuhr jedoch den Platz vor dem Alamo und machte einige Umwege durch schmale Straßen, sodass Toni völlig die Orientierung verlor. Als die Limousine vor einem hohen Gebäude aus Glas und Stahl hielt, sprang Simon noch vor dem Chauffeur heraus und lief um den Wagen, um ihr die Tür aufzuhalten.
    “Soll ich warten, Sir?”, fragte Mike, der Chauffeur, höflich.
    Toni bekam Simons Antwort nicht mit, da sie die Spiegelungen in der Glasfassade betrachtete. Ein diskretes Schild neben dem Eingang weckte ihre Neugier, und sie ging darauf zu, um es zu lesen. “Barnett Building” stand darauf.
    Du liebe Güte, Simon gehörte ein ganzes Gebäude! Sie drehte sich um, doch er unterhielt sich noch immer mit

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